20 Impulsgeber Landkreis Cham Das sagen die Baufirmen „Die Nachfrage nach Neubauten von Einfamilienhäusern ist im vergangenen Jahr spürbar eingebrochen“, sagt Max Heimerl, Geschäftsführer der Max Heimerl Bau GmbH in Schönthal. „Das hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen gibt es kaum mehr Förderungen, wenn man ein neues Haus baut, die Zinsen und Energiepreise sind stark gestiegen und dazu kommt noch die hohe Inflation.“ Dem kann Werner Decker, stellvertretender Obermeister der Bau-Innung Cham und Geschäftsführer der Michael Dankerl Bau GmbH nur zustimmen: „Nur noch wenige Menschen können ein Haus bauen. Die Finanzierungen funktionieren nicht mehr. Für Normalverdiener ist ein Hausbau nur noch mit sehr viel Eigenleistung oder hohem Eigenkapital möglich.“ Trotzdem haben nur wenige ihr Bauvorhaben storniert, wie Heimerl anmerkt. Dafür setzen die zukünftigen Hausbesitzer auf weniger Raum, indem sie beispielsweise den Keller weglassen. „Oder es werden zusätzliche Wohneinheiten zur Vermietung eingeplant“, weiß Decker. Beide sind sich aber sicher, dass in Zukunft mehr in den Geschosswohnungsbau finanziert wird. „Die Mehrparteienhäuser sind in den vergangenen Jahren mehr geworden“, bestätigt Heimerl. Decker vermutet: „Die junge Generation legt mehr Wert auf Flexibilität im Alltag. Grundstücksgrößen und Wohnungsgrößen werden kleiner, da der Freizeitgedanke mehr an Bedeutung gewinnt.“ Um sicherzustellen, dass genügend Wohnraum geschaffen werden kann, muss der Staat den Wohnbau künftig mehr fördern, gibt Decker zu bedenken. „Der große Wohnbau ist künftig nur mit Förderungen wie zum Beispiel Zinszuschuss möglich, da sonst die Finanzierungskosten die Mieteinnahmen auffressen.“ -anrDie Lage im Bau-Sektor entspannt sich langsam wieder. Foto: ccvision Klaus Schedlbauer Klaus.Schedlbauer@ lra.landkreis-cham.de
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