16 aktuelle Meinungsgewichtungsstudie der Medienanstalten zum Informationsverhalten von Jugendlichen: Für rund zwei Drittel der 14- bis 29-Jährigen sind soziale Medien eine Quelle für Nachrichten und Informationen zum aktuellen Zeitgeschehen – für ein Drittel sind sie sogar die wichtigste oder einzige Informationsquelle. Diese wichtige Chance, über soziale Medien neues und jüngeres Publikum zu erreichen, müssen alle lokalen Sender nutzen. Darüber hinaus können sie über soziale Medien via Targeting gezielt das lokale Publikum ansprechen, zum Beispiel nach Altersgruppen getrennt mit den Zuschauerinnen und Zuschauern interagieren und Multiplikator-Effekte nutzen, wenn Nutzende Beiträge teilen. Welchen Stellenwert haben regionale Medien im Vergleich zu nationalen Angeboten? Sie haben einen ganz wesentlichen Stellenwert! Weil regionale Medien ihr Publikum auf Augenhöhe und auch mal im Dialekt ansprechen, viel näher dran sind an Herz und Hirn des Menschen vor Ort, als jedes bundesweite Angebot. Auf dieses Pferd müssen die lokalen Sender auch in Zukunft setzen. Die Pandemie hat nochmals gezeigt, wie wichtig Lokalität für die Nutzenden ist. Kabelfernsehen, Satellitenempfang und Internet-Angebote konkurrieren um unsere Zuschauer. Welcher Ausspielweg wird das Rennen machen? Eine Glaskugel, mit der sich die Zukunft der Medien zuverlässig voraussagen lässt, fehlt der Landezentrale leider noch. Aktuell sieht es so aus: Die Satellitenverbreitung hat ihren Preis, ist aber im Moment noch wichtig, um die Bevölkerung auch außerhalb von Städten mit linearem Fernsehprogramm zu versorgen. Wenn die Breitband-Internetabdeckung gut genug ist und alle Fernsehgeräte ans Internet angeschlossen sind – also smart sind, kann man vielleicht irgendwann auf den Satelliten verzichten. Was aber schon heute unverzichtbar ist, sind gut gepflegte Mediatheken, in den Sendungen nachgesehen und zeitautonom geschaut werden können. Welche Endgeräte werden die Zukunft des Fernsehens ausmachen - TV, Smartphone oder andere? Auch das wird die Zeit zeigen. Ich meine aber: das klassische Fernsehgerät wird weiter in vielen Wohnzimmern stehen. Manchmal ist es einfach herrlich bequem, sich zuhause auf der Couch durch die bekannten Programme zu zappen. Die Frage ist nur, welche Programme das sind? Lineare TVSendungen, Streaming-Angebote oder ganz andere Inhalte? Kein Geheimnis ist aber auch: Unterwegs ist das Smartphone schon länger Zugang Nummer eins zu lokaler Berichterstattung. NIEDERBAYERN TV engagiert sich sehr in der Ausbildung des Journalisten-Nachwuchses. Welche Bedeutung haben regionale Rundfunkanbieter in der Nachwuchsarbeit? Eine ganz große Bedeutung! Und das wird auch gelebt: So ist am Medienstandort Bayern mit bis zu 120 Volontärinnen und Volontären pro Ausbildungsjahrgang, die die BLM ganz wesentlich mit Fortbildungsangeboten unterstützt, die Leistung der lokalen Sender etwa zehnmal so hoch wie beim BR. Viele junge Menschen engagieren sich zudem bei der MEDIA SCHOOL BAYERN, der crossmedialen Ausbildungsschmiede für Talente im Journalismus. Die vielen tollen Ausbildungsmöglichkeiten für den journalistischen Nachwuchs wollen wir in Zukunft noch mehr bündeln. Die Vision der Landeszentrale ist ein gemeinsamer Aus- und Fortbildungscampus aller bayerischen Medien, ganz egal, ob privat oder öffentlich-rechtlich. Welche Medien nutzen Sie persönlich am liebsten? Je nach Lebenslage nutze ich viele unterschiedliche Medien sehr gerne: Den großer TV-Screen für SerienAbende auf dem Sofa, das Tablet zur Information und Unterhaltung auf langen Bahnfahrten und natürlich jederzeit der Blick aufs Handy, um immer nachrichtenmäßig auf dem Laufenden zu sein. Was sich verändert hat in den letzten Jahren? Mein Medienkonsum beginnt schon lange nicht mehr um 20.15 Uhr, sondern ist vollkommen zeitunabhängig. Dieser Trend kommt mir persönlich sehr entgegen, wenngleich er wahrscheinlich meine Mediennutzung in Summe steigert. Die Fragen stellte: Andreas Reichelt. Bild: © BillionPhotos.com - stock.adobe.com
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