Malte C. ist tot. Malte - ein Transmann - wurde Ende August am Rande des Christopher Street Days in Münster attackiert. Er schritt ein, als eine Gruppe Frauen homophob beleidigt wurde. Wenige Tage später erlag er seinen Verletzungen. Auch am CSD in Ingolstadt wurde an Malte erinnert. "Es darf in unserer Gesellschaft keinen Platz mehr für Hass und Hetze gegen queere Menschen geben", fordert der Verein Queer Ingolstadt. Angriffe auf Trans- oder Homosexuelle sind keine Einzelfälle. DieWochenzeitungZEITfasst es so zusammen: "Im autoritären Weltbild sind Transpersonen das neue Feindbild." Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte im Jahr 2020: "Es reicht nicht aus, 'kein Rassist' zu sein. Wir müssen Antirassisten sein." Denkt man Steinmeiers Worte einen Schritt weiter, muss Gleiches auch für den Themenkomplex der sexuellen Identität gelten. Es reicht nicht, einfach nur "nicht homophob" zu sein. Folgt man der Argumentation des Bundespräsidenten, erfordert es auch bei Homo- bzw. Transphobie "Gegenposition, Gegenrede, Handeln, Kritik und - vielleicht am schwierigsten - Selbstkritik, Selbstüberprüfung." Der letzte Teil des Zitats ist wichtig: wir alle stecken voller Vorurteile. Erst, wer sich dessen bewusst ist - darüber reflektieren kann - hat auch die Chance, diese Vorurteile zu überwinden. Es sind ungewöhnlich schwere Worte, die Sie im espresso Magazin in der Regel nicht lesen. Diese Zeilen liefern bewusst einen harten Kontrast zu unseren Fotos der CSD-Parade. Der CSD ist ein buntes - ein freudiges - Ereignis. So soll es sein. Für jeden. Für Malte. - ein Kommentar von espresso-Redakteur Sebastian Schirmfrau des CSD Tessa Ganserer (MdB) mit OB Christian Scharpf Fotos: ";0asঞam buhl ƐƐ
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