26 Perspektiven Nachwuchsmangel in der Wirtschaft Positive Zahlen im Ausbildungsjahr 2022 laut der IHK – aber keine Trendwende Die Industrie- und Handelskammer (IHK) zieht eine Bilanz des Ausbildungsjahrs 2022 in der niederbayerischen Wirtschaft – und diese Bilanz fällt nicht so schlecht aus: „Nach zwei schwierigen Jahren mit rückläufigen Ausbildungszahlen zeigt sich eine leichte Aufwärtsbewegung. Die CoronaDelle ist ausgeglichen“, sagt Alexander Schreiner, der Hauptgeschäftsführer der IHK Niederbayern. Im Jahr 2022 haben den IHK-Zahlen zufolge 4 207 Jugendliche eine Ausbildung in Industrie, Handel, Dienstleistungen und Tourismus begonnen – ein Plus von 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „2020 und 2021 waren geprägt von der Corona-Pandemie – das waren Krisenjahre auch für die Ausbildung. Praktika, Ausbildungsmessen, Berufsorientierung, echte Bewerbungsgespräche – vieles davon wurde erschwert oder ganz unmöglich gemacht“, sagt Schreiner. Zu wenige Auszubildende sind das Grundproblem Aus diesem Tief sei man jetzt heraus und die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe zeige sich weiter ungebrochen. „Das Problem ist damit aber nicht gelöst, denn die Unternehmen könnten und würden gerne noch viel mehr junge Leute in Ausbildung bringen.“ Es fehle nicht nur an Nachwuchs, sondern überhaupt an Personal – in allen Branchen und über alle Qualifikationsstufen hinweg, vom Hilfsarbeiter über den Azubi bis zur Fachkraft mit beruflicher Ausund Fortbildung. Neben der Energiefrage oder etwa der Bürokratiebelastung nenkonkret aus, das belegen die Zahlen des IHK-Fachkräftemonitors. Demnach erfordern über 80 Prozent der Arbeitsplätze in Niederbayern Kenntnisse, die mit einer Berufsausbildung erreicht werden – allein in diesem Bereich müssen aktuell 10 000 Stellen unbesetzt bleiben, Tendenz steigend. Betriebe suchen vor allem beruflich Qualifizierte Die nächste Lücke klafft in der darauf aufbauenden Qualifikationsstufe, die sich mit einer beruflichen Weiterbildung wie dem Industriemeister oder dem Fachwirt erreichen lässt: Hier fehlen rund 4 600 Kräfte. Der Bedarf an Fachkräften aus der akademischen Schiene ist in den Betrieben weitaus geringer. Für Schreiner sind die Befunde Grund zur Sorge: „Mit rund 10 700 Azubis stellen die niederbayerischen Ausbildungsbetriebe aus Industrie, Handel, Dienstleistungen und Tourismus mehr Auszubildende als das Handwerk oder etwa der öffentliche Dienst und die freien Berufe.“ Dabei zählen die meisten der über 2 500 IHK-Ausbildungsbetriebe im Bezirk zum familiengeführten Mittelstand. Dieser Mittelstand suche in erster Linie Fachkräfte, die sich ihr hohes Qualifikationsniveau, ihre Betriebserfahrung und ihr praktisches Können in der beruflichen Bildung erarbeitet haben. „Qualifizierte, hochmotivierte und loyale Mitarbeiter sind schon immer einer der wichtigsten Standortfaktoren in Niederbayern und bisher ein Garant für eine sehr positive wirtschaftliche Entwicklung. Diesen Standortvorteil dürfen wir nicht verspielen.“ -pmplatzsuche, eine neue Azubi-Kampagne der IHK oder die ausgebauten Beratungs- und Serviceleistungen vom „Forum Personal“ über Lehrerfortbildungen bis zu den neuen Bildungs- und Fachkräfteberatern der IHK. Trotzdem sei bei den Jugendlichen, bei ihren Eltern, den Lehrern und auch bei den Entscheidern in der Politik immer noch viel zu wenig bekannt, welche Vielfalt und welche hervorragenden Karriere- und Verdienstchancen die berufliche Bildung biete. In der niederbayerischen Wirtschaft wirkt sich das ganz ten. Aber an anderen Punkten hätte in Politik und Gesellschaft längst stärker angesetzt werden müssen, um der hohen Bedeutung der beruflichen Bildung gerecht zu werden, sie besser zu fördern und auch mit den notwendigen finanziellen Mitteln zu versehen.“ Die IHK setze dieser Entwicklung einiges entgegen: Mit IHK-Ausbildungs-Scouts sowie Karriere-Scouts, die vor Schulklassen oder bei Elternabenden authentische Einblicke in Aus- und Weiterbildung geben. Dazu kommen unterschiedliche Online-Angebote rund um die Ausbildungsnen die niederbayerischen Betriebe in der Konjunkturumfrage der IHK vor allem den Personal- und Fachkräftemangel als eines der größten Risiken für die Unternehmensentwicklung. „Das Schlimme daran ist: Diese Entwicklung kommt mit Ansage“, sagt der IHKHauptgeschäftsführer. Als einen altbekannten Grund für die zu niedrigen Ausbildungszahlen führt Schreiner den demografischen Wandel an. So übersteige die Zahl der Renteneintritte momentan die der Schulabgänger um das Doppelte. „Die Demografie lässt sich nicht aufhalBesonders im Handwerk mangelt es an Nachwuchs. Gerade diese Berufe gelten als Herz der niederbayerischen Wirtschaft. Foto: ccvision Na, schon Pläne für die Zukunft? – Wir suchen Dich! Auszubildende als Kaufleute für Büromanagement (m/w/d) Du hast mittlere Reife, Abitur/Fachabitur? Du bist fasziniert von der Medienwelt, arbeitest gerne selbstständig und bist verantwortungsbewusst? Dann ist eine Ausbildung ab dem1. September 2023in unserer Mediengruppe (Standort Straubing) genau das Richtige für Dich! Es erwartet Dich ein junges, dynamisches Team sowie ein sicherer und moderner Arbeitsplatz. Möchtest Du auch Teil unserer Mediengruppe werden? 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