Niederbayern neu gedacht 01.11.2022

24 VON KOENIG BIS KRIMIAUTORIN Von Christian Muggenthaler Theater, Kunst, Literatur und Co. - was die niederbayerische Kulturszene zu bieten hat Was in einer Region wie Niederbayern Feld und Boden von Kunst und Kultur auch in einem hohen Maß ist, ist die Tradition, in der sie großgeworden ist. Das ist keine Heimattümelei inklusive Ausschluss von allem anderen, sondern eine Art Bewusstheit, die immer mitschwingt. Wer also Kunst und Kultur in Niederbayern betrachtet, kann auch dieses Mitschwingende betrachten. Und wer beispielsweise durch das Freilichtmuseum in Massing und Finsterau streift, wird angehaucht von solcherart verbindendem Vergangenem, das wie die Jahresringe eines Baums mit zum Wachstum in Gegenwart und Zukunft gehört – die Basis dafür, Neues nicht aus Angst ablehnen zu müssen, sondern aufgreifen zu können. Vom Trachtenkulturmuseum in Holzhausen bis zu den einschlägigen Heimatmuseen in den Städten und Gemeinden reicht da der Blick – und auch hier gibt es zukunftsweisende Initiativen wie den „Neuen Geschichtsboden“ in Buch am Erlbach. Zu den zahlreichen Aspekten künstlerischer und kunsthandwerklicher Vergangenheit gehört beispielsweise auch die Keramik – jahrhundertelang das einzige Gebrauchsgeschirr vor Ort und bis heute ein wichtiges kunsthandwerkliches Terrain, auf das mit Märkten, der Landshuter Keramikschule und Ausstellungen immer noch viel Wert gelegt wird. Die Betrachtung, was zur Kultur gehört und was nicht, weicht an den Rändern auf. Für nicht wenige gehört auch die Wirtshauskultur dazu – altbairische Wirtshäuser sind eine gefährdete Spezies. Dabei geht’s sogar mit veganer Speiskarten – man ist da ja offen. Denn auch das gehört zur Kultur dazu – weil’s in Niederbayern halt auch gern sinnliche Menschen hat. Quelle: Freilichtmuseum Finsterau und Massing Künstler bieten in der Region mit ihren Ateliers und Ausstellungen ein breit gefächertes Netzwerk. Initiativen wie der „Tag der offenen Ateliers“ beweisen das. Und man könnte Bände füllen mit berühmten Vertretern ihrer Zunft - einzelne bekamen gar ihr eigenes Museum, wie etwa das Koenigmuseum in Landshut, das auf der Arbeit von Fritz Koenig basiert. Museen widmen sich diesen bekannten Malern, Bildhauerinnen, Kunstgewerblern, Grafikerinnen. Zugleich gibt es Orte, an denen man zeitgenössische Kunst betrachten kann: vom Museum moderner Kunst in Passau über den Weytterturm in Straubing und das Kulturviertel Deggendorf bis zu den Rathausgalerien in Landshut. Bereichert wird diese Ausstellungslandschaft von den zahlreichen Kunstvereinen und Initiativen, die ihrerseits Ausstellungsorte nutzen, um Kunst aus der Region und von anderswo her zu präsentieren. Dass diese Szene so quicklebendig ist, ist auch den einschlägigen Vereinigungen von Künstlern zu verdanken. Und nicht zuletzt sind es auch private Galerien, in denen man Neues entdecken kann. Zur Museumslandschaft in Niederbayern gehören im Übrigen auch Einrichtungen, die sich der Geschichte widmen. Es gibt für die Belange der Archäologie den Kastenhof Landau. Es gibt das Gäubodenmuseum Straubing. So können sich in Niederbayern die Blicke vermischen zwischen Tradition und Gegenwart - ganz abgesehen davon, dass viele Innenstädte selbst Museen der Vergangenheit sind: Viele atmen noch ihre Vergangenheit aus den wittelsbachischen Jahrhunderten. Auch das kann man bei Rundgängen auf sich wirken lassen. Quellen: Peter Litvai, Archiv Der Landshuter Künstler Fritz Koenig: Eines seiner bekanntesten Werke war die „Große Kugelkaryatide“, die bis zu den Anschlägen am 11. September 2001 zwischen den Zwillingstürmen auf dem Vorplatz des World Trade Centers stand. TRADITION KUNST DEINE–LEHRSTELLE.de RIKA Verlags GmbH & Co. KG | Ludwigsplatz 32 | 94315 Straubing | Tel: 09421 / 940– 6900 | info@deine-lehrstelle.de Das umfangreiche dahoam in Niederbayern! Lehrstellen−Portal Ausbildungsbetriebe aus deiner Region YouTube-Gallery Berufe-Wiki und vieles mehr ... Jetzt dieneue Ausgabe kostenfrei vorbestellen: info@deine-lehrstelle.de Oder du besuchst uns online unter www.deine-lehrstelle.de WUNSCHBERUF! HIER GEHT’S ZUM 25 Theater gibt es vor allem in den Städten Niederbayerns schon lange. In früheren Jahrhunderten gab es an manchen Orten Altbaierns religiöse, festtagsbegleitende Bühnen-Spiele. Auch das heute sogenannte Bauerntheater hat als „Comödie-Spiel“ eine lange Tradition. Vor allem im bairischsprachigen Raum hat das Bauern- und das Amateurtheater heute nach wie vor viele Freunde und ist aus dem kulturellen Programm der Region nicht wegzudenken. Die Liste der Theatergruppen der Laienspielberatung des Bezirks Niederbayern ist beeindruckend. Ohne Wirtshäuser geht das Bauerntheater oft nicht, ohne Gasthaus ging auch das professionelle Theaterspiel in Städten wie Landshut und Straubing im 19. Jahrhundert erst einmal nicht. Dort machten reisende Theatertruppen Station, um ihr Repertoire zu zeigen. Eine solche wanderne Gruppe, die mal hier, mal dort, mal fester und mal nur kurzfristig Station machte, wurde beispielsweise geleitet von dem gebürtigen Straubinger Emanuel Schikaneder (1751-1812), dem Librettisten von Mozarts „Zauberflöte“. Ein festes Theaterhaus für solche Theater-„Entrepreneure“ bekam Landshut 1841 mit dem Bernlochner-Gebäudekomplex. Seit 1952 agiert dort – derzeit allerdings in einem Zelt am Rand der Stadt – der zunächst so genannte „Zweckverband Niederbayerisches Städtebundtheater“, heute: Landestheater Niederbayern. Dieses Theater bespielt heute die drei niederbayerischen Städte Landshut, Straubing und Passau. Zudem gibt es in Niederbayern noch ein zweites kommunal finanziertes Theater: das Theater an der Rott in Eggenfelden, das einzige Landkreistheater Deutschlands. Dass Niederbayern eine Theaterlandschaft hat, beweisen auch Einrichtungen, die auf viel Privatinitiative zurückzuführen sind und auf ihre Art künstlerisch auf die Gesellschaft einwirken: Einrichtungen vom Kleinen Theater Landshut bis zum Paul-Theater in Straubing. Eine weitere niederbayerische Spezialität ist das Kulturmobil des Bezirks Niederbayern, das Sommer für Sommer von Ort zu Ort. reist. Eine der aktuellen Inszenierungen des Landestheaters Niederbayern: „Boeing Boeing“ eine Boulevardkomödie von Marc Camoletti Quelle: Peter Litvai THEATER MUSIK LITERATUR Jede Landschaft, jede Region, auch jede Gebietskörperschaft hat auch eine musikalische Struktur. Markante Töne des Musikschaffens. Da können Gebietsreformen drübergehen, wie sie wollen: Diese Struktur bleibt. Die Volksmusik in ihren vielen Formaten hat in Niederbayern ihr klingendes Zuhause. Der Bezirk benennt die musikantenfreundlichen Wirtshäuser, Dulten und Feiern bieten Musi Platz – und die Bandbreite ist da sehr groß: von eher volkstümlich krachert bis kompositorisch feinsinnig. Auch die Freunde der klassischen Musik werden versorgt: Es gibt die „Klassik an der Donau“ und die Konzertfreunde Straubing, es gibt die „Freunde der Musik“ in Landshut, auch Kirchen und Klöster sind Orte der Musik. Und auf der anderen Seite bieten manche Orte Rock- und JazzBands Möglichkeiten für Probenräume. Ein besonderes Moment kommunaler Einrichtungen sind auch die städtischen Musikschulen, die es landauf, landab gibt. Hier werden die jugendlichen Talente unterstützt und gefördert. Die Musikschule Landshut bietet beispielsweise Musikunterricht für nahezu alle Instrumente und Gesang an. Neben den klassischen Instrumenten wie Streich-, Holz-, Blech-, Tasten- und Zupfinstrumente, Schlagzeug und Gesang gibt es auch Unterricht für Volksmusik, Jazzgitarre, Jazzpiano oder Bandprojekte, wie es auf der Webseite heißt. Emerenz Meier, Martin Sperr, Heimito von Doderer, Günter Eich, Bernhard Setzwein, Harald Grill, Jörg Graser, Rita Falk, Mirjam Pressler, Herbert Achternbusch – man könnte ewig so weitermachen. Die Liste der Autoren, die aus Niederbayern stammen, dort großgeworden sind oder dort eine längere Zeit ihres Lebens verbracht haben, ist lang. Manche von ihnen profitierten oder profitieren von der sogenannten „inneren Mehrsprachigkeit“: Das gleichzeitige Beherrschen von Dialekt und Hochsprache fördert die Ausdrucksfähigkeit in beiden Sprachwelten. Büchereien, Buchhandlungen, Theater und Privatinitiativen laden regelmäßig zu Lesungen ein. Dabei ist es nur noch selten so, dass ein Publikum andächtig dem Poeten oder der Romanautorin lauscht: Es werden schon lange neue Kommunikationsformen gesucht und gefunden, um hier Grenzen aufzumachen. Manchmal wird Literatur auch regelrecht zelebriert, wie etwa bei den Wirtshauslesungen des Bezirks Niederbayern oder der Landshuter Lyrik-Veranstaltungsreihe „Mitten ins Herz“ mit Heinz Oliver Karbus und Martin Kubetz. Eine der größten Kulturveranstaltungen in der Region sind die Landshuter Literaturtage. Sie widmen sich im zweijährigen Turnus Themen, die dafür sorgen, Literatur ganz gegenwärtig und in ihren verschiedensten Formaten präsentieren zu können. In diesem November geht es erstrangig unter dem Titel „Die Seiten des Lebens“ um Tagebücher. Foto: Die Autorin der EberhoferKrimireihe wuchs in Landshut auf. Quelle: Sven Hoppe/dpa Quelle: Archiv Hier leb’ ich gern! Gemeinde Neufahrni.NB Landkreis Landshut Tag der Ausbildung! für Lehrbeginn September 2023 3. November von 10.00 bis 14.00 Uhr. Wir laden Schüler, Ausbildungssuchende und natürlich Eltern ein, unsere Lehrwerkstatt zu besichtigen. · Sondermaschinenbau · Vorrichtungsbau · Konstruktion · Lohnfertigung · 3-D-Messen Wir sind ein mittelständisches Familienunternehmen und suchen zur Erweiterung unseres Teams: · Auszubildende/n zum/zur Feinwerkmechaniker/in Ausbildungsbeginn September 2023, genauere Infos zum Beruf finden Sie auf unserer Homepage. · CNC-Dreher/in und Fräser/in Ihre Bewerbung senden Sie bitte an: Otto-Hiendl-Str. 4 - 94356 Kirchroth - Tel: 09428/94160 - info@rappl-maschinenbau.de RAPPL MASCHINENBAU GMBH Jeder Besucher bzw. Ausbildungswillige erhält einen Brotzeit-Gutschein für das Cafe Hahn in Kirchroth. Was haben Siemens, BMW, Augustiner und du gemeinsam? Uns. Lausser-Technik steckt in den Werken der großen Player – und du kannst dabei sein. Unsere Ausbildung gewinnt Preise. Und du eine sichere berufliche Zukunft. Starte 2023deine bei uns mit einer Ausbildung zum ... 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