48 Größe, wer bei der Aufführung der Landshuter Hochzeit mitwirken darf. Sollte es - wie es vor allem in den beliebteren Kategorien häufig vorkommt – mehr passende Anwärterinnen und Anwärter geben als Kostüme, entscheidet der Fairness halber das Los. Bei einem Blick in den Fundus erläutert uns der erste Vorsitzende: „Die Kostüme, die hier in unserem Fundus sind, es sind bald 2.500, die machen wir alle im Verein intern selbst. Wir haben zwei festangestellte Näherinnen, die neben unseren freiwilligen Fundusmitarbeiterinnen die Kostüme fertigen. Die Vorbilder, die natürlich notwendig sind, haben wir uns in vielen Jahrzehnten erarbeitet“. Früh übt sich Während die Vorstellungsrunden noch laufen, erhalten die ersten schon ihre Rolle. Zumindest die, die zum Beispiel am Tanz- und Festspiel mitwirken. Hier wird nämlich schon sehr früh mit den Proben begonnen, damit bis zum Sommer alles sitzt. Bis spätestens Ende März weiß jeder Bescheid, ob er oder sie kostümiert auf der diesjährigen LaHo dabei sein wird. Danach geht es Schlag auf Schlag: Kostümausgabe im Mai, interne Treffen der Gruppen, Wiesenproben, Technikproben, Schreitproben und vieles mehr. Am 30. Juni wird dann mit einer rauschenden Premiere des neuen Festspiels die Aufführung der Landshuter Hochzeit offiziell eröffnet. „Unsere Regisseure haben uns in letzter Zeit schon mal gesagt, dass das Potential der Inszenierung des alten Festspieles etwas ausgereizt ist. Die Überlegung, ein neues Festspiel zu machen, ist schon etwas älter, aber letztendlich haben wir uns dann in der neuen Vorstandschaft dazu entschieden, das neue Festspiel jetzt aufzuführen, und uns auch an dieses neue Stück heranzuwagen. Es ist natürlich schon ein Risiko, weil uns auch bei der Reflexion des alten Festspieles ganz klar geworden ist, wie genial es eigentlich war“, erklärt Stefan Feigel die Entscheidung für den neuen Ablauf. Zu viel will der Vorstand noch nicht verraten, einen wesentlichen Unterschied gibt er jedoch Preis: Das alte Festspiel wurde aus dem Blickwinkel des Hofes entwickelt, nun findet ein Perspektivwechsel aus der Sicht des Bürgertums statt. Das Lager entsteht Bereits Ende Februar starten die Aufbauarbeiten auf der Ringelstecherwiese. Dort befindet sich bis kurz vor der Aufführung eine Baustelle, die entsprechend mit einem Bauzaun abgegrenzt wird. Obwohl knapp 30 Gebäude und Unterstände im Stil von 1475 errichtet werden, unterliegen die Bauarbeiten den heutigen Sicherheitsstandards. So werden beispielsweise Gerüste aufgebaut, um die Arbeiterinnen und Arbeiter nicht zu gefährden. Viele Bauteile, wie Zäune oder Binder, lagern die Förderer im Zeughaus ein. Andere Bestandteile werden angeliefert, wie beispielsweise die Tribünen, die zwei Wochen vor Beginn zur Verfügung gestellt werden. Fertig wirkt der Aufführungsplatz auf den ersten © Die Förderer e.V. Landshuter Hochzeit: Eine Stadt zelebriert die eigene Vergangenheit.
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