mit PROGRAMMÜBERSICHT Ausgabe 13 – November 2022 KOST’ NIX! M A G A Z I N Im Wald mit „Her Tree“ Künstlerin mit Liebe zur Natur Ein Leben für den Fußball FC Bayern Präsident Herbert Hainer Großes Jubiläum 100 Jahre Skiverband Bayerwald
A R N S T O R F L I FESTYLE OUTLET WWW.FASHIONPARK.DE GANZJÄHRIG 30–70% RABATT* auf Damen-, Herren- & Kindermode, Anlassmode, Schuhe & Wäsche * gegenüber der UVP IHR FASHION& LIFESTYLE OUTLET
3 INHALT Bleiben Sie gesund! Marco-Michael Wühr Programmchef NIEDERBAYERN TV © sirKaleb © ivanko80 - stock.adobe.com O'gschaut 6 | Masterplan: Karriere in Niederbayern Mia san Heimat – unterwegs! 12 | 100 Jahre Skiverband Bayerwald e. V. Mitgmacht 20 | Der Mann der ersten Stunde: Helmut Degenhart B'sonders 26 | Naturklänge als Musikprojekt: Im Wald mit „Her Tree“ Fokus Redaktion 34 | L andshut: Von der Tierliebe einer Könignin 40 | Deggendorf/Straubing: Brauchtum Rauhnachtszeit 44 | Passau: Energiesparen im Haushalt Sport 50 | Standpunkt: Fußball-WM in Katar 52 | Ein Leben für den Fußball: FC Bayern Präsident Herbert Hainer Weitere Themen 16 | Gewinnspiel 17 | Die Familienkolumne 22 | Gemütlichkeit und Wärme: Vom Heizen mit Holz 30 | Bayerns Bestes: Bullige Landschaftspfleger 38 | In Erinnerung an die Queen: Familienrezept für Scones 46 | Essay: Vorurteilsfrei wie Kinder sein Zum Schluss 56 | Programmübersicht Kabel & Livestream 58 | Programmübersicht Satellit 62 | Schlusswort und Impressum EDITORIAL Wir drucken nachhaltig auf Recycling- papier! Liebe Leserinnen, liebe Leser, ein Thema beschäftigt seit Wochen die nationalen und lokalen Medien: Die Energiepreise sind für jeden von uns mehr als ein großes Ärgernis. Egal ob Alleinstehende, Familien oder die zahlreichen großen und kleinen Betriebe. Wir kämpfen alle mit den gestiegenen Kosten. So manch einer ringt um das wirtschaftliche oder private Überleben. Hinzu kommt der nicht enden wollende Krieg in der Ukraine und die Sorge, wie und in welcher Form sich das Geschehen auf uns Niederbayern in Zukunft auswirken wird. NIEDERBAYERN TV möchte in dieser schweren Zeit Sprachrohr für die Bürgerinnen und Bürger sein. Welche Sorgen treiben Sie um? Was können wir gemeinsam tun, um gut durch den Winter zu kommen? Mit zahlreichen Beiträgen und Formaten wollen wir Sie informieren und gute Ratschläge geben. NIEDERBAYERN TV hebt mit seinem Programm die Stärken der Region hervor und rückt die Menschen in den Fokus, die unsere Region so lebens- und liebenswert machen. Gemeinsam mit Ihnen wollen wir die Wintermonate bestreiten und mit sozialen Organisationen zusammenarbeiten. Aber natürlich werden wir auch mit Ihnen feiern. Die Fußball–WM in Katar stellt den einen oder anderen in dieser Zeit vor eine moralische Zerreißprobe. Zum einen geht es hier um die soziale Verantwortung den Menschen in Katar gegenüber, zum anderen stellt sich die Frage, wie wir auf den Weihnachstmärkten ohne Beleuchtung die deutsche Nationalelf gebührend anfeuern sollen. Vielleicht rücken wir im Schein des Kerzenlichts in diesem Jahr noch ein wenig mehr zusammen und besinnen uns auf die Werte, die unser Leben so lebenswert machen.
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6 In vielen Branchen regelte sich der Fachkräfte-Nachwuchs von selbst. Jedes Jahr trudelten Bewerbungen von Schülern ins Haus, die kurz vor dem Schulabschluss standen. Doch Fachkräftemangel und Vorurteile gegen vermeintlich einfache Berufe haben die Situation verändert. Mit einem neuen Sendungsformat führt NIEDERBAYERN TV nun Arbeitnehmer und Firmen zusammen. O’gschaut: MIT „MASTERPLAN“ DEN ARBEITSMARKT STÄRKEN Screenshot: NIEDERBAYERN TV / Grafik: © Just Me. Creative - stock.adobe.com
7 Landrefugium Obermüller e.K. | Wolfgang Obermüller | Sonnenweg 12 | 94107 Untergriesbach Telefon: +49 (0) 8593 / 90 05 - 0 | Fax: +49 (0) 8593 / 90 05 - 44 E-Mail: info@balancehotel-obermueller.de NEUE THEMENSUITEN Obermüllers 3/4 Verwöhnpension ab97,00€ pro Person www. b a l an c e h ot e l- o b e rmu e l l e r . d e Als Schüler hat man eine klare Vorstellung von gewissen Berufen. Der Schreiner steht in bester Meister-Eder-Manier an der Werkbank und hobelt einen Holzstuhl zurecht. Als Verkäufer sitzt man tagaus, tagein, an der Kasse und schiebt Waren über einen Scanner. Doch die Realität verhält sich völlig anders. Handwerkliche Berufe sind hochtechnisiert. Nicht selten müssen moderne Maschinen mit einem Computer programmiert werden. Verkaufsanalysen und Einkaufsstrategien helfen dabei, Sortimente anzupassen. Ja, im Regelfall steckt viel mehr dahinter, als man auf den ersten Blick denkt. Und diese Berufe werden auch in Zukunft gebraucht. „Es gilt natürlich weiter, dass Handwerk einen goldenen Boden hat“, sagt Dr. Tobias Nickel, Dozent für Wirtschaftspsychologie an der Technischen Hochschule Deggendorf. „Viele Berufe werden zukünftig durch „Künstliche Intelligenz“ ersetzt werden können. Expertenschätzungen gehen hier von rund 40 Prozent aus. Beim Handwerk wird das Thema „Künstliche Intelligenz“ keine Arbeitsplätze kosten.“ Mit Blick auf die besondere Situation in Niederbayern entstand die Idee zu dem neuen TV-Format „Masterplan“. „In Niederbayern haben wir eine Arbeitslosigkeit von rund drei Prozent. Das bedeutet, dass wir eigentlich Vollbeschäftigung haben“, so Nickel weiter. „Das hat zwei wesentliche Nachteile. Zum einen können Unternehmen keine Fachkräfte finden und damit ihre aktuellen Aufträge nicht abarbeiten, was aber viel schlimmer ist: Ohne weitere Arbeitskräfte kann die Wirtschaft in Niederbayern nicht wachsen. Deshalb entstand die Idee, die Themen Karriere, Fachkräftemangel, Ausbildungsmöglichkeiten so darzustellen, dass potentielle Mitarbeitende Unternehmen spannend vorgestellt bekommen und neue Berufsfelder kennenlernen können. Hilfe bei der Berufswahl Regelmäßig werden also nun Unternehmen und Berufsfelder vorgestellt sowie Karrierechancen aufgezeigt. Unsere Zuschauer erhalten Einblicke, die man ansonsten nicht so einfach verfügbar machen kann. „Jedes Unternehmen achtet auf eine Passung der Bewerber zur Unternehmenskultur. Hier geben wir Tipps und Einblicke rund um die Branche“, erläutert Dr. Nickel das Konzept. „Wenn Interesse besteht, bei einem Unternehmen zu arbeiten, muss man auch wissen, wie ein Bewerbungsprozess bei Unternehmen ist. Hier können wir mit Insiderwissen und Tipps weiterhelfen, wie man sich erfolgreich bewerben kann.“ Als ausgebildeter Psychologe sieht sich Dr. Nickel immer wieder kaum informierten Bewerbern gegenüber. „Ich
8 bin immer überrascht, wie wenig Schüler, Auszubildende und Studienabsolventen über ihren zukünftigen Beruf wissen. Wenn man die Weichen für die nächsten Jahrzehnte stellt, sollte man sich vorher sehr genau informieren, wie der Alltag in einem solchen Beruf aussieht.“ Auch hier soll die neue Sendung Unterstützung bieten: „Masterplan Karriere könnte vielleicht einen kleinen Beitrag leisten, aber ich empfehle zusätzlich Schnupperpraktika, bei Freunden oder Bekannten mit zur Arbeit gehen, oder diese zu interviewen.“ Hilfe für Unternehmen Doch auch vonseiten der Unternehmen ist Aktivität gefordert. Ein Warten auf Studienabgänger und Schulabsolventen, die sich en masse bewerben, führt mittlerweile nicht mehr zu einer stabilen Nachwuchssituation. „Heute muss man viel früher auf die potentiellen Mitarbeitenden zugehen, also Vorträge an Schulen halten, Schüler- und Schnupperpraktika anbieten und Karriereweg im Unternehmen aufzeigen. Dann kann man junge Menschen von der Schule über die Ausbildung bis zum Meister und Techniker, oder Bachelor und Master, im Unternehmen halten. Hierfür braucht man aber auch die geeigneten Programme und Prozesse – eine Investition die sich auf jeden Fall lohnt.“ Die veränderte Marktlage birgt aber nicht nur Schwierigkeiten. Quereinsteiger beispielsweise haben aktuell gute Chancen, auch spät einen neuen Beruf zu wählen. „Viele davon sehe ich am Zentrum für akademische Weiterbildung der TH Deggendorf, wo sie neben dem Beruf noch einen Master Studiengang absolvieren und sich damit für ganz neue Berufswege qualifizieren. Aber auch im Handwerk gibt es gerade einen Trend zu Auszubildenden, die über 30 Jahre alt sind und einen neuen Weg einschlagen“, erzählt Dr. Nickel. Niederbayern macht mit seiner ganz eigenen Markt- und Wirtschaftslage notwendig, dass sich potentielle Arbeitskräfte und Unternehmen anpassen. Doch gleichzeitig ergeben sich so auch Chancen für beide Seiten. Als Ihr Heimatfernsehen bieten wir Ihnen hierfür Informationen, Einblicke und fachkompetente Informationen. Seien Sie also dabei, wenn wir unseren „Masterplan“ von einer stabilen Heimatwirtschaft vorstellen. Von Andreas Reichelt. © NIEDERBAYERN TV Unser neues Karriere-Magazin: MASTEPLAN. Sehen Sie dazu unsere Sendungen im aktuellen Programm und den Beitrag „Masterplan – Karriere in Niederbayern“ in der Mediathek von NIEDERBAYERN TV Landshut. Mediathek „Wenn man die Weichen für die nächsten Jahrzehnte stellt, sollte man sich vorher sehr genau informieren, wie der Alltag in einem solchen Beruf aussieht.“ – Dr. Tobias Nickel
9 agraria www.agraria.at Int. Fachmesse für Landwirtschaft 23. - 26. November Fishing Festival www.fishing-festival.at Faszination Angeln & Fliegenfischen 11. - 12. Februar Bogensportmesse www.bogensportmesse.at Europas führende Bogensportmesse 11. - 12. Februar Bike Festival Austria www.bike-festival.at Österreichs Trend-Messe für Fahrrad und E-Bike 11. - 12. Februar WeBuild Energiesparmesse www.energiesparmesse.at Unsere Zukunft baust du 3. - 5. März Welser Volksfest www.welser-volksfest.at Probebeleuchtung am 30.03. ab 18:00 Uhr 31. März - 2. April Blühendes Österreich www.gartenmesse.at Österreichs schönste Gartenmesse 31. März - 2. April Urlaub & Ausflug www.urlaub-ausflug.at Oberösterreichs beliebteste Freizeitmesse 31. März - 2. April PFERD Wels www.pferd-wels.at Internationale Pferdefachmesse 18. - 21. Mai Fishing Festival messe-wels.at Hier geht´s zum aktuellen Messekalender! Nur 60min von Passau über A8 nach Wels TERMINE MESSE WELS HERBST 2022 / FRÜHJAHR 2023
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12 Mehr als 60.500 Mitglieder in 210 Vereinen in ganz Niederbayern und Teilen der Oberpfalz. Wie soll man diese Zahlen und das, wofür sie stehen, unter einen Hut zu bringen? Doch sie alle vereint die Liebe zumWintersport in den acht Sparten, für die sie stehen. Am 13. Februar 1921 offiziell als „Bayerische Wald Ski Verband“ gegründet, hätte 2021 eigentlich das 100-jährige Jubiläum des Dachverbands gefeiert werden sollen. Doch wie so oft hat auch hier Corona den Jubiläumsfeierlichkeiten vorerst einen Strich durch die Rechnung gemacht. Schlussendlich wurde rund eineinhalb Jahre später das quasi 101. Gründungsjahr noch größer begangen. In „Rekordzeit“, wie sollte es auch anders sein. MIA SAN HEIMAT – UNTERWEGS! Rasant unterwegs und dennoch nie abgehoben 100 JAHRE © Johannes Bscheid
13 Skizentrum Mitterfirmiansreut-Philippsreut, Dorfplatz 2, 94158 Mitterfirmiansreut, info@mitterdorf.info · Zentralkasse: +49 8557-239 Schneetelefon: +49 8557-313 www.mitterdorf.info Ihr Familien Winterland 5 von 5 Sternen Top für Familien In unserem schneesicheren Familien-Winterland in Mitterfirmiansreut, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Nationalpark, genießen Sie auf bestens präparierten Pisten einen erlebnisreichen Wintertag. Acht Abfahrten rund um den Almberg (1139m), günstige Skipasspreise, der JuniorSkiZirkus mit Karussell, Zauberteppichen und Wärmeräumen sowie unsere Rodelbahn sind die Trümpfe unseres mehrfach ausgezeichneten Familien-Skigebiets. Ideal auch für Ski und Snowboard-Einsteiger. • Alle Abfahrten beschneit • JuniorSkiZirkus: 3 Zauberteppiche, Ski-Karussell • 5 Sterne: Top für Familien • Wärmeräumefür Selbstverpfleger • Nachtskifahren • Rodelbahnmit überdachtem Förderband & Rodelverleih • 23 km Loipen, Ski- und Winterwanderwege • Bestens geeignet für Skifahren mit Handicap
14 Als wir alle – und damit meine ich an dieser Stelle die Verantwortlichen des SV Bayerwald, die Musiker und wir von NIEDERBAYERN TV – uns an diesem Spätnachmittag im Frühjahr 2022 vor dem Donau Center Schubert in Osterhofen trafen, hätte wohl keiner gedacht, dass es so kommen würde. So groß, so umfangreich, so aufwendig. Aber wie Sportler nun mal in der Regel sind: Der Ehrgeiz und der Wille, etwas Großartiges zu schaffen, sind allen zu eigen. Hinzu kommt eine kleine Portion des typisch niederbayerischen Understatements. „Also wenn am 24. September so um die 300 Gäste kommen, wäre das schon super“, bemerkt SV Bayerwald Präsident Max Gibis im ersten Vorgespräch. In einer Halle, wo normalerweise Großhochzeiten mit knapp 1.000 Gästen gefeiert werden, also kein Problem. Mehr Platz für Ehrengäste wie den Bayerischen Sport- und Innenminister Joachim Herrmann. Und die Kameras von NIEDERBAYERN TV. Denn die sollten das Geburtstagsspektakel mit aufzeichnen. Eine Sondersendung quasi als Geschenk an sich selbst. Inklusive einer eigenen Chronik. Doch die hatte mit fast 20 Jahren Recherchearbeit deutlich mehr Vorlaufzeit. Aber mehr dazu später. Ein würdiges Jubiläum Wer schon einmal einen Geburtstag für einen Hundertjährigen, eine Fahnenweihe oder Feuerwehrgründungsfest mitorganisiert hat, weiß: Hier müssen alle zusammenhelfen, überlegen, strukturieren, planen. Und darin sind die Mitglieder des SV Bayerwald als Dachverband nicht nur im übertragenen Sinne Hochleistungssportler. Denn wer unter anderem einen Weltcup auf die Beine stellen kann – und davon gab es in der Geschichte des Skiverbandes so einige –, der kann auch eine Party organisieren. Gesagt, getan. Und so wurden statt der ursprünglich geplanten 300 Gäste mehr als 500 am Abend des 24. September im Donau Center Schubert stilvoll mit extra SV-BayerwaldEhrenpin begrüßt. Sportlich ging es durch das original Einlauftor zum offiziellen Sektempfang. Ehrenpräsident Klaus Köppe erlebte dabei noch eine besondere Überraschung: Eigens für ihn bildeten ehemalige Bundeswehrkollegen ein Spalier. Ein Zeichnen großer Dankbarkeit und Würdigung für einen Mann, der seit Jahren unermüdlichen Einsatz für den SV Bayerwald zeigt. Und dabei gerne Marschrichtung wie Zielkoordinaten vorgibt. Ohne wenn und aber. Zusammen mit ihm, Innen- und Sportminister Herrmann, der Vorstandschaft und zahlreichen weiteren Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und zu guter Letzt den Vertretern der einzelnen Gauvereine hieß es dann: Hoch die Gläser und Eintauchen in die Geschichte von 100 Jahren SV Bayerwald. In 100 Minuten, die in einem Timer über der Bühne permanent herunterliefen. Ein echter Coup und stetig rückwärts laufende, digitale Erinnerung auch für meinen Part auf der Bühne. Rasant können sie, die Wintersportler. Egal ob auf Alpin -oder Biathlonski, Snowboards oder Inlinern. Das bewiesen einmal mehr die Gäste der Podiumsrunde. Prominenter Besuch Unter dem Motto „Jung und Alt im SV Bayerwald“ nahmen neben BiathlonTrainerlegende Franz Bernreiter, ExSkisprungass Severin Freund, Skialpinrenn-Olympionikin Monika Bergmann auch die noch aktiven Nachwuchssportler auf dem Podium Platz. Snowboard-Gesamtweltcupsieger Martin Nörl aus Landshut gab dabei genauso einen Einblick in seinen sportlichen Werdegang, wie „Sportküken“ Alia Delia Eichinger, die heuer zum ersten Mal im Bereich Ski Freestyle zu den olympischen Winterspielen nach Peking fahren durfte. Ein unglaubliches Erlebnis, wie sie selbst noch vollkommen ergriffen auf der Bühne erzählte. Mit deutlich mehr © Johannes Bscheid
15 Mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf den perfekt präparierten Pisten der Familienskiregion DachsteinWest die Schwünge in den Schnee ziehen. Gemütlich entlang der Loipen im Loipenzentrum am Predigstuhl auf 1.000 Meter gleiten. Mit Schneeschuhen durch die weiße Pracht zur Aussichtsplattform 5fingers am Dachstein Krippenstein wandern. Schritt für Schritt im eigenen Rhythmus in die Winterwelt eintauchen bei einer der vielen Skitouren in Bad Goisern, Gosau und Obertraun. Der unglaubliche Weitblick auf den Dachsteingletscher als stetiger Begleiter. Das ist die Ferienregion Dachstein Salzkammergut im Winter. Das sind Augenblicke, die bleiben. Deine Augenblicke! Mehr Infos zur Region findest du hier: www.dachstein-salzkammergut.at Die Regionen rund um den Dachstein sind mehr als ein Urlaubsziel. Sie geben das Gefühl angekommen zu sein, die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut zu genießen, die Stille und den Weitblick auf den Dachstein. Die sanfte Westseite des Dachsteins und die Gastfreundschaft der Menschen zu erleben. Unter der neuen Marke „Dachstein West – Natürlich im Salzkammergut“ haben sich die Bergbahnen rund um den Dachstein sowie die Tourismusregionen Dachstein Salzkammergut und dem Salzburger Tennengau zusammengeschlossen. Daraus entstanden sind attraktive, preislich leitbare Preise nicht nur für das Skifahren. Das neue Ganzjahresticket Natürlich 365 Ticket ermöglicht Skigenuss in 8 Skigebieten auf 160 bestens präparierten Pistenkilometern mit jeder Menge Abwechslung und Spaß undWanderlust in den Bergen mit den 6 inkludierten Sommer-Bahnen. Online erhältlich auf www.dachstein.at für Erwachsene zum Vorverkaufspreis von € 620,00 und für Kinder € 217,00. WINTERLIEBE ENTDECKEN im Dachstein Salzkammergut Fotos: Oberösterreich Tourismus GmbH/ Michael Grössinger & Salih Alagic, RudiKainPhotogra Mit einem breiten Gri sen im Gesicht auf den p rfekt präparierten Pisten d r Familienskiregion DachsteinWest die Schwünge in de Schnee ziehen. Gemütlich entla g der Loipen im Loipenzentrum a Predigstuhl a f 1.000 Meter gleiten. Mit Schneeschuhen durch die weiße Pracht zur Aussicht plattform 5fingers am Dachstein Krippenst in wander . Schritt für Schritt im e genen Rhythmus in die W nterw lt eintauchen b i einer d vi len Skitouren in Bad Goisern, Gosau und Obertraun. Der unglaub iche W itblick auf den Dachsteingl tscher als stetig r B gleiter. Das ist d e Ferien egion Dachstein Salzk mmergut im Winter. Das sind Augenblicke, di blei en. Deine Augenblicke! Mehr Infos zur Region findest du hier: www.dachstein-salzk mmergut.at Die Regionen ru d m den Dachstein si d mehr als ein Urlaubsziel. Sie geben das Gefühl angekommen zu sein, die warmen Sonne strahlen auf der Haut z genießen, die Stille und den Weitblick auf den Dachstein. D e sanfte Wests ite des Dachsteins u d die Gastfreundschaft der Menschen zu erleben. Unter d n ue Marke „Dachstein West – Natürlich im Salzk mmergut“ haben sich die Bergbahnen ru d m den Dachstein sowie d Tourismu regionen Dachstein Salzk mmergut und dem Salzburger T nn gau zusammengeschlossen. Daraus entstande si d attraktive, preislich eitbare P ise nicht nur für das Skifahren. Das neue Ganzj hresticket Natürlich 365 Ticket ermöglicht Skigenuss in 8 Skigeb eten auf 160 besten präpa ierten Pistenkilometern mit jeder M nge Abwechslung d Spaß undWanderlust in de B rgen mit den 6 i kludierten Sommer-Bahnen. Online erhältlich auf www.dachstein.at für Erwachsene zum Vorverkaufsprei von € 620,00 und für Kinder € 217,00. WINTERLIEBE ENTDECKEN im Dachstein Salzkam ergut Fotos: Oberösterreich Tou ismus GmbH/ Michael Grössinger & Salih Alagic, RudiKa nPhotografie – A N Z E I G E –
16 Sehen Sie dazu auch den Beitrag „100 Jahre – Der Skiverband Bayerwald feiert Geburtstag“ in der Mediathek von NIEDERBAYERN TV Deggendorf sowie die „Sondersendung 100 Jahre SV Bayerwald“ in der Mediathek von NIEDERBAYERN TV Passau. Mediathek Augenzwinkern dagegen der Kommentar von Ex-Ski Crossfahrerin Julia Witwer: Sie bezeichnete sich selbst als „Kampfsau“ auf der Rennpiste. Gut, das muss „man(n)“ oder Frau manchmal auch sein, um ganz nach oben aufs Treppchen zu kommen. Selbst, wenn zuweilen nachgeholfen werden musste, so wie im Fall von Severin Freund. Der bei seinem allerersten Sprung von der Schanze nämlich nicht ganz freiwillig in die Spur gegangen war, wie er unter schallendem Gelächter des Publikums verriet. Diese und noch mehr Anekdoten ganz persönlicher Art waren nur ein Highlight dieses besonderen Festabends. Mit dem SV Bayerwald als größter Dachverband im Bayerischen, ja sogar Deutschen Skiverband, lobte Sportminister Herrmann dessen in diesem Falle Jahrhunderte andauernde, erfolgreiche Arbeit und wünschte für die Zukunft nur das Beste. Und während der Timer stetig rückwärts lief – die 100 Minuten immer Blick – gab es für die Gäste neben musikalischen Schmankerln von „Ois Leiwand“ im Schnelldurchlauf 100 Jahre SV Bayerwaldgeschichte im Bewegtbild. Ein Abriss der Erfolge, Wettkämpfe und auch sportlichen Entwicklungen mit teils magischen Momenten auch für den ein oder anderen Gast im Publikum. Wie schnell die Zeit vergeht – diesen Spruch hören wir alle nur zu oft. Im Fall der Geburtstagsfeierlichkeiten war das sogar gewollt. Denn quasi als Punktlandung endete ein emotionaler, witziger und ereignisreicher Abend mit dem Ablaufen Richtung rote Null und einem langen Applaus. Für alle Beteiligten – allen voran Klaus Köppe. Denn mit der von ihm maßgeblich erarbeiteten, 472 Seiten umfassenden Chronik, hält seitdem jeder der über 500 Gäste ein Stück Zeit- und damit auch SV Bayerwaldgeschichte in den Händen. Von Christiane Allinger. WIR VERLOSEN 2 x 2 TAGESSKIPÄSSE FÜR DIE SKIREGION DACHSTEIN WEST Schicken Sie uns eine E-Mail mit dem Kennwort „Dachstein“ und Ihrer Postadresse an kontakt@passau-magazin.de. Einsendeschluss ist der 21. Dezember 2022. Mit etwas Glück sind Sie dabei. Teilnahmebedingungen für unsere Gewinnspiele: Zur Teilnahme senden Sie eine Mail an kontakt@ passau-magazin.de. Einsendeschluss: 21. Dezember 2022. Rechtsweg, Wandelung und Barauszahlung sind ausgeschlossen. Mitmachen dürfen alle Personen mit Wohnsitz in Deutschland, die mindestens 18 Jahre alt sind. Ausgeschlossen sind alle Mitarbeiter von NIEDERBAYERN TV oder der Mediengruppe Attenkofer und deren Angehörige. Unter den richtigen bzw. fristgerechten Einsendungen wird ein Sieger ausgelost. Der Gewinner wird per E-Mail benachrichtigt. Erfolgt innerhalb von 14 Tagen nach Benachrichtigung keine Annahme des Preises, verfällt dieser und es wird neu ausgelost. Die Datenschutzerklärung finden Sie hier: www. passau-magazin.de/datenschutz/ Hier bist du willkommen. Hier fühlst du dich wohl. Hier bist du zu Hause – weit weg von zu Hause. In der Ferienregion Dachstein Salzkammergut. Mach die Augen zu und atme tief ein. Wir laden dich ein in die Ferienregion Dachstein Salzkammergut, in die UNESCO Welterbe Region. Mach einen Atemzug und spüre wie die Bergluft deinen Körper belebt. Mach die Augen auf und erkunde die Highlights der Region aus Vergangenheit und Moderne. „Der Bayerwald war immer stark in der jüngsten Vergangenheit. Vor allen Dingen die Skispringer“, so Verbandspräsident Max Gibis im Interview. „Es ist nicht so, dass nur Oberbayern große Sportler hervorbringen kann. Auch der Bayerwald kann das.“
17 Das Dasein als Eltern ist zunächst mit intensivem Abwarten verbunden. Allein die neun Monate bis zur Geburt stellen ein Wechselspiel von Vorfreude und Nervosität, von zeitlichem „Ranzoomen“ und Wegschieben, dar. Doch nach den kräftezehrenden Stunden des Geburtsprozesses – übrigens nicht nur für den Mann – hält man das Neugeborene im Arm. Und fragt sich, wie das Leben des kleinen Menschleins sein wird. Wann wird es lernen zu laufen, zu sprechen oder am Ersten des Monats das Taschengeld einzufordern? Das erste zahnlose Lachen, das erste Gebrabbel, das erste Wort. Bis es irgendwann „eskaliert“ und die Eltern bereuen, den Kindern das Sprechen beigebracht zu haben. Sie hören nämlich plötzlich nicht mehr damit auf. Bei uns Vätern erzeugen die verbalen Lawinen dann zuweilen Verspannungen. Konzentriert stiert man auf den kindlichen Brustkorb, um ins infantile Luftholen doch mal ein Wort einzuflechten. Doch es kommt nicht. Kinder scheinen ab einem gewissen Alter die Fähigkeit zu haben, durch die Augen zu atmen. Vielleicht rollen sie deshalb auch so häufig damit, wenn die Eltern mal zu Wort kommen. Doch auch hier ist wieder Abwarten die Devise. Denn eines Tages werden sie plötzlich wortkarg. „Wie war es in der Schule?“ wird mit einem einfachen „Basst scho!“ beantwortet. Nun hätte man sich mehr Details erhofft. „War was?“ „Nein, basst scho!“ Der Output wird ab diesem Zeitpunkt stimmungsabhängig. Man kann es sich wie Regen vorstellen. Mal scheint tagelang die Sonne, dann kommt ein vorsichtiger, warmer Nieselregen daher, aber irgendwann schüttet es auch, blitzt und donnert. Ja, zuweilen gleicht die Kommunikation mit Teenagern einer Wettervorhersage: Die Erwartung passt vielfach nicht zum Tatsächlichen. Und komischerweise ist man auch immer falsch angezogen. Eine Familienkolumne von Andreas Reichelt. VON QUASSELSTRIPPEN UND KOMMUNIKATIONSVERWEIGERUNG Bild: © pikselstock - stock.adobe.com
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20 Der Mann der ersten Stunde: HELMUT DEGENHART Wir treffen uns in einem Pfarrkirchener Café. Helmut Degenhart lächelt sympathisch, seine Kleidung spricht Bände. Im September ist er 80 Jahre alt geworden, doch er trägt ein Hemd mit Konterfei des Revoluzzers „Che Guevara“, seinen berühmten Hut und Sneaker, die meine Kinder begeistern würden. Journalismus hält jung. Vor kurzem wurde er mit der Aussage konfrontiert, man sehe ihm die acht Jahrzehnte nicht an. „Das ist ein schwacher Trost“, schmunzelte er damals. Mit seinem tiefsinnigen Humor und seiner Gelassenheit und Erfahrung ist er ein sehr angenehmer Gesprächspartner. Soziales Engagement Seine Laufbahn begann gänzlich ohne Rundfunk. Erst absolvierte er eine Lehre als Maschinenschlosser, dann studierte er im zweiten Bildungsweg Sozialpädagogik und Jugendpflege. Die Jugend und soziale Arbeit hatten es ihm schon immer angetan. Italienfahrten mit Jugendlichen, Engagement für Afrika - seinen unbändigen Willen, für andere da zu sein, lebt er bis heute aus. Als Helfer blickt er beispielsweise bereits auf vier Erdbebeneinsätze in Italien zurück. Auf die Frage nach der neuen „postfaschistischen“ Regierung in Italien reagiert er nachdenklich: „Erstmal sehen, ob die Regierung bleibt. Das ist ja in Italien so eine Sache.“ Bereits 1969 gründete er mit seiner mittlerweile leider verstorbenen Frau den ersten Dritte-Welt-Laden in Bayern, sie hat für ihr gemeinsames Engagement sogar das Bundesverdienstkreuz erhalten. „Afrika ist mir sehr nahe“, sagt er und nimmt einen Schluck vom Cappuccino. „Vor zwei Jahren war ich wieder im Senegal zu Besuch, zusammen mit Bischof Oster.“ Als die Grundlagen für privaten Rundfunk entstanden, war er dabei. Er spielte Schallplatten und Musikkassetten im Passauer Radio, drehte Reportagen in Afrika und Amerika. Doch vor allem ist er seit vielen Jahren eines der markantesten Gesichter des niederbayerischen Lokalfernsehens. Helmut Degenhart gehört einfach zur Medienwelt. Doch seine Interessen sind vielschichtig, sein Lebensweg ist eine echte „Story“, um im Jargon der Medienbranche zu bleiben. Bild: © Andreas Reichelt
21 Im afrikanischen Kontinent findet sich einer der wenigen Themenbereiche, wo er um emotionalen Gleichmut ringt. „Es ist schwer für mich, objektiv zu sein“, gibt er zu. „Das Leid der Menschen dort berührt mich sehr.“ Helmut denkt einen Moment nach und bricht seine Empfindungen auf die Heimat herunter. „Auf welchem Niveau wir hier jammern! Die Menschen beschweren sich darüber, wie es gerade bei uns ist.“ Und dann sagt er einen Satz, der mir aus dem Herzen spricht: „Das ist grenzenloser Egoismus!“ Er erzählt von einer Reportage, die er 1994 für das ZDF drehte. In Sambia berichtete er über AIDS-Waisen. „Wir sind über Felder marschiert, wo in Massen an der Krankheit verstorbene junge Menschen beerdigt waren“, erzählt er und ringt um Fassung. „In den Krankenhäusern, die wir besuchten, lagen sie zu zweit im Bett. Manche mussten im Schrank schlafen, weil es auch bei Doppelbelegung keine Betten mehr gab. Danach die Waisenhäuser, furchtbar.“ Auch wenn er durch das Objektiv seiner Kamera eine gewisse Distanz zu wahren versteht, gibt es doch immer wieder Themen, die ihn als Journalisten tief berühren. Mann der ersten Stunde Auslandsreisen faszinierten ihn schon immer. Als daher 1987 der Weg für privaten Rundfunk offiziell freigemacht wurde, war er von Anbeginn an mit dabei. Zunächst parallel beim Radio und Fernsehen, später nur noch im TV. „Es war eine Aufbruchszeit damals. Jeder hat seine privaten Schallplatten ins Radio-Studio mitgenommen und abgespielt. Dann abends eine Kassette ins Gerät, die sollte dann bis morgens laufen“, lacht er. „Idealerweise.“ Heute sei das undenkbar, alles liefe über Playlists. Nichts mehr für den Individualisten Helmut Degenhart. Seine Tätigkeit als Reporter scheint aber perfekt für ihn zu sein. „Vor Ort mit Menschen in Kontakt zu treten, das gefällt mir“, sagt er. „Abwechslungsreich, abenteuerlich, ich fühle mich als Reporter. Journalismus macht mir einfach Spaß.“ Dabei macht er den digitalen Wandel von Aufnahmen auf Kassetten mit schweren Schulterkameras bis hin zu modernen, kleinen Digitalkameras mit. Zunächst war Berichterstattung langsam, heute schickt man alles sofort über das Smartphone weiter. Kein langes Schneiden und Kleben von Bändern mehr, kleine Speicherkarten machen alles leichter. Aber auch hektischer. „Der Stress ist durch die Digitalisierung mehr geworden“, erzählt er. „Aber ich habe da eine gewisse Resilienz. Ich kann schnell hochschalten, aber auch schnell abschalten.“ Wer so lange Zeit im schnelllebigen Journalismus verbringt, muss auch ein stabiles Gleichgewicht gefunden haben. Er hat schon auf der ganzen Welt gedreht, Angela Merkel oder Kardinal Ratzinger interviewt. „Als Angela Merkel anlässlich der Überschwemmung zu Besuch hier war, habe ich sie an der Schulter genommen und um ein Interview gebeten. Sie meinte nur: ‚Lassen Sie mich doch nur kurz meine Breze fertigessen.‘“ Ein erfahrener Journalist wie Helmut Degenhart mit seiner sympathischen Ausstrahlung wirkt sogar auf eine Bundeskanzlerin. Während sich um uns herum das Café füllt, erzählt Helmut von diversen Treffen mit Berühmtheiten, darunter auch dem Dalai Lama. Plötzlich lacht er. „Einmal habe ich beim Interview des kroatischen Ministerpräsidenten vergessen, die Kamera einzuschalten. Gemerkt habe ich es aber erst nach dem Gespräch.“ Er hält sich die Augen zu und lacht herzhaft. „Jetzt habe ich´s wiederholen müssen. Das war natürlich hochpeinlich.“ Finde ich nicht, denn das ist mir schon zweimal passiert. Aber das gebe ich dem erfahrenen Kollegen gegenüber nicht zu, ich lache einfach mit ihm. Privatmensch Degenhart Die Schöpfung hat es dem Reporter aus Leidenschaft besonders angetan. Immer wieder schickt er mir Fotos von gefunden Schwammerl oder bietet Obst aus seinem Garten an. Helmut Degenhart ist sogar Hobby-Imker. „Gärtnern ist ein guter Ausgleich zum Druck im Journalismus“, sagt er. Daneben schlägt sein Herz auch für Turnschuhe. Je ausgefallener, desto besser. Doch damit war er nicht immer passend gekleidet. „Irgendwann habe ich dann mal Joschka Fischer in Passau interviewt“, lacht er. „Der stand da auf einem Wagen und hielt seine Rede auch in Turnschuhen.“ Sneaker wurden von da an salonfähig. Heimlich werfe ich einen Blick auf sein Schuhwerk, tatsächlich trägt er bunt bedruckte Laufschuhe. Mit meinen Lederschuhen komme ich mir ganz plötzlich alt vor. Ja, Helmut Degenhart wirkt jugendlich und frisch. Schreiben als Ausgleich Vielleicht hängt seine Ausstrahlung auch damit zusammen, dass er Gefühle auch im geschriebenen Wort ausdrücken kann. Er verfasste einen Gedichtband und mit einem Freund zusammen ein Liederbuch. Gerade die Verknüpfung aus Musik und Text scheint es ihm angetan zu haben. „Ich habe schon sieben Musicals und Texte vieler Friedenslieder geschrieben“, berichtet er stolz. „Ich habe ein neues Musical fertig geschrieben mit dem Titel ‚Bettlerleben‘. Es geht auf die Situation der Menschen ein, die auf der Straße und unter den Brücken leben. Sind ja nicht wenige in Deutschland.“ Derzeit sucht er dafür noch nach einem Produzenten oder einem Haus, das dieses Stück aufführen möchte. Ich höre ihm gespannt zu und beginne mich zu fragen, ob ich mit 80 Lebensjahren noch solch eine Energie haben werde. Ich hoffe es. Doch vor allemwünsche ich ihm weiterhin solch eine Freude bei seiner Arbeit für NIEDERBAYERN TV. Von Andreas Reichelt. Sehen Sie dazu unsere „Geburtstags-Sondersendung Helmut Degenhart“ in der Mediathek von NIEDERBAYERN TV Passau. Mediathek „Journalismus macht mir einfach Spaß.“ – Helmut Degenhart
22 Zunächst gilt es, möglichst moderne und den aktuellen Vorgaben entsprechende Öfen zu verwenden. Dies empfiehlt sich nicht nur aus Umweltaspekten, auch sicherheitsrelevante Gesichtspunkte sind zu beachten. Dabei können zum Beispiel Kaminkehrer und Fachhandel weiterhelfen. Zudem sollte das Holz trocken genug sein. „Daher darf nie frisch geschlagenes Holz verbrannt werden“, teilte die Stadt Landshut Anfang Oktober schriftlich mit. „Es muss ein oder mehrere Jahre trocknen. Das ist gesetzlich geregelt: Es darf nur Holz verbrannt werden, dessen Wassergehalt bei maximal 20 Prozent beziehungsweise dessen Feuchtegehalt bei rund 25 Prozent liegt.“ Zu feuchtes Holz verbrenne nicht vollständig. Ebenso sei darauf zu achten, dass keine Abfälle oder lackiertes Holz verbrannt werden. Doch guter Brennstoff allein reicht nicht aus. Man muss auch beim Anheizen einiges beachten. „Es sollten möglichst schnell hohe Temperaturen entstehen. Das gelingt mit dünn gespaltenem Holz oder handelsüblichen Anzündern“, so die Stadt Landshut weiter. „Zudem muss der Ofenraum viel Sauerstoff erhalten, denn zu wenig Luft führt zu unvollständiger Verbrennung. Daher raten Experten, die Öffnungen für die Luftzufuhr beim Entzünden maximal zu öffnen. Erst wenn sich ein Glutbett gebildet hat, sollten größere Scheite oder Briketts nachgelegt werden.“ Wenn das Feuer dann mit „richtigem Flammenbild“ brennt, könne die Luftzufuhr wieder gedrosselt werden. Wird die Temperatur im Brennraum nämlich zu heiß, reduziert sich der Wirkungsgrad des Ofens wieder und es entstehen mehr Emissionen. Wenn man auf diese Aspekte achtet, steht einer warmen Stube nichts mehr im Weg. Und man kann es sich mit seinen Lieben vor dem knisternden Holzfeuer bequem machen, ohne direkt von Heizöl- und Gaspreisen abhängig zu sein. Von Andreas Reichelt. GEMÜTLICHKEIT UND WÄRME: VOM HEIZEN MIT HOLZ Die steigenden Preise von Öl und Gas haben dazu geführt, dass immer mehr Niederbayern ihre stillgelegten Kamine aktivieren und wieder mit Holz heizen. Das Knistern des Holzfeuers, das sanfte Flackern der Flammen und die angenehme Wärmeabstrahlung erzeugen eine heimelige Atmosphäre. Doch es gibt auch Einiges zu beachten. © Alena Ozerova - stock.adobe.com
23 BEIM HEIZEN MIT HOLZ GILT ALSO: – GUTER OFEN, REGELMÄSSIG GEWARTET – HOCHWERTIGES BRENNGUT – ANFANGS HOHE LUFTZUFUHR, SPÄTER GEGEBENENFALLS REDUZIEREN Grafik: © Lady-Luck - stock.adobe.com I M M O B I L I E N I M M E R F Ü R S I E N A H ! Das Immobilienportal in der Region! Gleich reinklicken & Traumimmobilie finden: zuhause.idowa.de
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26 Bsonders NATURKLÄNGEALSMUSIKPROJEKT: IMWALD MIT „HERTREE“ © Andreas Reichelt Im Wald kann man die Natur von ihrer besten Seite erleben. Das Klopfen eines Spechts, Vogelzwitschern und der Wind in den Baumkronen. Dazu saubere Luft und wenn man Glück hat, eine Tierbegegnung. Die Auswirkung auf den Organismus ist immens, nicht umsonst setzen Entspannungs- pädagogen vielfach CDs mit Waldgeräuschen ein. Alexandra Cumfe hat mit ihrem Musikprojekt „Her Tree“ dieses Waldgefühl zu großartiger Musik kultiviert.
27 Hinter der historischen Stadtmauer verbirgt sich die schillernde Kleinstadt Waldkirchen. Traumhaft gelegen zwischen wundervollen Städten und Waldwildnis bietet sie mit ihrem charmanten Spannungsfeld zwischen exklusiven Besonderheiten und niederbayerischer Bodenständigkeit einzigartige Urlaubsmomente. ERLEBE DIE PERLE DES BAYERISCHEN WALDES! InsiderTipps gefällig? Jetzt auf meinwaldkirchen.de Wir treffen uns an einem Wanderparkplatz nahe Alexandras Heimat Kirchdorf am Inn. Schon hier ist es ruhig und idyllisch. Während ich mir die bewaldeten Hügel um mich herum ansehe, wird mir klar, dass ich die kleine Systemkamera für unseren Dreh nehmen werde. Mit schwerem Gerät möchte ich nicht dort hinaufklettern. Alexandra Cumfe hat ihren Hund dabei, als wir gemeinsam in den Wald gehen. Die beiden scheinen die Atmosphäre zu lieben. Wie eine Einheit bewegen sie sich durch die engen Pfade. Mal schnuppert der Hund an einem alten Baumstumpf, mal lauscht das Frauchen nach den Klängen der Umgebung. „Ich habe eine Pause von der Musik gemacht und bin wandern gegangen mit meinem Hund“, erzählt die Künstlerin. „Dann habe ich mich oft hingesetzt und nur zugehört und gelauscht, was so in der Natur los ist. Und weil ich es so schön gefunden habe, habe ich es aufgenommen.“ Die Geburtsstunde des Musikprojekts „Her Tree“. „Daheim habe ich es mir nochmal angehört und es auf den PC gespielt.“ Mehr als ein halbes Jahr lang arbeitete sie ohne Druck daran, schrieb Songs und verwendete zur musikalischen Untermalung ausschließlich Klänge aus dem Wald. „Es hat selbstständig angefangen, aus der Natur Musik zu werden“, erzählt sie nachdenklich. So entstand auch die Idee in Englisch dazu zu singen. Erst als sie davon erzählt, wie begeistert auch ihre Freunde von den rohen Musikstücken waren, scheint ihr dieser Prozess richtig gewahr zu werden. Ein Projekt wie „Her Tree“ kann man nicht planen, es muss sich selbst seinen künstlerischen Weg bahnen. Bild: © Andreas Reichelt „Es hat selbstständig angefangen, aus der Natur Musik zu werden“ – Alexandra Cumfe
28 Trip Hop im Gefühl Ihre Musik könnte man als ökologischen Trip Hop bezeichnen. Perfekter Gesang zu perfektem musikalischem Arrangement. Klanglich irgendwo zwischen Massive Attack und Portishead, das war mein erster Gedanke, als ich ihr Album probehörte. Nur besser. Ich wundere mich über die beiden letzten Worte, die ich gerade getippt habe. Doch genau das ist mein Empfinden, und ich kenne mich mit diesem musikalischen Erlebnishorizont sogar aus. Kann eine junge Frau aus Kirchdorf tatsächlich mit den berühmten Bands aus Bristol verglichen werden? Sie selbst würde sicherlich „nein“ sagen. Dass ihr erstes Album „Don´t try be beautiful“ betitelt wurde, ist nämlich kein Zufall. Alexandra Cumfe ist keine Selbstdarstellerin. Sie lebt nicht für das Rampenlicht, es geht ihr nicht um sich. Vielmehr kann sie sich für die Natur, das Schöne und die Kunst begeistern. Sympathisch. Die Schöpfung im Herzen „Ich bin sehr naturverbunden aufgewachsen“, erzählt die Sängerin. „Mein Opa hat immer das Gemüse selbst angepflanzt.“ Als „naturnah“ und „bewusst“ beschreibt sie ihre Kindheit. Daher rührt nicht nur ihre Begeisterung für den Wald und dessen schöne Geräuschkulisse, sondern auch ihr achtsamer Umgang damit. Wir kommen an einem alten Baumstumpf vorbei, an dem die Akustik sehr gut zu sein scheint. Alex nimmt ihren Recorder heraus und setzt einen Kopfhörer auf. Der Hund setzt sich sofort neben sie, hört zu hecheln auf und schaut sich die Umgebung an. Er weiß, dass das Frauchen jetzt Ruhe braucht. Ich zögere, meinen Aufnahmeknopf an der Kamera zu drücken, lieber lasse ich die Situation erst einmal auch auf mich wirken. Alexandra Cumfe taucht völlig in die Klangwelt der Umgebung ein, ihr Gesichtsausdruck wird entspannt, gleichmütig. Ich fühle mich mit meiner Kamera fast wie ein Eindringling, als ich beim Versuch, nicht samt Equipment den Hang runterzufallen, Geräusche verursache. Doch Alexandra ist längst in ihrem Wald versunken. Leben für die Kunst Sie möchte „einfach nur machen, was ihr Spaß macht. Nicht, was gerade modern ist.“ Alex ruht in sich, das wird in ihrer Haltung zum kreativen Prozess deutlich. „Wenn man irgendetwas macht, weil man denkt, dass das gerade ‚in‘ ist, dann ist das nicht nachhaltig.“ Dabei kann sie sich auch für Kunst anderer begeistern. „Bon Iver ist einer meiner Helden“, erzählt sie. Mit ihm zusammen würde sie gerne einmal auftreten. „Aber es gibt auch 100.000 andere Künstler, mit denen ich gerne auf der Bühne stehen würde. Es sind so viele tolle Künstler da draußen.“ Viele Kunstschaffende sind insbesondere von sich selbst begeistert. Ganz anders jedoch Alexandra Cumfe. Sie ist fasziniert von den Werken anderer, begeistert sich für die Natur und möchte mit ihrer Musik einfach nur ausdrücken, was sie dabei empfindet. Ihres großen Talents dafür scheint sie sich gar nicht bewusst zu sein. Vielleicht ist sie gerade deshalb so ein angenehmer Mensch. Von Andreas Reichelt. Sehen Sie dazu am 25. November den Beitrag „Her Tree: Neue Musik der Künstlerin aufgenommen (Lkr. Rottal-Inn)“ im Programm von NIEDERBAYERN TV Passau. Oder anschließend in der Mediathek, ebenso wie die Beiträge „Musikalische Vielfalt in Niederbayern - BandPorträts aus der Region (Ndb.)“ sowie „Musikprojekt Her Tree im Porträt (Lkr. Rottal-Inn)“. Mediathek Bild: © Andreas Reichelt Ganz im Klang des Waldes versunken: Alexandra Cumfe alias Her Tree.
29 Eichberger Reisen GmbH & Co. KG| Messestraße 6 | 94036 Passau | Tel. 0851 989 000 200 | reise@eichberger-reisen.de www.eichberger-reisen.de Bilder: stock.adobe.com bzw. Copyright am Bild le Reisen im Winter owie weitere Infos nden Sie in unserem aktuellen Prospekt. Blättern Sie hier: Altötting & Schloss Tüssling 27.11. | 04.12. | 11.12. | 18.12. 39.- Burghausen & Halsbach 10.12. | 11.12. 42.- Wolfgangsee 20.11. | 27.11. | 01.12. | 04.12. 08.12. | 11.12. | 15.12. | 18.12. 30.- Kufstein & Kitzbühel 26.11. | 03.12. | 10.12. 38.- Chiemsee 27.11. | 04.12. 38.- Al s fi Ruhpolding Biathlon 15.01. ab 39.- ©Ruhpolding Tourismus GmbH | Andreas Plenk Nürnberg 26.11. | 03.12. | 10.12. | 17.12. 38.- © Uwe Niklas | www.uwe-niklas.com Salzburg Adventsingen 27.11. | 04.12. | 11.12. ab 35.- © Salzburger Adventsingen Winterträume Die schönsten Weihnachtsmärkte und Tagesreisen im Winter Salzburg & Schloss Hellbrunn 19.11. | 23.11. | 26.11. | 30.11. | 03.12. 07.12. | 10.12. | 14.12. | 17.12. | 21.12. . . . . . . . . . . . . . .32.- Salzburg Outlet Shopping 19.11. | 23.11. | 26.11. | 30.11. | 03.12. 07.12. | 10.12. | 14.12. | 17.12. | 21.12. . . . . . . . . . . . . . .32.- Linz & Wels 19.11. | 26.11. | 03.12. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32.- Gut Aiderbichl & Salzburg 20.11. | 27.11. | 04.12. | 11.12. | 18.12. . . . . . . . . . . . . . 39.- Salzburg & St. Gilgen 20.11. | 27.11. | 04.12. | 11.12. | 18.12. . . . . . . . . . . . . . .32.- Wien 21.11. | 28.11. | 07.12. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39.- HalsbachWaldweihnacht 25.11. | 26.11. | 30.11. | 02.12. 03.12. | 07.12. | 09.12.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34.- Regensburg & Schloss Guteneck 26.11. | 03.12. | 10.12. | 17.12. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38.- Ingolstadt Village & Kuchlbauer‘s Bierwelt 26.11. | 03.12. | 10.12. | 17.12. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34.- Graz 26.11. | 30.11. | 07.12. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44.- Pilsen 26.11. | 10.12. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39.- Berchtesgaden & Burg Hohenwerfen 27.11. | 04.12. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44.- Budweis & Krumau 27.11. | 04.12. | 11.12. | 18.12.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42.- Mariazell 27.11. | 11.12. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38.- Stuttgart für Musicalfans 17.12. | 14.01.. . . . . . . . . . inkl. Karte PK 4. . . . . . . ab 129.- Pferdeschlittenfahrt Abtenau 26.12. | 08.01. | 05.02. | 05.03. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58.- Pferdeschlittenfahrt Ramsau 28.12. | 15.01. | 12.02. | 12.03.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58.- Pferdeschlittenfahrt Großarl 05.01. | 22.01. | 19.02. | 19.03.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58.- Schladming Ski amadé 07.01. | 14.01. | 21.01. | 28.01. | 04.02. 11.02. | 18.02. | 25.02. | 04.03. | 11.03. . . . . . . ab 33.- Wienfür Musicalfans 22.01. | 26.02.. . . . . . . . inkl. Karte PK D. . . . . . . ab 111.- Pferdeschlittenfahrt Gasteinertal 29.01. | 26.02. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58.- Holiday on IceMünchen 19.02.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . inkl. Karte PK 4. . . . . . . . . ab 69.-
30 Der schwarze Kopf ist breit und steinhart. Die Stirn flach, die Augen dunkel und wachsam. Die Hörner strecken sich am Schädel vorbei nach hinten, bei Kühen komplett rund, bei Bullen im Ansatz leicht abgeflacht. Die Größten unter ihnen können bis zu 1200 Kilogramm auf die Waage bringen. Ein ohrenbetäubendes Grollen entsteht, wenn sich die komplette 28-köpfige Büffelherde von Carlos Mauerer in den Sumpfwiesen rund um Leutkirch im Allgäu plötzlich in Bewegung setzt. Heute bleibt es aus, Zuchtbulle Cäsar und seine Herde schieben sich an diesem sonnigen Tag im Februar nur gemächlich Schritt für Schritt durch den braunen Matsch. 2016 zogen die ersten beiden Wasserbüffel auf den schwieger- elterlichen Hof von Carlos Mauerer an der bayerisch-badenwürttembergischen Grenze nahe Aichstetten. Für den 31-jährigen Landwirtschaftsmeister stand früh fest: Er wollte nicht ausschließlich am Milchviehbetrieb seiner Schwiegereltern festhalten, sondern neue Wege gehen. Die sehen nun sechs Jahre später so aus: Seine Herde ist auf knapp 30 Tiere angewachsen, im Winter hält er sie auf einer Winterweide mit Offenstall auf dem Hof, im Sommer leben die Wasserbüffel auf einem drei Hektar großen Areal nahe dem Flüsschen Wurzacher Ach. Jedes Jahr schlachtet er mehrere Bullen – dieses Jahr werden es drei sein. Der Schlachter kommt dafür auf den Hof. Der Büffel wird in Sichtweite seiner Herde mit einem Schuss zwischen die Augen betäubt und anschließend durch einen Kehlschnitt getötet. Arm an Fett, reich an Mineralien Danach verwertet Mauerer das komplette Tier: Fleisch und Innereien verkauft er an das Restaurant des Büffelhofs Beuerbach oder vermarktet es selbst. Büffelfleisch hat im Vergleich zu Rindfleisch deutlich geringere Fett- und Cholesterinwerte und zugleich einen höheren Gehalt an Mineralstoffen und Protein. „Ernährungsphysiologisch hat Büffelfleisch ideale Inhaltsstoffe“, sagt Mauerer. Die Haut geht in eine regionale Gerberei, den Schädel kocht er aus und verkauft ihn an Liebhaber. Ebenso die Hörner – Bogenschützen sind an den massiven Spitzen interessiert, Mitglieder von Rittervereinen verwenden die Hörner als Trinkgefäße. „Natürlich kann ich davon nicht leben“, sagt Mauerer, „aber ich bin dabei, mir neben der Milchviehwirtschaft ein weiteres Standbein aufzubauen.“ Die massigen Tiere sind seine Leidenschaft. Jeden zweiten Tag besucht er die Büffel auf den Sumpfwiesen, kontrolliert den Elektrozaun, sieht nach dem Rechten. Sobald sich Mauerer dem Zaun nähert und mit der Zunge schnalzt, hört man es irgendwo im Schilf rascheln und die Herde setzt sich in Bewegung. Viele der Tiere sind so zutraulich, dass sie sich von ihrem Halter den Kopf kraulen lassen. Dabei sind Büffel – anders als Rinder – immer noch Wildtiere. Mauerer wird das bei der Geburt und der Aufzucht der Kälber immer wieder bewusst: Anders als Rinder tragen Büffel nicht neun, sondern zehn Monate. „Ich habe es auch schon mehrmals erlebt, dass das Kalb erst einen Monat später zur Welt kam, weil es nach zehn Monaten noch nicht ausgereift war. Hier folgen die Tiere ihrem eigenen natürlichen Rhythmus.“ Beim Kalben legt sich Herkunft: Asien Art: Wasserbüffel (Bubalus bubalus: Hauswasserbüffel; Bubalus arnee: Wildwasserbüffel) Gattung: Asiatischer Büffel Aussehen: schwarzes, graues oder braunes Fell Charakter: ausgeprägter Herdentrieb, freundlich, sensibel, skeptisch Fremden gegenüber Lebenserwartung: 30 Jahre Gewicht: 400 – 1200 kg Nahrung: Sumpf- und Wasser- pflanzen (Sommer), Grünroggen und Heu (Winter) Haltung: Feucht- und Sumpfgebiete (Sommer), Außenstall (Winter) Besonderheiten: im Vergleich zum Rind genetisch bedingt geringe Mengenleistung an Milch und Fleisch Masabubalus Gbr Inhaber Carlos Mauerer Ziegelbrunnen 89 88317 Aichstetten contact@masabueffel.de www.masabueffel.de Wasserbüffel sind kein alltägliches Bild auf bayerischen Wiesen. In Oberschwaben hat sich Carlos Mauerer den Traum einer eigenen Büffelherde erfüllt. Die Tiere sind nicht nur ein Glücksgriff für die Natur, ihr Fleisch ist auch eine wahre Proteinbombe. BULLIGE LANDSCHAFTSPFLEGER
31 Dieser Artikel wurde in der Ausgabe 2/2022 des Reise- und Genussmagazins „Bayerns Bestes“ veröffentlicht. Die aktuelle Herbstausgabe gibt es derzeit am Kiosk bzw. kann über www.bayernsbestes.de als Einzelausgabe für 6,90 Euro oder im Probeabo (2 Ausgaben für 6,90 Euro) bestellt werden. D A S R E I S E - U N D G E N U S S M A G A Z I N Nr. 04/ 2022 | 6,90 EUR Wi l lkommen im Eisvogel : GEWINNEN SIE Wel lness & Genuss! A b e n t e u e r A L P E NS T RAS S E Mit dem E-Auto auf der ältesten Ferienstraße Deutschlands S P E C I A L MOORE Mystische S i eben Sagen r und um I r r l i ch t e r, Dr achen und Hexen + ROSAL I NDE , D I E BAYER I SCHE MOORLE I CHE PFIFFIG & GESUND S C HWAMME R L REZEPTE AUS DER OBERPFALZ 700 Jahre Handwerkskunst in Ostbayern + Museen, Galerien & Werkstätten G L ÄS E RN E R WO I D JOD UND SCHWEFEL Baden in schwarzem Heilwasser am Tegernsee BAIERWEIN Der Unbekannte aus dem Landkreis Regensburg HEILENDER HANF So vielseitig ist das wiederentdeckte Kraut Reisebegleiter »DAS BLAUE LAND« die Büffelkuh nicht auf den Boden. Ein liegendes Tier bedeutet in der Wildnis Schwäche und ist leichte Beute für Raubtiere. Außerdem kümmert sich die Mutterkuh allein um ihr Kalb. Das entbehrungsreiche Leben in der Wildnis erlaubt es nicht, den Nachwuchs der anderen großzuziehen. „Die Milch- leistung der Wasserbüffel ist generell sehr schlecht. Milch nehme ich von meinen Tieren daher nicht“, sagt Mauerer. Natürliche Artenvielfalt In Asien werden die Büffel als Fleisch-, Milchlieferanten und Zugtiere eingesetzt. Im Allgäu arbeiten sie als Landschaftspfleger. Das Gebiet rund um die Wurzacher Ach war früher eine reine Monokultur – Schilf und Springkraut hatten hier alle anderen Pflanzen verdrängt. Der Boden zu sumpfig, als dass hier Schafe oder Pferde weiden könnten. Für Mauerers Herde dagegen ist die ökologische Ausgleichsfläche der ideale Lebensraum. „Büffel haben keine Schweißdrüsen. Ab 20 Grad brauchen sie Wasser, in dem sie sich abkühlen können“, erklärt der © Jones des Rosso Photography Landwirt. Außerdem ernähren sie sich überwiegend von Wasserpflanzen. Als Mauerer seine ersten Büffel kaufte und der Naturschutzbehörde die Beweidung der Sumpfwiesen vorschlug, war die Skepsis groß. Die Sorge, die Büffelherde könnte alles niedertrampeln, überwog. Aber nach einigen Gesprächen ließen sich die Verantwortlichen überzeugen: Mauerer stellte seine Tiere in das Sumpfgebiet und schon im ersten Jahr fraßen sie sich durch die zugewucherte Fläche. Pflanzen, Gräser und Insekten hatten wieder eine Chance gegen Springkraut und Co. Als imnächsten Jahr dann sogar wieder Fischreiher, Störche und weitere seltene Vogel- und Insektenarten gesichtet wurden, waren seine Büffel offiziell als Naturschützer eingestellt. Sie bräuchten nicht mehr als frisches Wasser, Gras, Schatten und eine gute Luftqualität, sagt Mauerer. All das finden sie hier im Allgäu – und betreiben dafür „Naturschutz, der später auch noch schmeckt.“ Von Daniela Feldmeier
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