Perspektiven -Schule.Job.Karriere

22 Perspektiven Ein Bildhauer auf Umwegen Vom Metzger über den Seemann zum Holzschnitzer: Richard Pernsteiner entwirft und restauriert seit fast 50 Jahren Beim Öffnen der Eingangstür läutet das Glöckchen. Man macht einen Schritt und ist in der Welt von Richard Pernsteiner. In der Werkstatt in Hunderdorf, die gleichzeitig als Ausstellungsund Verkaufsraum dient, ist viel los. Die Akteure des Schauspiels bewegen sich zwar nicht, doch wirken sie in ihrer Mimik fast lebendig: Die hölzernen Figuren – bunt bemalt oder in natur belassen – drängen sich auf Regalen und Tischen oder blicken von den Wänden auf die Besucher. Auf einem Tisch stützt sich St. Martin auf seine Lanze, ein Stück neben ihm haben sich Hirten um das Jesuskind versammelt. Ein wenig erhöht steht auf einem Regal ein kleines Mädchen, das einen Blumenstrauß umarmt, von den Wänden blicken lächelnd Engelsfiguren herab. Doch die Holzfiguren sind nicht allein. Ein älteres Ehepaar ist gerade in der Werkstatt und hat seine Christusfigur samt Kreuz mitgebracht. Bei einem Sturz von der Wand hat sie ihren linken Arm verloren. Richard Pernsteiner weiß, was zu tun ist: „Also auf jeden Fall den Arm dranleimen, dass er ganz dran ist. Es wird ausgebohrt, ein neuer Dübel drauf und dann wird er wieder reingesteckt.“ Das Paar kennt den Bildhauer aus Straubing, wo er am jährlichen Christkindlmarkt seine Werke zum Kauf anbietet. „Ich habe ihn angerufen, ob er auch Reparaturen macht“, sagt der Mann. Nach kurzer Absprache über den Arbeitsaufwand wird eine Abholung vereinbart, sobald die Figur repariert ist. Das Glöckchen läutet und die Figuren sind wieder unter sich, samt ihrem Schöpfer. Der Weg zur Kunst Der Weg zum Bildhauer verlief bei Richard Pernsteiner nicht gerade geradlinig: „Ich habe Metzger gelernt. Dann bin ich zur See gefahren und war Schiffskoch – mich hat immer alles interessiert.“ Schon damals hat er von seisagt. Da hat er auch eine bestimmte Figur zehnmal oder zwanzigmal geschnitzt. Restaurierung mit Ölfarbe Neben Auftragsarbeiten macht Pernsteiner auch Restaurierungen. Wie etwa bei der 80 Zentimeter großen Figur des Heiligen Sebastian, die auf seiner Werkbank steht. „Alles war so locker, dass wenn man hingegriffen hat, es gleich runtergebröselt ist. Es ist Blattgold und Silber drauf.“ Die Pfeile, die in Sebastian steckten, hat Pernsteiner entfernt und schnitzt sie neu. Generell gilt bei Restaurierungen: Sind Stellen besonders schadhaft, muss die Farbe komplett entfernt werden. Dazu wird die Grundierung, die aus Knochenleim besteht, auf 70 Grad erhitzt. So wird sie flüssig und löst sich samt Farbe ab. Später muss die Grundierung wieder aufgetragen werden. Abschließend wird mit Ölfarben und Blattgold gearbeitet. Bei neuen Arbeiten, die Pernsteiner schnitzt, verwendet er auch Acrylfarben. Die haben den Vorteil, dass sie zum einen wetterfest sind und man zum anderen nicht unbedingt eine Grundierung braucht. Pernsteiner macht aber nicht nur Auftragsarbeiten, auch für Kunstausstellungen hat er schon Figuren geschaffen. „Das habe ich für eine Kunstausstellung gemacht, das Thema war ,Dante’“, sagt er und holt eine Dante-Büste hervor. „Dante war auch Bildhauer und Maler. Ich habe ihm einen etwas grantigen Ausdruck gegeben.“ Allerdings hätte er für solche Dinge wenig Zeit. Denn: „Ich muss hier die Arbeit machen, mit der ich Geld verdiene.“ Für Pernsteiner gilt: Um als Schnitzer erfolgreich zu sein, ist neben der Geschwindigkeit besonders das Durchhaltevermögen wichtig. „Wenn man als Schnitzer anfängt, muss man das Holz erst kennenlernen. Am Anfang wird es nicht immer so, wie man es sich vorstellt. Man darf nie aufgeben.“ Cestmir Mican und lässt sich gut bearbeiten. Bei der Arbeit ist viel Geduld gefragt: „Das Holz zu bearbeiten ist etwas anderes als Zeichnen. Denn das Holz musst du kennenlernen. Du musst gegen das Holz schnitzen können und du musst quer schnitzen können.“ Wie so oft, gilt dabei: Die Übung macht den Meister. „Die erste Schnitzarbeit, die ich gemacht habe, das waren die betenden Hände von Dürer. Da habe ich zweieinhalb Tage geschnitzt. Damals dachte ich: Wie kann ein Schnitzer davon leben? Dann habe ich angefangen, die Hände öfter zu machen, und ich wurde immer schneller.“ Gemacht wird, was nachgefragt wird. Und das sind oft Heiligenfiguren. Will man von der Bildhauerarbeit leben, gilt sprichwörtlich: Zeit ist Geld. Umso mehr Details eine Figur enthält, umso länger dauert es. „Man kann keine Rokokomadonna schnitzen, wie es sie früher gegeben hat. Denn es ist so viel Arbeit, dass es keiner bezahlt. Daher muss man das Ganze vereinfachen.“ Früher hat Pernsteiner auch für andere Holzschnitzereien gearbeitet, „auf Bestellung“, wie er es ständig machst, wirst du einfach gut.“ Auf die Frage, was man für den Beruf des Bildhauers mitbringen sollte, sagt er: „Das Wichtigste ist erstmal, dass man Zeichnen kann.“ Von der Zeichnung zur Figur So beginnt auch in der Regel der Schaffensprozess seiner Figuren. Zunächst macht er eine Skizze und dann ein Tonmodell. „Ich kann es gleich in Holz machen. Aber wenn man es vorher in Ton macht, kommt später mehr Bewegung rein.“ Der Vorteil ist zum einen, dass man vorab einen dreidimensionalen Eindruck von der Figur erhält, zum anderen lassen sich hier Änderungen noch einfach durchführen. „Da kann man das Knie weiter vormachen, den Fuß weiter zurück. Dann gefällt es einem nicht und man macht es wieder anders.“ Geht es schließlich ans Schnitzen, ist gutes Schnitzwerkzeug gefragt. „Meine Messer sind alle rasiermesserscharf. Sonst kann man nicht arbeiten.“ Geschnitzt wird vor allem in Linde. Denn sie ist kompakt nen Schiffskollegen Porträts gezeichnet. Der Hang zur Kunst zeigte sich aber schon viel früher. „In der Volksschule durfte ich vom Lehrer aus auf einer riesigen Tafel Zeichnungen machen.“ Sein Lehrer, der das Talent des Jungen erkannte, schlug eine Künstlerlaufbahn vor. Doch sein Vater war anderer Meinung, erzählt Pernsteiner: „Nein, er lernt Metzger, damit er auch später einmal davon leben kann.“ Doch der Hang zur Kunst blieb und nahm später Gestalt an. Als er von der Handelsmarine zurückkehrte, war er 23 und fing als Holzfäller an. „Holzfällen war nur im Winter und da habe ich dann den Sommer über immer schon geschnitzt.“ Beigebracht hat sich Pernsteiner das Künstlerhandwerk ganz allein. „Ich habe mich oft in Kirchen reingestellt, die Gesichter der Figuren angeschaut und dann rumprobiert.“ Heute kann man eine Ausbildung im Holzbildhauerhandwerk an speziellen Schulen absolvieren. Eine Ausbildung dauert drei Jahre. Wie so oft im Leben gilt: Stetige Übung führt zum Erfolg. So auch bei Richard Pernsteiner. „Wenn du So entsteht eine Figur: Pernsteiner macht zunächst eine Zeichnung, dann folgt ein Tonmodell. Erst dann geht es in der Regel ans Werkstück. Auch für Ausstellungen hat Pernsteiner schon entworfen – wie diese Dante-Büste. Fotos: Cestmir Mican AGROLAB Labor GmbH (Chemielaorant:in) Dr.-Pauling-Str. 3, 84079 Bruckberg AUSBILDUNG SEPTEMBER 2023 AGROLAB GmbH (für Büro-Azubis) Jenaer Str. 1 84034 Landshut Gute Noten inMathe und Chemie? Werde Kauffrau / Kaufmann für Büromanagement ! Werde Chemielaborant*in ! Scan me! Gute Noten in Deutsch, Englisch & Wirtschaft? www.agrolab.com/de/karriere VELDENER Präzisionstechnik GmbH | 84137 Vilsbiburg | personal@veldener.de | www.veldener.de | Tel.: 08741 / 96 05 -44 z Industriemechaniker m/w/d z Zerspanungsmechaniker m/w/d Informationen über diese und weitere Ausbildungsberufe findest du unter www.veldener.de (Praktikum in jedem Ausbildungsberuf möglich). Wir sind ein familiengeführtes, mittelständisches Unternehmen mit Sitz in Vilsbiburg, das seit Firmengründung im Jahr 1982 namhafte und führende Hersteller mit hochpräzisen Drehteilen beliefert. WERDE EIN TEIL DES TEAMS UND STARTE DEINE ZUKUNFT MIT UNS! WAS DICH BEI UNS ERWARTET? z eine fundierte Ausbildung in einem motivierten Team z mtl. Ausbildungsvergütung im 1. Ausbildungsjahr EUR 1.035 brutto, Urlaubs- und Weihnachtsgeld z 35 Stunden-Woche z 30 Urlaubstage im Kalenderjahr Zum Ausbildungsstart am 1. September 2023 suchen wir AUSZUBILDENDE für folgende Berufe: dm-drogerie markt GmbH + Co. KG · Am dm-Platz 1 · 76227 Karlsruhe Jetzt bewerben unter: dm-jobs.de/dubeidm Mach den ersten Schritt auf dem Weg zu Dir. Wir bieten Dir: • einen sicheren Ausbildungsplatz • faire Vergütung • Gestaltungsmöglichkeiten auf Deinem beruflichen Weg • spannende und abwechslungsreiche Aufgaben Ausbildung & Studium bei dm in Cham, Furth im Wald und Bad Kötzting dm_jobs_deutschland Ab 1. September 2023 bilden wir wieder BAUZEICHNERm/w/d mit Fachrichtung Architektur aus. Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen schriftlich oder per E-Mail an b.pollinger@t-online.de. Industriemechaniker LEONI Draht GmbH· Windorfer Straße 1 · 93444 Bad Kötzting Deine Ansprechpartnerin: Anja Kaftan Telefon 09141 918-209 · anja.kaftan@leoni.com Azubis 2023 (m / w / d) Bewirb Dich jetzt! Mehr Infos

RkJQdWJsaXNoZXIy MTYzMjU=