Das Stadtmagazin - STRAUBINGER
STRAUBINGER | Leben 33 Manche sind rot, andere blau, grün oder gelb. Sie haben drei, zwei oder nur einen Sitz. Von eineinhalb bis vier Metern ist alles dabei. In der Halle des Straubinger Kanuclubs stehen rund 300 Kanus und Kajaks. Die meisten gehören Privatpersonen, 90 davon dem Kanuclub. Und daraus suchen wir uns jetzt zwei für unsere Tour aus. Wir, das sind meine Kollegin Christina und ich – zwei absolute Kanu-Neulinge. Mit dabei sind Irmi Schraufstetter und Harald Stritt- matter – Vorstandsmitglieder des Clubs, zwei absolute Kanu-Experten. Wir entscheiden uns für ein rotes Kajak aus Plastik und ein blaues aus einem Stoff, aus dem auch Zelte gemacht werden. „Das ist ein historisches Kajak, es ist rund 30 bis 40 Jahre alt“, erklärt Irmi. Der Rudertrick hilft beim Einstieg Wir teilen uns auf: Je ein Neuling steigt mit einemExperten in ein Boot. Ansonsten würden wir für die Tour wohl deutlich länger als die üb- liche Stunde brauchen. Gemeinsam tragen wir die Boote über den Damm zum Ufer. Jetzt geht es ans Einsteigen – und das ist schwieriger, als es aussieht. Irmi gibt uns den entscheidenden Tipp: Das Ruder hilft. Ich nehme es in beide Hände hinter meinem Rücken. Eine Seite lege ich auf den Rand des blauen Kajaks, die andere auf den Steg. „Jetzt das ganze Gewicht auf das Ruder ver- lagern“, weist mich Irmi an. „So kann das Kajak nicht kippen.“ Gesagt, getan. Ich stütze mich ab. Zuerst wandert mein rechtes, dann mein linkes Bein ins Boot. Ich bin etwas zu selbst- sicher und schwinge mein Hinterteil mit zu viel Kraft hinterher. Das Kajak fängt heftig an, zu wackeln. Schon vor dem Losfahren kentern? Bitte nicht! Irmi, die schon im Boot sitzt, bringt es wieder ins Gleichgewicht. Das war knapp. Jetzt kann es losgehen. Auf der anderen Seite des Ufers können wir auf das zweite Boot warten, ohne davonge- trieben zu werden. Zwischen den Kiesbänken gibt es nämlich keine Strömung, weshalb sich hier viele Leute zum Baden treffen. Christina und Harald kommen im roten Kajak näher. Wir drehen den Bug, also den vorderen Teil des Bootes, in Richtung Adler und paddeln los. Ich versuche, mit Irmi synchron zu bleiben. Das gibt mehr Schub, verrät sie mir. Die Kanu-Neulinge Melanie (li.) und Christina.
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