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47 Stefan Feigel ist 1. Vorsitzender des Vereins “Die Förderer e. V.”, der alle vier Jahre die Landshuter Hochzeit (kurz: LaHo) aufführt. Bedingt durch die Unsicherheiten der Pandemie und in der Hoffnung auf eine LaHo ohne Einschränkungen, wurde das für das Jahr 2021 geplante Großereignis direkt um zwei Jahre verschoben. Sechs Jahre statt vier „Sie können sich vorstellen, als 1. Vorsitzender im ersten Jahr eine Aufführung absagen zu müssen und um zwei Jahre zu verschieben, da sitzt man mal ganz alleine im Büro“, reflektiert Stefan Feigel die Schwierigkeit der Absage für das Jahr 2021. „Es braucht nicht nur Entscheidungen im Lichte des Sonnenscheins, sondern auch in Krisensituationen ist es wichtig, die richtigen Entscheidungen zu treffen, mit einer gewissen Portion Mut und Weitsicht.“ Diese Entscheidung erweist sich nun aus Sicht der Vorstandschaft als “goldrichtig”. Dennoch haben die Organisatoren mit den Auswirkungen der Pandemie und des Ukrainekrieges zu kämpfen, besonders in Hinblick auf die Preissteigerungen, so Feigel. Eine Hochzeit aus dem Jahre 1475 Bei der Landshuter Hochzeit handelt es sich um die Eheschließung Georgs des Reichen, Sohn des Herzogs von Bayern-Landshut, mit Hedwig Jagiellonica, der polnischen Königstochter. Die Hochzeit am 14. und 15. November 1475 in Landshut gilt als eines der größten Mittelalterfeste in ganz Europa. 2023 wird sie zum 42. Mal reinszeniert. Dabei begibt sich die Stadt Landshut für mehrere Wochen auf eine Zeitreise ins Spätmittelalter - mit allem, was dazugehört: Lagerleben, Reiter- und Ritterspiele, historisch adäquate Kostüme, Musikdarbietungen sowie ein Tanz- und Festspiel. „Die Stadt feiert die Landshuter Hochzeit authentisch voller Festesfreude mit einem riesigen Gemeinschaftssinn. Das Besondere daran ist, dass die Mitwirkenden sich aus allen sozialen Schichten speisen. Alle ordnen sich diesem gemeinsamen Ziel unter und haben ihre persönlichen Interessen in den Hintergrund gestellt, um einfach dieses Fest zu feiern“, freut sich Feigel über die über 2.000 Mitwirkenden, die sich im Ehrenamt in den Dienst der Gemeinschaft stellen. Auf die (Haar-)Länge kommt es an Wer Teil der LaHo werden will, muss verschiedene Kriterien erfüllen, die vor allem im Landshuter Raum allseits bekannt sind. Teilnehmen kann nur, wer Mitglied im Verein “Die Förderer e. V.” ist und in Stadt oder Landkreis Landshut wohnt. Eine weitere Grundbedingung: Lange Haare. Während diese bei Männern nur ohrenbedeckend sein müssen, werden bei Frauen im Alter bis 24 schulterblattbedeckende Haare vorausgesetzt. Ausnahme sind hier die Pagen, bei denen eine Länge bis zu den Schulterblättern ausreicht. Sind diese Kriterien erfüllt, muss eine schriftliche Bewerbung im Herbst vor dem Aufführungsjahr erfolgen, anschließend wird man vor den Festausschuss geladen. Diese persönlichen Vorstellungsrunden finden im Januar und Februar des LaHo-Jahres statt. Das Brautpaar Braut und Bräutigam müssen gebürtige Landshuter sein. Auf diese Rollen können sich die Mitglieder der “Förderer” jedoch nicht bewerben, sie werden für gewöhnlich von der Vorstandschaft aus den Bewerbern der “Edeldamen” und “Junker” gewählt. Auch sogenannte “feste” Gruppen nehmen an der Landshuter Hochzeit teil. Dazu zählen unter anderem Musikgruppen, Reiter oder auch Armbrustschützen. Sie arbeiten zwischen den Aufführungsjahren zusammen, treten auf oder proben. Auch sie müssen vor den Festausschuss treten und die Kriterien für Mitwirkende erfüllen. Kleider machen Leute. Bei den Vorstellungsterminen werden die Bewerberinnen und Bewerber gemessen, denn letztendlich entscheidet die Anzahl der Kostüme und deren

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