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24 Nahe Straubing liegt der schwere Duft nach Cannabis in der Luft. Ein Schwarm Spatzen stiebt aus Versuchsfeldern zum Hanfanbau. Langstieliger Faserhanf streckt sich übermannshoch in den Himmel. Der niedrigere Körnerhanf trägt duftende Blütenbüschel und erste Samen. Hanf ist eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt. Samen und Fasern gehörten zum Alltag, die Pflanze wurde gegen Krämpfe, Rheuma, Cholera und Schmerzen verordnet. Inzwischen kennen viele Hanf nur als Cannabis, die verruchte Pflanze mit den langfingrigen Blättern, die seit rund 100 Jahren verboten ist. Als vermeintlich weiche Droge, bekannt als Skunk, Hasch, Ganja, Marihuana oder Gras, war sie das Lieblingshalluzinogen der Hippies und soll nun wieder legalisiert werden. Für die Rauschwirkung verantwortlich ist ein einzelner Bestandteil: das THC, mit vollem Namen „Delta-9-Tetrahydrocannabinol“. Als Botenstoff wirkt es auf Psyche, Bewusstsein und Nerven. Hanf wuchs schon vor über 5000 Jahren in Bayern, geriet in Vergessenheit, wurde als Suchtmittel geächtet. Nun erlebt die Pflanze vom Stiel bis zum Korn neuen Aufschwung: in der Medizin, als Textil, als Baustoff und gesundes Lebensmittel. Vom Rummel um Cannabis, CBD, Samen und Hanftee SUPERFOOD HANF © Der Hanfbayer Blüte und Blatt: Medizin Wissenschaftlich erforscht, erobert sich „Cannabis sativa“ als Blüte und daraus isoliertes THC seit 2017 Anerkennung zurück. Ärzte können es austherapierten Patienten verordnen – mit erheblichem Aufwand. Apotheker Dr. Jürgen Leikert hat sich darauf spezialisiert und weiß, Patienten nehmen Cannabis meist gegen mehrere Beschwerden. Ein Beispiel: Ein Patient mit Nervenschmerzen erhält THC. Er merkt, dass er besser schläft, seine schmerzbedingte Depression leichter wird, er mehr Appetit hat, die Muskeln weniger verspannt sind. In der Folge kann er das Schlafmittel und muskelentspannende Mittel weglassen, das Antidepressivum reduzieren. Inklusive aller Nebenwirkungen. „Die Forschung steckt noch in den Kinderschuhen“, sagt Leikert. Erfahrung und individuelles Austesten sind nötig. Der Experte warnt: „Ist das Gehirn nicht ausgereift, verdreifacht Cannabis die Gefahr einer psychotischen

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