Das Stadtmagazin - STRAUBINGER

24 Leben | STRAUBINGER achten, die mit viel Wärme und wenig Wasser auskommen. Neben Prärie- und Steppen- stauden sind das mediter- rane Kräuter, etwa Thymian, Oregano und Rosmarin. Salbei und mehrjähriger Ba- silikum sorgen dafür, dass nicht nur die Menschen, sondern auch die Insekten etwas von den Küchenkräutern haben, in Form von hübschen und duftenden Blüten. Allerdings soll man darauf achten, dass die Kräuter winterfest sind, empfiehlt Jörg Mil- denberger. Es hilft auch, die Pflanzen mit Tan- nenzweigen oder ähnlichem abzudecken oder Töpfe an die Hauswand zu stellen. Was einen echten Steingarten ausmacht Aufmerksame Leser werden bemerkt haben, dass in diesem Text immer von „Schotter- gärten“ die Rede ist und nicht von „Stein- gärten“. Zwar werden Granit- und Kiesanlagen gerne auch so bezeichnet, mit echten Stein- gärten haben sie allerdings so gut wie gar nichts zu tun. Echte Steingärten, so der Landesbund für Vo- gelschutz, sind Gärten, die sich von einer al- pinen Landschaft inspirieren lassen. Das heißt, dass dort natürlich auch Steine liegen, allerdings kein importierter Kies, sondern im Idealfall Steine und Schotter aus der Umgebung. Diese bieten Lebensraum für hoch speziali- sierte Pflanzen, die oft in alpinen Re- gionen vorkommen. Dazu gehören unter anderem Glocken- blumen, Nelken, Stein- brech sowie Sedumpf- pflanzen in vielen Arten und Sorten ebenso wie die vielen trocken- heitsliebenden (Zier-) Laucharten. Als Unter- grund bieten sich etwa Mineralschotter oder Split an, angereichert nur mit etwas Sand, Lehm und kleinen Mengen Kompost. Damit simuliert der Gärtner am ehesten die Lebensum- stände der Pflanzen in der Natur. Empfohlen wird diese Art von Garten er- fahrenen Gärtnern, da die Pflanzen zwar an- spruchslos sind, aber eine besondere Umge- bung brauchen und sich auch nicht jeder Garten als Steingarten eignet. Wer sich trotzdem an diese Art von Garten wagen will, kann sich zuerst an einer Trockenmauer versuchen, also eine Natursteinmauer, die den Garten zusätz- lich befestigt. Beides, sowohl Steingarten als auchTrockenmauer, bieten nicht nur Platz für al- pine Pflanzen, sondern auch für nützliche Tiere. Als Material für den Steingarten empfiehlt der Landesbund für Vogelschutz, sich vor Ort um- zusehen. Steinbrüche könnten eine Möglich- keit sein, aber auch abgerissene Häuser oder Keller, mitunter sogar alte Dachziegel, Beton- steine oder Gehwegplatten. Die Glockenblume wächst auch in steiniger Umgebung. Natternköpfe, auch „Blauer Heinrich“ genannt, sind wahre Insektenmagneten.

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