Kliniken und Fachärzte

14 Kliniken & Fachärzte Mythen rund um den Kinderwunsch Faktencheck: Stimmen diese Behauptungen – oder nicht? Die Entstehung und Entwicklung eines neuen Lebens zählt zu den natürlichsten Sachen der Welt – und ist gleichzeitig doch ein kleines Wunder. Vielleicht ranken sich deshalb so viele Mythen und Geschichten rund um die Themen Kinderwunsch und Schwangerschaft. „Viele Frauen, die sich ein Kind wünschen, und werdende Mütter können sich deshalb häufig vor gut gemeinten Ratschlägen, Sprüchen und Weisheiten à la ‚Das erste Kind kommt meist zu spät’ oder ‚Schwangere müssen für zwei essen’ kaum retten“, weiß Dr. med. Heidi Gößlinghoff, Frauenärztin und Kinderwunschexpertin, und ergänzt: „Manche dieser Mythen halten sich hartnäckig, obwohl sie längst widerlegt sind.“ Die Frauenärztin unterzieht sechs dieser Mythen einem Faktencheck: 1. „Nach dem Absetzen der Pille dauert es lange, bis Frauen schwanger werden“: Über diese Aussage müssen sich Frauen keine Sorgen machen. Sie brauchen nicht vorsorglich die Pille abzusetzen und damit eine Schwangerschaft zu einem Zeitpunkt riskieren, der dafür in der individuellen Lebensplanung gar nicht vorgesehen war. Nach dem Absetzen der Pille werden Frauen ebenso schwanger wie Frauen, die dieses Verhütungsmittel nicht verwendet haben. 2. „Ohne Orgasmus werden Frauen nicht schwanger“: Wünschen sich Frauen beziehungsweise Paare ein Baby, führt das nicht selten zu Stress in der Beziehung. Die Folge: Geschlechtsver5. „Das zukünftige Geschlecht des Babys lässt sich beeinflussen“: Egal, welchen Zeitpunkt und welche Stellung Paare wählen oder welche Umgebungstemperatur herrscht: Die Chance auf Junge oder Mädchen bleibt bei 50:50. Das Geschlecht lässt sich nicht beeinflussen. Auch sind Frauen nicht für das Geschlecht des Nachwuchses verantwortlich. Vielmehr kommt es auf die Männer an, denn sie schicken sowohl Spermien mit X- als auch solche mit Y-Chromosom auf die Reise – Frauen besitzen nur X-Chromosomen. Trifft ein Spermium mit einem X-Chromosom auf die Eizelle und befruchtet sie, wird es ein Mädchen. Trifft hingegen ein Spermium mit Y-Chromosom auf die Eizelle, wird es ein Junge. 6. „Manche Frauen spüren es sofort, wenn sie schwanger sind“: So manch eine Frau glaubt direkt nach dem Geschlechtsverkehr die beginnende Schwangerschaft zu spüren. Medizinisch betrachtet ist dies jedoch unmöglich. Es dauert schließlich ein bis drei Stunden, bis eine Samenzelle ihren Weg bis zur Eizelle gefunden hat. Zudem benötigt die befruchtete Eizelle fünf weitere Tage, bis sie in der Gebärmutter angelangt ist. Ehe sie sich dort nicht an der Gebärmutterwand festgesetzt hat – was wiederum mehrere Tage dauert – , sendet der Körper keine sicht- und spürbaren Schwangerschaftsanzeichen. Neben diesen sechs Mythen gibt es noch viele weitere rund um die Themen Kinderwunsch und Schwangerschaft – zum Glück sind die meisten nicht wahr. (pm) kehr auf Kommando – und für das Wunschkind unbedingt mit Orgasmus? Eine Zeit lang wurde angenommen, dass die Kontraktionen der Gebärmutter beim Orgasmus die Spermien auf ihrem Weg in den Eileiter unterstützen. Das führte zu der Vermutung, dass mit einem Orgasmus eine Schwangerschaft leichter eintreten könnte. Zwar gelangen Spermien durch die ausgelösten Kontraktionen wirklich schneller zum Eileiter, allerdings führt das nicht zu einer höheren Schwangerschaftsrate. Sex mit oder ohne weiblichen Orgasmus – die Chancen sind die gleichen. 3. „Die Fruchtbarkeit der Männer nimmt auch im Alter nicht ab“: Es gibt Männer, die nach ihrem 60. oder 70. Geburtstag noch Kinder zeugen. Doch auch bei Männern sinkt die Zeugungsfähigkeit im Alter. Ab dem 35. Lebensjahr nimmt die Qualität der Spermien ab, wodurch für die Partnerin das Risiko einer Fehlgeburt steigt. Denn die Wahrscheinlichkeit für Gendefekte beim Embryo ist dann deutlich erhöht. Allerdings läuft dieser Prozess – im Gegensatz zu den Wechseljahren der Frauen – eher schleichend ab. 4. „Für die Fruchtbarkeit macht es keinen Unterschied, ob jemand viel oder wenig Kaffee trinkt“: Tatsächlich ist es für die Fruchtbarkeit nicht unwichtig, wie viele Tassen Kaffee Frauen trinken. Ein bis zwei Tassen am Tag gehören zur unbedenklichen Menge. Alles, was darüber hinausgeht, verringert die Schwangerschaftsrate jedoch um 50 Prozent. Auch die Fehlgeburtsrate steigt bei einem erhöhten Kaffeekonsum. Um das Wunder des Lebens ranken sich viele Mythen. Die meisten stimmen nicht. Foto: Phovoir/ccvision Vorbereitung ist alles Arztbesuche, Impfung, Medikamente, Dialyse – Wissenswertes zum Reisen mit chronischen Krankheiten Welche Reiseziele sind geeignet für mich? Ist am Urlaubsort eine Dialyse möglich? Menschen mit schweren Erkrankungen stellen sich bei der Reiseplanung ganz eigene Fragen. So geht man es an. COPD, Herzprobleme, Diabetes, Niereninsuffizienz: Kann man mit schweren chronischen Erkrankungen auf Reisen gehen? Viele Menschen sind da unsicher. Die kurze Antwort ist: oft Ja. Doch je nach Erkrankung sind bestimmte Reiseziele besser oder schlechter geeignet. Außerdem müssen Vorbereitungen getroffen werden und Betroffene sollten sich nicht mehr zumuten als daheim. Zunächst: Die Sehnsucht nach medizinischer Sicherheit kennen auch Reisende ohne chronische Krankheiten. So bietet etwa der Veranstalter Berge & Meer ärztlich begleitete Reisen an. Die sind kein expliziter Service für Schwerkranke, sondern für alle Menschen, die sich sicherer fühlen, wenn ein Arzt dabei ist. Sie reisen zusätzlich zur Reiseleitung mit, haben Medikamente und Hilfsmittel von der Sonnencreme bis zum Verbandskasten dabei. Tritt ein Notfall auf, würde diese Person die Erstversorgung übernehmen und an der Seite des Betroffenen bleiben, bis der in sicheren Händen ist, erklärt Nina Meyer von Berge & Meer. „Das sind erfahrene Reiseärzte, die auf vielen Reisen unterwegs sind“, sagt sie. „Aber man muss selbst gewährleisten, dass man in der Lage ist, diese Reise zu machen.“ Das gilt generell: Reisende müssen sich im Vorfeld mit dem Programm beschäftigen und selbst einschätzen, ob sie für diese Reise fit sind. Wie geht man da am besten heran? Hausärztinnen und Reisemediziner konsultieren Erste Station ist der betreuende Arzt. Der kenne den Patienten gut und wisse, was die Einschränkungen seien, begründet Prof. Tomas Jelinek vom Centrum für Reisemedizin. Anschließend holt man sich Rat bei einem Reisemediziner, der die Destination gut kennt. Da spielen beispielsweise große Höhen, Luftfeuchtigkeit sowie die medizinische Zur Reisevorbereitung gehört auch das Schließen von Impflücken. „Gerade Menschen mit chronischen Erkrankungen kann man allen eine gewisse Immunschwäche unterstellen“, sagt Uwe Novender, Nephrologe aus Berlin und Mitglied im Verband Deutsche Nierenzentren (DN). Daher ist es sinnvoll, rechtzeitig den Impfstatus für das Reiseland zu prüfen und benötigte Medikamente zu organisieren. „Unsere Patienten bekommen außerdem eine Bescheinigung für benötigte Medikamente mit, in vielen Sprachen“, sagt Novender. Durch diese wird bestätigt, dass diese Medikamente in der jeweiligen Menge mitgeführt werden dürfen. Das beugt möglichen Problemen beim Zoll vor. Der Arzt rät, nicht alle Medikamente in den Koffer zu packen. Falls das Gepäckstück nicht ankommt, hat man sonst ein Problem. „Zumindest die Hälfte sollte im Handgepäck mitgeführt werden.“ Dialyse am Urlaubsort – so funktioniert’s Muss ein Patient am Urlaubsort zur Dialyse, dann tauschen die Arztpraxen vorab englischsprachige Dialyseberichte des Patienten aus. Novender erklärt: „Da stehen die Medikamente drauf, wann sie gegeben werden müssen, die Einstellungen von der Maschine, welche Materialien und Nadeln verwendet werden, Blutwerte, einfach alles, damit die Dialyse in den Ferien mit genau der gewohnt guten Qualität erbracht werden kann wie zu Hause.“ Der Aufwand der Arztpraxen und die Dialyse am Urlaubsort werden in der EU, in Island, Liechtenstein, Norwegen sowie der Schweiz in den meisten Fällen von der Krankenkasse bezahlt. Bei einer Behandlung legen die Patienten lediglich die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) vor. Außerhalb der EU sollte vorab Kontakt zur Krankenkasse aufgenommen werden. Häufig gibt es Kostenübernahmen – allerdings auf Antrag. Wichtig ist für schwerkranke Urlauber also vor allem die Vorbereitung. Und danach? „Mach dir keine Sorgen und genieße deinen Urlaub“, sagt Uwe Novender. Steven Hille, dpa lyse-Kreuzfahrtschiffe, die für DialysePatienten ausgestattet sind.“ Auf Kreuzfahrtschiffen ist auch für andere medizinische Notfälle in der Regel eine kleine Klinik an Bord. Impfstatus rechtzeitig prüfen Sind lungenkranke Reisende mit dem Flugzeug unterwegs, müssen sie beachten, dass ein Sauerstoffgerät vorab bei der Airline angemeldet werden muss. Dafür gibt es das sogenannte MEDIFFormular, so Jelinek. Das füllt der Hausarzt aus, dann sendet man es an den medizinischen Dienst der Airline – mit ausreichend Vorlauf. medizinische Infrastruktur schauen, sagt Jelinek. „Bei einer Lungenschwäche ist es so, dass man auch gegebenenfalls vor Ort Hilfe benötigt. Ist man in einem Land mit schlechter medizinischer Infrastruktur, dann kann es zu Problemen kommen.“ Wichtig ist auch hier die Recherche vorab. Einige Länder mit schlechter Infrastruktur haben manchmal dennoch gute Privatkliniken. In Erfahrung bringen sollte man, ob sich entsprechende Krankenhäuser und Ärzte in der Nähe des Urlaubsortes befinden. „Es ist in der Regel nie so, dass Hotels eine medizinische Infrastruktur anbieten“, sagt der Reisemediziner. Eine Ausnahme seien Kreuzfahrten. „Es gibt DiaInfrastruktur vor Ort eine große Rolle. Beratungsstellen für Reisemedizin gibt es vielerorts in Deutschland. Bestimmte Reisearten vermag Tomas Jelinek nicht zu empfehlen. Es passe immer, wenn man es nicht übertreibe. „Auch eine Rundfahrt kann so organisiert sein, dass man sich nicht überlastet“. Anders ist es beim Urlaubsziel: Eine Reise in den Himalaya oder die Anden könnte zum Beispiel für Lungenkranke ein Problem werden. Medizinische Versorgung vor Ort checken Bei der Wahl ihres Reiselandes sollten Menschen mit Lungenproblemen auf die Urlaub am Meer: Mit entsprechender Planung ist dies auch für Menschen mit chronischen Erkrankungen machbar. Foto: Andriy_Medvediuk/ccivision

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