Niederbayern neu gedacht 01.11.2022

12 Aus dem Archiv Mit der Gebietsreform wurden in Landshut die Gemeinden Münchnerau, Schönbrunn und Frauenberg an die Stadt angeschlossen. Auch die bis dahin gemeindefreien Gebiete in den Isarauen sowie kleinere Flächen der angrenzenden Gemeinden Altdorf, Niederkam, Götzdorf und Hohenegglkofen kamen dazu. Die Gemeinden Berg und Achdorf waren bereits 1928 eingemeindet worden. ls die Gebietsreform am 1. Juli 1972 in Kraft trat, gab es vonseiten mancher Bürger noch viel Ungewissheit. Und tatsächlich war so einiges auch noch nicht geregelt. So sollte in Landshut für den frisch eingegliederten, neuen Stadtteil Münchnerau die Zuständigkeit der Volksschule eigentlich schon 1971 geklärt sein. Doch hatte man die Schülerzahl zum beginnenden Schuljahr nicht berücksichtigt und die Einplanung der Münchnerauer Kinder in die Landshuter Schulen vergessen, schreibt die Heimatforscherin Christa Heiß in ihrem Buch „Münchnerau im Wandel der Zeit“. Im September 1971 wurden die Kinder aus Münchnerau in den ersten zwei Schulwochen mit dem Schulbus nach Landshut-Hofberg befördert, was wohl zu einem großen logistischen Aufwand führte. Erst nach einer Entscheidung des Schulamts Landshut durften die Münchnerauer Kinder dann zunächst in die Landshuter Volksschule St. Nikola gehen. Seit zu Beginn des Schuljahres 1972/73 die CarlOrff-Schule fertiggestellt wurde, gehen Grundschüler dort hin, während Mittelschüler nach Nikola kommen. In der Wochenendausgabe der „Landshuter Zeitung“ vom 1. Juli 1972 wendet sich damals der Landshuter Oberbürgermeister Josef Deimer direkt an die Bürger von Schönbrunn und heißt sie in einem offenen Brief herzlich willkommen. „Wenn dieser Anschluss auch nicht Ihrem Wunsch entsprach, hoffe ich doch, dass Sie sich im Laufe der Zeit bei uns wohlfühlen werden“, räumt er ein. Schönbrunn werde dennoch nicht schlechter gestellt als andere Eingemeindungsgebiete, die von sich aus den Anschluss an Landshut gesucht haben. Der Landshuter Oberbürgermeister sicherte zu, dass die neuen Stadtteile bei der Weiterentwicklung auf sozialem, kulturellem und wirtschaftlichem Gebiet der Stadt nicht zu kurz kommen sollten. Sie würden mit der Schönbrunner Stadträtin Thekla Wimberger sogar über eine eigene Vertretung im Stadtrat verfügen. Vorwurf: Bürgermeister hat Gemeinde „verkauft“ Kurz zuvor hatte der Schönbrunner Bürgermeister Fritz Forster noch zu einer letzten Bürgerversammlung eingeladen. Dabei nahm er Stellung zu der vom Bayerischen Innenministerium gegen den Willen der Schönbrunner verfügten Eingliederung in die Stadt Landshut, gegen die sich Bürgermeister und Gemeinderat mit Entschiedenheit gewehrt hatten. Fritz Forster verwehrte sich in der Bürgerversammlung auch mit allem Nachdruck gegen die üblen, verleumderischen Gerüchte, dass er die Gemeinde an die Stadt „verkauft“ habe. Solche unqualifizierten Angriffe würden von Personen verbreitet, die eine offene Aussprache scheuten und wohl auch Nicht alle sind begeistert Von Rita Neumaier In Landshut wurden die Münchnerauer Schulkinder bei der Gebietsreform „vergessen“ - und Schönbrunner Bürger sträubten sich heftig gegen die Eingemeindung A Aus der niederbayerischen Hauptstadt ims-consulting Jeanette Peutler Telefon: +49 (0) 99 63 / 94 35 99 Mobil: +49 (0) 170 / 599 8260 Mail: info@ims-consulting-jp.de Home: www.ims-consulting-jp.de Stellen Sie Ihr Unternehmen auf ein sicheres Fundament, verbessern und festigen Sie Ihre Marktposition, JETZT UND IN ZUKUNFT! Angepasst an Ihre aktuelle Situation und den aktuellen Anforderungen, unterstütze und berate ich Sie als unabhängiger, kompetenter und seriöser Partner, systematisch und mit wirkungsvollen Methoden, auf dem Weg zu einem erfolgreichen Unternehmen! Auf Ihren Wunsch bis hin zur Zertifizierung nach ISO 9001 / ISO 14001. Kontaktieren Sie mich noch heute: Dahoam im Aichbachtal Gemeinde Niederaichbach Rathausstraße 2 84100 Niederaichbach www.gemeinde-niederaichbach.de 13 Alt-OB Josef Deimer (86) erinnert sich Einer, der die Gebietsreform damals aus mehreren politischen Perspektiven miterlebt hat, war Josef Deimer. Der Landshuter Altoberbürgermeister war zum Zeitpunkt, als die Gebietsreform in Bayern in Kraft trat, gerade einmal zwei Jahre im Amt. Allerdings bereits seit sechs Jahren Stimmkreisabgeordneter im Bayerischen Landtag und seit 1970 Vorstandsmitglied im Bayerischen Städtetag. Dass sich die Begeisterung über Eingemeindungen und Co. damals vielerorts auch im Landshuter Umkreis in Grenzen hielt, bestätigt der heute 86-Jährige. „In Landshut ergab sich die Stadt-Umland-Problematik“, so Deimer. Wären etwa die besonders stadtnahen Gemeinden Ergolding und Altdorf Landshut zugesprochen worden, drohte der Landkreis Landshut „unter die Räder zu kommen“, wie Deimer auch in seinem gemeinsamen Buch mit Ursula Weger „Landshut – Ein Stadtleben“ schrieb. „Noch heute kursieren alle möglichen Märchen, die Gebietsreform betreffend“, sagt Deimer. Um zu verhindern, dass der Landkreis Landshut dreigeteilt und Dingolfing, Moosburg und Vilsbiburg zufallen würde, habe man damals auf die beiden Gemeinden verzichtet. Man habe vor allem nach zusätzlicher Fläche fürs Stadtgebiet gesucht – und wurde mit Schönbrunn und Münchnerau fündig. Zwar waren die beiden Gemeinden nicht besonders einwohnerstark, sorgten mit ihrer Eingemeindung und später – in einer zweiten Phase der Gebietsreform – auch mit dem Zuwachs durch die Gemeinden Frauenberg und Auloh dafür, dass sich die Fläche der Stadt Landshut von 16,51 Quadratkilometern auf 65, 79 Quadratkilometern vervierfachte.Nur so habe man in der Konsequenz später auch das Landschaftsschutzgebiet entlang der Isar ausweisen und seitdem Trinkwasser direkt auf Stadtgebiet – mit dem Wasserschutzgebiet in der Münchnerau – fördern können. „Inzwischen merkt man keinen Unterschied mehr zwischen der Stadt und den Gemeinden, die erst durch die Gebietsreform zu Stadtteilen wurden. Wir haben damals darauf geachtet, dass niemand auf der Strecke bleibt“, sagt der Alt-OB. Von Franziska Hofmann nicht bei der Bürgerversammlung anwesend seien, machte er geltend. Erst als die Angliederung praktisch besiegelt gewesen sei, habe er unter den geänderten Verhältnissen versucht, für die Bürger von Schönbrunn das Bestmögliche aus dieser Situation herauszuholen, betonte Forster. Dadurch sei ein Vereinbarungsvertrag herausgekommen, in dem die Stadt Landshut den Bürgern von Schönbrunn die gleichen Zugeständnisse einräumt wie beispielsweise der Münchnerau. Dieser Vereinbarungsvertrag wird bei der Bürgerversammlung verlesen. Sorgen machten sich die Schönbrunner Bürger vor allem um Projekte wie den Bau der neuen Hauptschule mit Doppelturnhalle, für die der Spatenstich in nächster Zeit erfolgen sollte. Im zweiten Bauabschnitt sollte dort auch ein Lehrschwimmbecken entstehen. Neben dem Schulproblem hatten die Schönbrunner Fragen zum Anschluss an den städtischen Busverkehr, die Naherholung und die Müllabfuhr. Von der Stadt mit Gewissheit weitergeführt wurde zum Zeitpunkt des Anschlusses der Bebauungsplan Moniberg, der für eine Ansiedlung von rund 4000 Menschen angelegt war. Als Problem wurde der Ausbau des Schweinbach-Unterlaufs genannt, durch den die Auwaldsiedlung besonders bei Hochwasser gefährdet ist. Diese Maßnahme werde durch die Stadt zu betreiben sein. Der Sportverein Schönbrunn sollte weiterhin seine Sportstätte behalten, bis ein geeignetes Grundstück für den Sportplatz im Besitz der Stadt sei. SSVVorstand Haller wollte sich dafür einsetzen, dass die Stadt Landshut die Pacht für den Sportplatz des Vereins zahlt wie bisher die Gemeinde Schönbrunn. Fritz Forster war Bürgermeister der Gemeinde Schönbrunn, bevor diese zu einem Stadtteil Landshuts wurde. Heute ist eine Straße - passenderweise natürlich im Stadtteil Schönbrunn - nach dem ehemaligen Bürgermeister benannt. Der Stadtteil Schönbrunn - eine Aufnahme aus dem Jahr 1968, vier Jahre bevor die Gebietsreform in Kraft trat und Schönbrunn plötzlich zur Stadt gehörte - sehr zum Unmut seiner Bürger. Quelle: (LZ-Archiv) Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz Schenken Sie uns Ihr Vertrauen und bewerben Sie sich rechtzeitig um einen Schulplatz zur/zum egefachfrau/ egefachmann hrig) zur / zum atlich geprüften egefachhelferin/ egefachhelfer hrig) dungsbeginn: j h zum 1. September Mit dieser Ausbildung erlernen Sie einen zukunftssicheren Beruf mit besten Entwicklungschancen in ganz Europa! Staatlich anerkannte Berufsfachschule für Altenpflegehilfe und staatlich anerkannte Berufsfachschule für Pflege. Luitpoldstraße 14, 94447 Plattling,Tel.: 09931 / 71171 info@pflegeschule-plattling.brk.de www.pflegeschule-plattling.de Bayerisches Rotes Kreuz • Pfl Pfl (3-jä sowie • sta Pfl Pfl (1-jä Ausbil ährlic

RkJQdWJsaXNoZXIy MTYzMjU=