11 Perspektiven Im vollen Einsatz für die Patienten Ein sozialer Beruf ist ihre Berufung: Jasmin Emmer ist Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Akutpflege Früher hieß es noch Krankenschwester. Nun ist die Berufsbezeichnung Gesundheits- und Krankenpflegerin. Jasmin Emmer ist 19 Jahre und ihr Arbeitsplatz ist auf der OP-Station im Chamer Krankenhaus. Hier schildert sie ihre Motivation, diesen fordernden Beruf zu ergreifen, und erzählt, wie ihr Arbeitsalltag im Schichtdienst aussieht. „Mir war schon immer klar, dass ich keinen Büroberuf ergreifen möchte und vor allem nix mit Mathe. Ich will mit Menschen arbeiten“, betont die junge Frau. Sie hatte in der Realschule den sprachlichen Zweig und lernte Französisch. Ein sozialer Zweig wurde in ihrer Wohnortnähe nicht angeboten. „Ich habe dann Praktika in Sozialberufen gemacht. Unter anderem im Kindergarten und als Medizinische Fachangestellte.“ Als Jasmin Emmer mit 16 die Mittlere Reife in der Tasche hatte, hat sie sich jedoch für eine Ausbildung entschieden, die sie befähigt, im Krankenhaus für Patienten vor und nach Operationen da zu sein. Bei der Ausbildung wechseln sich Theorieblöcke von sechs bis sieben Wochen in Fachschulen ab mit Stationsdienst. „Ich arbeite im Dreischichtsystem auf einer chirurgischen elektiven OP-Station. Elektiv bedeutet, dass hier geplante Eingriffe durchgeführt werden. Ich habe Früh-, Spät- und Nachtdienste“, so die soziale engagierte junge Frau. Der Arbeitsalltag auf der chirurgischen Station Wie sieht nun der Arbeitsalltag auf der chirurgischen Station aus? Die Gesundheits- und Krankenpflegerin hat viel Verantwortung. Sie nimmt vor der Operation die Patienten in Empfang und macht die Aufnahme. Hier werden die Patienten unter anderem nach ihrem Pflegebedarf eingestuft. Kann der Patient beispielsweise ohne Hilfe essen? Dann wird die körperliche Vorbereitung dienst auf die Bezahlung der Kräfte aus. Auf die Frage nach den psychischen Anforderungen an ihren Beruf erklärt die 19-Jährige: „Wir haben viele Patienten, die im Bauchraum operiert werden, weil Tumore festgestellt wurden. Bei ihnen wird zum Beispiel ein Stück Darm entfernt. Natürlich haben diese Patienten große Angst.“ Es sei dann ein schönes Gefühl, wenn man die Patienten ein Stück weit beruhigen kann, indem man ihnen zum Beispiel alles genau erkläre, was gemacht werde. Der Beruf ist für Jasmin Emmer sehr erfüllend. „Manche Patienten liegen drei oder vier Wochen am Stück auf der Station. Da lernt man sie besser kennen.“ Hier entsteht dann eine Art Vertrauensverhältnis. Eine Begebenheit ist der jungen Gesundheits- und Krankenpflegerin besonders im Gedächtnis geblieben. Im Zuge ihrer Ausbildung war Jasmin Emmer auch in einer psychiatrischen Einrichtung im Einsatz. „Eine Patientin hatte schlimme Zwangsstörungen. Sie war sehr dankbar, dass ich sie unterstützt habe und dafür gesorgt habe, dass sie nicht unter Druck gerät.“ Es ist also auch eine psychische Unterstützung, die im Pflegeberuf gefordert ist. Menschen helfen ist eine Berufung Eine besondere Herausforderung war für die 19-Jährige ihr Einsatz auf der Intensivstation bei Corona-Patienten. „Hier sind viele gestorben“, erinnert sie sich. Solche Schicksale fordern die Pflegekräfte mental. Auch der Personalmangel in Pflegeberufen belaste natürlich. Es ist Jasmin Emmer ein Anliegen, dass nicht alles positiv dargestellt werde. Die Ausbildung habe sie oft an ihre Grenzen gebracht. Trotzdem würde das Positive überwiegen und sie würde sich jederzeit wieder für ihren Traumberuf entscheiden. Menschen zu helfen ist eben Beruf und Berufung. Doris Emmer tergegeben, wenn der Patient Schmerzmittel gebraucht und ein Arzt mündliche Anordnungen gegeben hat.“ Vitalwerte checken und Infusionen kontrollieren Der Frühdienst zum Beispiel beginnt mit einem Rundgang durch die Patientenzimmer. „Wir messen hier die Vitalwerte, kontrollieren Verbände und die Durchblutung. Wir schauen, ob es Auffälligkeiten in der Motorik oder der Sensibilität gibt. Wir checken Dränagen, Katheter und Infusionen. Und wir helfen auch bei der Grundpflege.“ Wenn ein Patient pflegebedürftig ist, dann muss ihn die junge Frau auch einmal positionieren, um ein Wundliegen zu verhindern. Auf die Frage nach der Dokumentationspflicht ihrer Tätigkeiten erklärt Jasmin Emmer, dass dies in ihren Augen durchaus Sinn mache. „Wir notieren vor allem Auffälligkeiten. Diese Dokumentation ist für uns eine Absicherung. So kann im Streitfall bewiesen werden, dass wir keine Behandlungsfehler gemacht haben. So können wir etwa nachweisen, dass keine Fahrlässigkeiten geschehen sind.“ Schichtdienst ist eine Herausforderung Der Schichtdienst ist sicher eine Herausforderung, die unter anderem dafür sorgt, dass viele junge Menschen einen Pflegeberuf im Krankenhaus scheuen. „Wenn man einen guten Stationsleiter hat, dann schaut der, dass man im Normalfall vier bis fünf gleiche Dienste am Stück hat. Besonders in der Nachtschicht muss man sich voll konzentrieren, wenn gegen 1 oder 2 Uhr die Medikamente für den Tag vorbereitet werden.“ Es gebe auch Pflegekräfte, die nicht in der Nachtschicht arbeiten. „Im Nachtdienst bekommt man allerdings mehrere Zuschläge“, gibt Emmer zu bedenken. So wirkt sich der SchichtAußerdem sind immer noch eine Sekretärin und eine Hilfskraft eingeteilt.“ Der Frühdienst geht von 6 bis 14 Uhr, Spätdienst von 13.30 bis 21.30 Uhr und der Nachtdienst von 21 bis 6.30 Uhr. „Die Dienste überlappen immer eine halbe Stunde. Damit haben wir Zeit für die Übergabe. Hier wird zum Beispiel weivorgenommen. Zum Beispiel wird der Patient an der Operationsstelle rasiert. „Zur Operation bringen wir die Patienten dann zum OP, und nach dem Eingriff holen wir sie aus dem Aufwachraum wieder ab“, sagt Jasmin Emmer. „Wir sind in einer Schicht zu viert auf der Station und zuständig für 42 Betten. Jasmin Emmer ist Gesundheits- und Krankenpflegerin. 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