6 gesund 2023 7 gesund 2023 Doppeltsehen und Blitze Sehstörungen sind ernste Warnzeichen Das Augenlicht ist kostbar. Vor allem im Alter ist es wichtig, regelmäßig nachsehen zu lassen, ob die Augen in Ordnung sind. Es gibt aber auch Symptome, mit denen Patienten nicht erst auf den nächsten Termin warten sollten, sondern sofort zum Augenarzt gehen müssen. Viele Menschen wollen nicht mit jedem Zipperlein zum Arzt gehen. Brennt oder juckt das Auge zum Beispiel, warten sie lieber erstmal ab. Tatsächlich entwickeln sich viele Augenerkrankungen nur langsam. Es gibt aber auch Situationen, in denen es auf jede Minute ankommt, um die Sehkraft zu retten. Der Berufsverband der Augenärzte erklärt, welche das sind. Lichtblitze: Wer Blitze sieht, ohne dass es tatsächlich in seiner Umgebung blitzt, sollte sofort zum Augenarzt gehen. Die Wahrnehmung von Lichtblitzen kann ein Zeichen für den Beginn einer Netzhautablösung sein. Zum Beispiel mit einer Laserbehandlung kann der Arzt eventuell verhindern, dass die Netzhaut weiter Schaden nimmt. Farbige Ringe: Sieht jemand farbige Ringe um Lichtquellen herum, deutet das auf einen starken Anstieg des Augendrucks hin – einen sogenannten Glaukomanfall. Dabei droht der Patient zu erblinden. Deswegen ist schnelles Handeln gefragt. Ein anderes Anzeichen für einen Glaukomanfall sind starke Schmerzen im Auge. Rußregen: Rieseln kleine schwarze Punkte von oben nach unten durchs Auge, gab es möglicherweise eine Blutung im Auge. Doppelbilder: Dass man Dinge doppelt sieht, kann mehrere Ursachen haben – darunter sind auch ernstzunehmende Erkrankungen. So können Doppelbilder durch eine Entzündung in der Augenhöhle, einen Tumor oder einen Schlaganfall verursacht werden. Dann ist eine schnelle Behandlung entscheidend. Patienten sollten nicht abwarten, sondern schnell zum Arzt gehen. Rotes Auge: In trockener Luft zum Beispiel kann es passieren, dass das Auge kurz gerötet ist. Geht die Rötung aber nicht von allein zurück, kann das auf eine ernste Entzündung hindeuten. Auch damit ist nicht zu spaßen – sie kann sogar zum Sehverlust führen. Schlecht sehen: Lässt das Sehvermögen ganz plötzlich nach oder sieht jemand von jetzt auf gleich nichts mehr, steckt eventuell ein Arterienverschluss dahinter. Dieser kann rasch zu einem anhaltenden Sehverlust führen. Darüber hinaus kann eine Embolie im Auge der Vorbote eines Schlaganfalls sein. In jedem Fall ist hier schnelles Handeln geboten. Teresa Nauber, dpa Bei manchen Erkrankungen des Auges droht Sehverlust. Daher ist oft schnelles Handeln wichtig. Foto: ccvision Einer Blasenentzündung vorbeugen Der Blase zuliebe direkt nach dem Sex aufs Klo Wenn es beim Wasserlassen schmerzt und brennt, ist oft eine Blasenentzündung schuld. Warum vor allem Frauen betroffen sind – und warum es wichtig ist, nach dem Sex auf die Toilette zu gehen. Eine Blasenentzündung kann einem den Alltag ordentlich vermiesen. Vor allem Frauen sind von der Infektion der Harnblase durch Bakterien betroffen. Manchmal sogar mehrmals pro Jahr, sagt die Gynäkologin Professorin Mandy Mangler. Durch die Infektion ist die Schleimhaut der Blase gereizt. Die Blase wird dadurch weniger dehnbar, Harndrang meldet sich schneller, so die Gynäkologin. Der Rat der Frauenärztin, um einer Blasenentzündung vorzubeugen: Nach dem Sex direkt auf die Toilette. Denn beim Geschlechtsverkehr können Keime in die Vagina gelangen, die dann eine Blasenentzündung verursachen. Mit einem Gang auf die Toilette werden sie ausgespült. Laut Mangler ist die Anatomie dafür verantwortlich, dass Frauen häufiger von Blasenentzündungen betroffen sind als Männer. „Dies liegt daran, dass Harnröhre, Vagina und Anus eher nah beieinander liegen und die weibliche Harnröhre kurz ist“, so Mangler. Aus diesem Grund können Bakterien leicht aus der vaginalen oder analen Region in die Blase gelangen – mit unangenehmen Folgen. (dpa/tmn) So schön das Kuscheln auch ist: Der Besuch auf der Toilette kurz nach dem Sex beugt einer Blasenentzündung vor. Foto: Christin Klose/dpa-tmn Für den Ernstfall gewappnet Diese Vollmachten und Verfügungen benötigen Pflegebedürftige Wenn Menschen aufgrund eines Unfalls oder einer Krankheit ihre Wünsche nicht mehr äußern können, übernehmen häufig die Angehörigen die Verantwortung für sie. Neben der Sorge um die Liebsten fühlen sich viele allerdings von der Flut an organisatorischen Aufgaben überfordert. Vollmachten und Verfügungen helfen, klare Entscheidungen zu treffen, die dem Willen des Pflegebedürftigen entsprechen. Markus Küffel, Gesundheitswissenschaftler und examinierte Pflegefachkraft, weiß: „Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Testament – diese drei Dokumente sollten im Ernstfall vorliegen. Insbesondere Seniorinnen und Senioren rate ich, sich rechtzeitig mit diesem Thema auseinanderzusetzen.“ Im Vorsorgedschungel Tritt der Ernstfall ein, müssen wichtige Entscheidungen getroffen werden. Hier kommen Vorsorgevollmachten ins Spiel. Darin wird festgelegt, wer zukünftig über Wohn-, Finanz- und Gesundheitsfragen verfügen soll. Der Bevollmächtigte übernimmt damit die volle Geschäftsfähigkeit des Betroffenen. Grundsätzlich lässt sich frei bestimmen, wann eine Vorsorgevollmacht in Kraft tritt – ob unmittelbar nach der Unterschrift oder später, falls das persönliche Einwilligungsvermögen endet. Wird vor Eintritt einer Pflegebedürftigkeit nicht über eine Vollmacht entschieden, erhält eine gerichtlich festgelegte Person die Verantwortung. Im Zweifel kommt derjenige aber nicht aus dem unmittelbaren Familien- oder Freundeskreis. Küffel sagt: „Viele Menschen wollen nicht, dass eine völlig fremde Person über ihr Leben entscheidet. Darum sollten sie sich rechtzeitig um einen gesetzlichen Vertreter ihrer Wahl bemühen. Aber Achtung: Für eine derart verantwortungsvolle Aufgabe sollten nur besonders vertrauenswürdige Personen infrage kommen, um Gefahren wie finanziellen Betrug am besten zu verhindern.“ Eigenen Willen bewahren Für eine selbstbestimmte medizinische Versorgung dienen Patientenverfügungen. Sie legen fest, welche genauen Behandlungen im Falle einer Pflegebedürftigkeit oder Krankheit vorgenommen werden sollen. Viele Menschen wünschen sich in so einer Situation beispielsweise keine lebenserhaltenen Maßnahmen. Dieser persönliche Wille wird mithilfe von Patientenverfügungen im Ernstfall berücksichtigt – auch dann, wenn ein Bevollmächtigter den Betroffenen vertritt. Zuletzt spielt auch das Testament eine wichtige Rolle, damit nach dem Tod finanzielle Ersparnisse, Immobilien und Habseligkeiten in die richtigen Hände gelangen. Markus Küffel sagt: „Mit Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Testament sind im Fall der Fälle alle Vorbereitungen getroffen. Dabei ist es ratsam, die Dokumente von einem Notar erstellen zu lassen, da dies im Regelfall mehr Sicherheit bietet.“ (pm) Hautveränderungen Mit Affenpocken-App Ausschlag analysieren Könnte es sich bei meinem Hautausschlag um Affenpocken handeln? Auch wenn die Virusinfektion selten ist, sind viele Menschen verunsichert. Eine App verspricht Hilfe. Sind das vielleicht Affenpocken? Wer auffällige Flecken und Pusteln auf der Haut hat, mag sich diese Frage stellen. Eine erste Einschätzung können sich Betroffene mithilfe der PoxApp von der Berliner Charité holen. Wer die Website aufruft, muss ein paar Fragen beantworten und kann dann direkt mit dem Smartphone ein Bild von den eigenen Pusteln aufnehmen. Die App wertet die Antworten und das Foto aus. Die Daten bleiben laut dem Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) auf dem Smartphone und der Nutzer anonym. Innerhalb von wenigen Minuten kommt eine personalisierte Risikobewertung samt Empfehlung, was als Nächstes zu tun ist. Zwar sterben nur wenige Menschen an Affenpocken, aber sie verursachen laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) teilweise starke Schmerzen und es können Narben zurückbleiben. Über 90 Prozent der Patienten haben die typischen Hautveränderungen. (dpa/tmn) Die PoxApp der Charité kann helfen, Affenpocken zu erkennen. Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn AUSTAUSCH UND PAUSEN: SO ACHTEN PFLEGENDE ANGEHÖRIGE AUF SICH Waschen, zuhören, einkaufen, Medikamente vorbereiten: Pflege umfasst viele Aufgaben – und einen richtigen Feierabend gibt es oft nicht. „Pflegende Angehörige sollten so gut wie möglich auf sich achten“, sagt Daniela Sulmann, Geschäftsleiterin des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP). Was pflegenden Angehörigen guttut, ist dabei ganz individuell. Ob es der Sportkurs ist, regelmäßige Theaterbesuche oder das Treffen mit dem Freundeskreis: Wichtig ist, dass Pflegende diese Aktivitäten in ihrem Alltag beibehalten, so Sulmann. Entlastung kann laut dem ZQP auch ein Pflegekurs schaffen. Dort lernen Pflegende zum Beispiel, wie sie ihren Rücken schonen oder gelassener mit Demenzkranken umgehen können. Die Kosten für einen solchen Kurs trägt die Pflegeversicherung. Auch der Austausch mit anderen Pflegenden in einer Angehörigengruppe kann guttun. Pflegende Angehörige sollten zudem nicht zögern, sich zu ihrer individuellen Situation beraten zu lassen. Sulmann weist auf die gesetzlich geregelte Pflegeberatung hin, die kostenlos ist. Adressen bekommen Angehörige über die Pflegekasse, die private Pflegeversicherung oder die Beratungsdatenbank des ZQP. (dpa/tmn) Pflege kostet Kraft: Pflegende Angehörige sollten daher gut auf ihre eigenen Bedürfnisse achten. Foto: Tom Weller/dpa/dpa-tmn VERÄNDERTE WAHRNEHMUNG Ältere Leute haben ein höheres Risiko für Stürze. Wer eine Gleitsichtbrille trägt, sollte daher wissen, dass deren Brillengläser Gegenstände und Oberflächen oft näher erscheinen lassen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Durch die Gleitsichtbrille schätzen Betroffene Entfernungen möglicherweise falsch ein. Auch das Gleichgewicht kann gestört werden. Gerade bei Treppen oder den klassischen Stolperfallen wie Kabeln oder Teppichkanten kann das gefährlich werden, warnt die DGOU. (dpa/tmn)
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