Espresso Magazin Dezember

espresso Anzeige 68 SPARSAM Frau Goschenhofer, das Thema Energiesparen ist gerade in aller Munde. Das dürfte Sie aktuell zu einer sehr gefragten Frau machen. Ja, das stimmt. Es ist viel los bei mir derzeit. Durch welche Maßnahme besteht bei einer Sanierung das größte Energiesparpotenzial? Das lässt sich pauschal nicht einfach so sagen. Jedes Gebäude ist unterschiedlich. Jedes Gebäude hat eine individuelle Ausgangsposition. Pauschal kann man aber über die Fläche gehen. Die Außenwand ist amGebäudemeist die Fläche, die am größten ist, dort lässt sich am meisten einsparen, wenn diese ausreichend dick gedämmt ist. Betrachtet man die Bauteile im Einzelnen, so würde ich sagen, dass ein Fenstertausch als Bauteil für sich gesehen, am meisten bringt. Über einen Heizungstausch lassen sich auch hohe Einsparungen erzielen. Und bei einem Neubau? Im Neubau ist es wichtig, trotz gesetzlicher Vorgaben aus dem Gebäudeenergiegesetz, die schon im Niedrigenergiebereich liegen, noch besser zu bauen. Somit ist man für die Zukunft gerüstet, weniger abhängig von Preissteigerungen bei Energieträgern und die CO2-Emissionenwerden geringgehalten. DieEinsparpotenziale sind auch im Neubau unterschiedlich und individuell und auch da kann man das nicht pauschal angeben. Aber wenn man konsequent energiesparend auf hohem Niveau baut, wie beispielsweise bei einem Passivhaus, kann auf den Quadratmeter Wohnfläche mit ca. 10 W bei einer Raumtemperatur von ca. 19°C geheizt werden. Dies ist oftmals auch über passive Wärmeenergie möglich. Dazu zählen u.a. die Abwärme der Elektrogeräte, die man sowieso im Haus benötigt, Personen, die das Haus bewohnen oder eben auch die passive solare Sonneneinstrahlung, die über die Fenster ins Gebäude einstrahlt. Im Vergleich dazu: ein Gebäude, das nach dem Standard GEG gebaut ist, benötigt ca. das 5 bis 10-fache anHeizlast. An welchen Stellschrauben können Sie sonst noch drehen? Im Altbau gibt es noch Einsparpotenziale bei der Dachdämmung oder die Dämmung der obersten Geschossdecke. Eine Dämmung der Kellerdecke von unten ist noch sehr wirksam und spart bis zu8%Heizenergie. Drehtmandie Raumtemperatur bspw. nur um 1°C herunter, spart man schon bis zu 6%Heizenergie. Im Neubau ist neben der ordentlichen Dämmung bzw. dem Einsatz von Materialien mit einer hohen Wärmedämmeigenschaft auch noch wichtig, wie das Gebäude zur Sonne ausgerichtet ist und welche Kubatur das Gebäude hat. Ein Gebäude mit einer großen Oberfläche, also Gebäudehülle, verliert sehr viel mehr Energie, als ein Gebäude, was im guten Flächen-zu-Volumen-Verhältnis gebaut ist. Es gibt daneben aber noch sehr viel mehr, was man beachten kann. Auf der einen Seite steht vielfach der Wunsch nach Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Auf der anderen Seite müssen sich die Investitionen natürlich auch irgendwann amortisieren. Alles, was sich innerhalb von 20 Jahren rechnet, ist interessant, da die meisten Kredite während dieser Zeit abbezahlt oder stark reduziert sind. Stellt man eine Energieberatung voran, kann man ungefähr ermitteln, wann und wie sich eine Maßnahme amortisiert, bevor man mit dem Bauen bzw. Sanieren beginnt. Bei den hohen Energiepreisen, die wir derzeit haben, rechnet sich eine Sanierung um so schneller. Wenn man dann auch noch einen Energieträger wählt, der auf erneuerbaren Energien basiert, kann eine Amortisation beim Altbau meist schon nach 10 bis 15 Jahren gelingen. Alles, was in irgendeiner Form zum Energie sparen verhilft, amortisiert sich zu einembestimmten Zeitpunkt immer. Das Energieplanungsbüro von Petra Goschenhofer befasst sich mit Beratung, Konzeption und Umsetzung energieeffizienter Bauvorhaben, ob Neubau oder Sanierung. Zu den Kunden zählen Privatleute und Unternehmen aus den Bereichen Wohnungsbau, öffentliche Verwaltung, Industrie und Gewerbebau. Die Neuburger Energieberaterin Petra Goschenhofer im Interview über Energiesparpotenziale bei Bauvorhaben ENERGIEPLANUNGSBÜRO PETRA GOSCHENHOFER Dipl.-Ing. (FH) Schmidweg 47 86633 Neuburg a.d. Donau Tel. 08431.641923 Mobil. 0152.33874184 info@energieberatung-neuburg.de energieberatung-neuburg.de passivhaus-neuburg.de Welche Förderungen gibt es aktuell für energieeffizientes Bauen bzw. Sanieren? Derzeit gibt es Förderungen von der BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) und bei der KFW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Kommunen bieten auch oft attraktive Zuschüsse an, das muss man dann in der jeweiligen Gemeinde oder Stadt anfragen. Über die Energieversorger bzw. über einschlägige Seiten im Netz kann man sich daneben auch noch über die derzeit möglichen Einspeisevergütungen bzw. PV-Anlagen informieren. Foto: Adobe Stock / FrankBoston

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