Perspektiven -Schule.Job.Karriere

3 Perspektiven Versorgt sein, wenn wir Hilfe brauchen Der ambulante Pflegedienst Bachmeier aus Geiselhöring schult angehende Pflegefachmänner und -frauen Soziale Wesen sind wir alle. Doch wie weit geht die Empathie für unsere Mitmenschen im Ernstfall wirklich? Pflegefachkräfte wissen, was es heißt, für andere da zu sein. Reichen die eigenen Kräfte nicht mehr aus, um den Alltag zu bewältigen, ist Unterstützung gefragt. Ob beim Duschen, Blutdruckmessen oder Wundverband anlegen – das Team des Pflegedienstes Bachmeier aus Geiselhöring übernimmt täglich lebenswichtige Aufgaben. Inhaber Tobias Bachmeier ist überzeugt: Durchhalten lohnt sich. Denn der Job fordert Auszubildenden einiges ab. Heute hat Sandra Hasenecker Dienst, etwas anders als geplant. Die Wundexpertin springt kurzfristig für eine Kollegin ein. „Pflege muss gewährleistet sein“, sagt sie. Ausnahmen gibt es keine. Der nächste Patient ist ihr bekannt und fürs Wundliegen gefährdet. Gezielt werden dann mögliche Druckstellen am Körper untersucht. Eine Frau öffnet die Tür, Hasenecker zieht Mundschutz und Handschuhe an und geht ins Wohnzimmer. Dort sitzt der 87-Jährige beim Zeitunglesen und wartet ungeduldig darauf, mit dem Rollator ins Bad zu dürfen. Körperpflege steht an. Hasenecker nimmt eine Zahnbürste in die Hand, gibt Zahncreme darauf und ermutigt ihn, selbst zu putzen. „Wir unterstützen, geben Hilfe.“ gehört dazu. Die ergänzende theoretische Ausbildung erfolgt zum Beispiel an der Berufsfachschule für Altenpflege in Aiterhofen. Auch die Ausbildung zum Pflegehelfer ist in kürzerer Zeit möglich. Bachmeier weiß: Die Bewerber im Bereich der ambulanten Pflege sind rar gesät. Öfter scheinen größere Ausbildungsträger wie Krankenhäuser und Altenheime attraktiver. Bachmeier selbst ist 29 Jahre alt und seit über zehn Jahren in der Pflege tätig, seinen Pflegedienst hat er 2017 gegründet. Für ihn ein lebenslanges Lernen. Immer nach dem Motto: „Ich möchte so pflegen, wie ich das bei meinen Angehörigen tun würde.“ Das vermittelt er seinen Mitarbeitern bei regelmäßigen Fortbildungen. Und die wissen das zu schätzen, denn akute Personalnot kennt er nicht. Christoph Aschenbrenner satz: „Heute war’s noch einfach, die Patienten waren einigermaßen mobil.“ Sonst geht die Arbeit schnell mal in den Rücken. Wer Spaß an der Pflege hat, ist Überzeugungstäter, sagt Bachmeier. Drei Jahre dauert die Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau. Man lernt alle Facetten der Pflegebereiche kennen und kann später in verschiedenen Berufen arbeiten. Zum praktischen Teil zählen Tätigkeiten in der stationären Akutund Langzeitpflege, der ambulanten Pflege sowie der pädiatrischen und psychiatrischen Versorgung. Auskennen sollte man sich in der Grundpflege, außerdem Tipps zur Prävention von Krankheiten geben und nötige Mobilität gewährleisten. Dazu Infusionen verabreichen, operative Eingriffe vorbereiten, Medikamenteneinnahme kontrollieren, Patientenakten verwalten – auch das dazwischen, gibt es manchmal böse Anrufe. „Wir arbeiten eben mit Menschen“, sagt Hasenecker und wünscht sich dafür mehr Verständnis. Der Job ist anstrengend und beanspruchend Rein geht es in eine warme Stube, der Sohn des Hauses führt zu seiner Mutter. Schwere Krankheiten haben sie gezeichnet, nun muss der Pflegedienst unterstützen. Vorsichtig wird ein Kleidungsstück nach dem anderen abgelegt. Schnell in Bademantel und Hausschuhe schlüpfen, zum Gehstock greifen – die Dusche wartet. Anschließend wird eine großzügige Portion Körperlotion aufgetragen, auch die Durchblutung wird gecheckt. „Trinken Sie ausreichend? „So anderthalb bis zwei Liter.“ Passt. Fazit von Hasenecker nach ihrem letzten EinDie Eigenständigkeit soll möglichst lange erhalten bleiben. Mit menschlichen Schicksalen umgehen können Mund ausspülen, zum Handtuch greifen – geschafft. Als Nächstes müssen alle Klamotten runter, das geht nur mit gemeinsamer Anstrengung. „Mögen Sie Duschgel?“ „Ja.“ Mit dem Waschlappen geht es über Gesicht und Rücken, eine kleine „Rubbeleinheit“. Die Jacke wird wieder angelegt, „damit sie nicht frieren.“ Immer im Gespräch bleiben und mit kleinen Nachfragen Kontakt halten, das ist wichtig. Jetzt ist der Intimbereich dran. Und schnell wird klar: Berührungsängste sind fehl am Platz. Das weiß auch Pflegedienstleiter Tobias Bachmeier. Die Aufgaben eines Pflegefachmanns beziehungsweise einer Pflegefachfrau sind anspruchsvoll, körperlich wie mental. Vor allem bettlägerige Patienten erfordern viel Kraft. Dann sollte einen das Schicksal eines Patienten bei aller Empathie nicht zu sehr belasten. Manchmal leichter gesagt als getan. Es brauche jahrelange Übung, um damit fertigzuwerden. Schließlich verbinden Bekanntschaften, die nach dem Tod plötzlich zu Ende gehen. Sich Zeit nehmen für die Bedürfnisse jedes Einzelnen Nicht selten stößt jemand an seine psychischen Grenzen und bricht ab. Trotzdem versucht Bachmeier, dass seine Kollegen auf eine gute Work-Life-Balance achten und bezeichnet sich selbst gerne als „Kummerkasten“. Im Team herrscht offene Kommunikation, jedes Problem soll angesprochen werden. Man teilt seine Sorgen mit den anderen. Inzwischen ist Hasenecker auf dem Weg zum nächsten Termin, rund fünf Kilometer entfernt. Bis zu 20 Einsätze in einer Schicht sind normal, zusätzlich gibt es ständige Rufbereitschaft. Über ihr Handy kann sie die komplette Patientenakte abrufen. Das hilft ungemein, vor allem bei neuen Kontakten. Wie lautet die Adresse? Was muss gemacht werden? Wie sind die Räumlichkeiten im Haus? Und wie viel Zeit ist vorgesehen? Dauert ein Besuch länger oder kommt etwas Unvorhergesehenes Sandra Hasenecker ist medizinische Fachangestellte und Wundexpertin beim Pflegedienst Bachmeier. Im Umkreis von rund 20 Kilometern versorgt sie mit ihren Kollegen Pflegebedürftige. Foto: Christoph Aschenbrenner Für Tobias Bachmeier bedeutet sein Beruf lebenslanges Lernen. Foto: Bachmeier Die Zukunft der Pflege An der Berufsfachschule in Aiterhofen Eine gute Pflege kann nur mit einer guten Ausbildung und gelebter Menschlichkeit gelingen. Daher ist es den Lehrkräften an der Berufsfachschule für Pflege und Altenpflegehilfe in Aiterhofen wichtig, den Auszubildenden, den zukünftigen Pflegefachkräften sowie den Pflegefachhelfern in einer wertschätzenden Lernatmosphäre eine ganzheitliche Versorgung, Pflege und evidenzbasiertes Wissen zu vermitteln. Die Fachkräfte werden von der Berufsfachschule begleitet und in ihrer Entwicklung zum eigenverantwortlichen und fachlich korrekten Handeln gefördert. Es ist wichtig, dass die Lernenden ihr Handeln begründen und kritisch hinterfragen. Neben den langjährigen Erfahrungen in verschiedenen pflegerischen Ausbildungen ist die Einrichtung nach AZAV zertifiziert und kann auch Schüler mit einem Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit aufnehmen. Die Berufsfachschule bietet neben den digital gut ausgerüsteten Klassenzimmern auch technisch aufwändig ausgestattete Übungsräume für das Erlernen von Fertigkeiten. Im Skills Lab, einem Raum mit Simulationspuppe, werden auch komplexe Pflegesituationen realitätsnah nachgestellt. Zusätzlich wird eine individuelle Lernförderung angeboten, in der Lerninhalte vertieft werden. Im Rahmen der sprachlichen Weiterentwicklung wird zusätzlich eine Sprachförderung angeboten. Zudem werden Praxisanleitende für die Kooperationspartner ausgebildet und außerdem einmal jährlich die 24-stündige berufspädagogische Fortbildung für die Praxisanleitungen angeboten. Unterstützung bekommt das Schulteam durch die Freunde und Förderer der Privaten Berufsfachschule für Altenpflege/ -hilfe der Franziskanerinnen e.V. Schüler haben zusätzlich die Möglichkeit, die Präsenzbibliothek sowie einen PC und Internetzugang zu nutzen. i Weitere Informationen: www.bfsaiterhofen.de Tag der offenen Tür am Freitag, 10. März, von 13.30 bis 17 Uhr Auszubildende im praktischen Unterricht Foto: Lohmeier » Elektroniker (m/w/d) für Energie- und Gebäudetechnik » Kaufmann(m/w/d) für Büromanagement » Kaufmann(m/w/d) im Einzelhandel » Kaufmann(m/w/d) für IT-Systemmanagement » Technischer Zeichner (m/w/d) Ausbildung zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik » Informationselektroniker(m/w/d) » Fachinformatiker(m/w/d) für Systemintegration » Fachinformatiker(m/w/d) für digitale Vernetzung Unsere Ausbildungsberufe WIR BIETEN DIR UNTER ANDEREM Regionalität und Zusammenhalt Wertschätzung und Anerkennung Finanzielle Anreize Eigenes K+B Ausbildungszentrum K+B Azubi-App WIE KANN ICH MICH BEWERBEN Online unter www.k-b.de WWW Per E-Mail bewerbung@k-b.de @ Per Post K+B E-Tech GmbH & Co. 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