32 Perspektiven „Der Löwe verzeiht keine Fehler“ Seit zehn Jahren ist Jan Morgenroth Raubtierpfleger und arbeitet im Straubinger Tiergarten Als Kind hatten bestimmt viele den Gedanken, beruflich etwas mit Tieren machen zu wollen – womöglich inspiriert durch einen Tiergartenbesuch oder Zoosendungen im Fernsehen. Nach knapp zehnjähriger Erfahrung weiß Jan Morgenroth allerdings, dass bei solchen Ausstrahlungen oft nur die Sonnenseiten seines Berufs gezeigt werden. Der besteht aus weit mehr als nur füttern und streicheln. In einem Zimmer – ein Mix aus Küche und Werkstatt – werden Karotten, Gurken und Paprika in Streifen geschnitten. Daneben stehen Behältnisse mit fleischlichen Resten. Der Ort, an dem sich das abspielt, ist aber weder in einem Restaurant noch einer Metzgerei. Jan Morgenroth arbeitet als Raubtierpfleger im Straubinger Tiergarten und bereitet gerade eine Mahlzeit für die Erdmännchen vor. Denn auch das gehört zu seinem Job. Ebenso wie Gehege säubern, schwere Schubkarren schieben und gerade bei der Raubtierpflege auch das tierschutzgerechte Töten von Futtertieren. Dazu noch das Arbeiten in Schichten, an Wochenenden und an Feiertagen. Büroarbeit kann mal eine Weile unbearbeitet liegen bleiben, Tiere natürlich nicht. „Es ist schon auch ein Knochenjob“, sagt Morgenroth, der an diesem Tag bei individuell abzuwiegen, inwieweit man eine emotionale Bindung zu den Zoobewohnern aufbauen möchte. Spurlos geht sowas an keinem vorbei. Privat hält sich Morgenroth keine Haustiere. „Davon gibt es in der Arbeit schon genug“. Der ein oder andere Zoobesuch außerhalb vom Straubinger Tiergarten ist dann aber doch drin. Allein schon, um sich neue Eindrücke und Ideen für den eigenen Arbeitsplatz zu holen. Auch neue biologische Erkenntnisse aus der Wissenschaft verfolgt Morgenroth interessiert. Ganz abschalten kann man in einem so „tierischen“ Leben dann wohl doch nicht. Thomas Heigl fährlich. Das gilt für Besucher, wie auch für Morgenroth selbst. Auch wenn die Tiere ihren Pfleger unter anderen Menschen erkennen und sich von ihm herbeirufen lassen. Es könnte ja Futter geben. Besonders schwer wird es für Morgenroth, wenn ein Leben endet und er sich schweren Herzens von einem seiner Tiere verabschieden muss. Wie etwa im vergangenen Jahr von Braunbärin Elli, die noch zu ihrem 40. Geburtstag einen Tannenbaum mit Leckereien von den Pflegern bekommen hatte. „Wenn eins der Tiere stirbt, geht einem das immer nah“. Sein Ratschlag ist daher, immer komplett entgehen. Führungen, tägliche Begegnungen mit Besuchern und Aufklärungsarbeit über den Kontakt mit den Zoobewohnern laufen ebenso über die Pfleger. Vorsicht und gesunder Respekt gegenüber den Tieren ist immer geboten. Besonders für Morgenroth im Raubtierrevier. Gerade die Raubkatzen „können mich jederzeit töten“. Sie sind und bleiben gefährlich, egal wie lange man sie schon kennt. Als Paradebeispiel nennt er den Tigerangriff beim Magierduo Siegfried und Roy. Eine gereizte Großkatze, ein anderer Duft als gewohnt, hektische Bewegungen – oft entscheiden schon Kleinigkeiten. Daher rät Morgenroth jedem Tierpfleger zu Achtsamkeit. Schlösser wenn nötig doppelt checken und den Verstand einschalten, denn: „Der Löwe verzeiht keine Fehler.“ Mittlerweile sind die täglichen Kontrollgänge schon Routine: nach der Fütterung der Erdmännchen nochmal kurz prüfen, ob die Tür auch wirklich zu ist, ein schneller Blick zu den Luchsen, ob noch alle da sind und sich bewegen oder ob etwas Ungewöhnliches in den Gehegen passiert. Raubtiere sind unberechenbare Lebewesen Verletzungen gab es auch schon bei Morgenroth. Zum Glück aber nicht von großen Raubtieren. Ein Vogel verpasste ihm eine Wunde am Kopf und ein – an dem Tag schlecht gelauntes – Gürteltier den ein oder anderen Kratzer. Bei Tieren gehört sowas immer zum Berufsrisiko. Hält man sich jedoch an alle notwendigen Regeln, kann einem laut Morgenroth nichts Ernsthaftes passieren. Angst verspüren er und seine Kollegen zu keiner Zeit. Mit den Raubtieren kuscheln, wie man es in manchen Videos sieht, würde er aber auch als deren Tierpfleger nicht empfehlen. Raubtiere sind Lebewesen und keine Maschinen. Sie bleiben daher unberechenbar und geknapp fünf Grad mit kurzer Hose arbeitet. Für ihn „super Wetter“. Das ständige Wechseln zwischen Frischluft und Räumen mit tropischer Luft härtet ab. Angehende Tierpfleger müssen sich all dessen bewusst sein. Dennoch sieht er seine Arbeit als „Traumjob“. Wer sich der harten Seiten annimmt und mit Leidenschaft bei der Sache ist, wird schnell lernen, dass es sich um einen wunderschönen Beruf handelt, sagt Morgenroth. Perfekte Kombination aus Handwerk, Natur und Tieren Zu diesem kam er über einen eher ungewöhnlichen Weg. Nach einer Lehre zum Schreiner bildete er sich über die Berufsförderung der Bundeswehr zum Tierpfleger aus. Für ihn immer noch die perfekte Kombination aus Handwerk, Natur und Tieren. Die Ausbildung dauert drei Jahre und gleicht einem Stundenplan aus der Schule. Denn ein Tierpfleger muss viel wissen: Biologie- und Chemiekenntnisse zur Futtermischung, medizinisches Grund- und Allgemeinwissen über viele Tierarten – denn in der Ausbildung werden so gut wie alle behandelt – aber auch Soziologie. Auch wer den tierischen Kontakt bevorzugt, kann dem menschlichen nicht Raubtierpfleger Jan Morgenroth im Tiergarten Straubing. Im Hintergrund schleicht sich Tigerdame Aziza an. Fotos: Thomas Heigl Auch eine Art Raubtierfütterung: Morgenroth im Gehege der Erdmännchen. Familiengeführtes Unternehmen seit 197 Jahren mit Sitz in Straubing. Die Zech GmbH ist als zweitältestes Familienunternehmen Straubings führend im Bereich Hygiene, Reinigung und Pflege für Niederbayern, Oberbayern und die Oberpfalz. 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