Impulsgeber - Wirtschaftsregio LK Cham

43 Impulsgeber Landkreis Cham Pasta, basta! Franz Kreuzer entwickelt in Furth im Wald innovative Nudel-Kreationen Von Andrea Reimer Low Carb, Keto, High-Protein: Ausdrücke, die bis vor ein paar Jahren noch hauptsächlich in der Fitnessbranche zu hören waren. Heute kennt sie fast jeder. Überall finden sich mehr oder weniger sinnvolle Ernährungs- und Diättipps für einen gesünderen und leichteren Lebensstil. „Als 2006 ein Kunde bei uns anrief und fragte, ob wir Low Carb Nudeln machen können, wusste ich erstmal gar nicht, was das ist“, schmunzelt Franz Kreuzer, Inhaber vom Kreuzerhof Nudelwerk in Furth im Wald. Zu dieser Zeit war Low Carb und High Protein ein Trend in den USA, der erst später nach Deutschland schwappte. „Ich hab dann online Proteinnudeln bestellt und probiert. Aber des war ned so meins. Die Nudeln haben mich weder im Geschmack noch in der Konsistenz überzeugt.“ Besser als Importware Kreuzer krempelt die Ärmel hoch, experimentiert selbst und findet schnell eine Rezeptur, die besser schmeckt als die importierten Nudeln aus Amerika und sogar einen ähnlichen Geschmack wie die herkömmliche Nudel hat. Denn nicht nur die Nährwerte müssen stimmen, sondern auch der Geschmack. „Den Kunden, der den Stein ins Rollen gebracht hat, beliefern wir noch heute“, freut sich Kreuzer. „Im Proteinbereich läuft es Bombe! Wir produzieren überwiegend für andere Unternehmen, zum Beispiel für Fitness Labels“, sagt er nicht ohne Stolz. Und: „Soweit mir bekannt ist, sind wir die einzigen in Deutschland, die Proteinnudeln herstellen.“ Aber der Nudelexperte ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus. Er tüftelt weiter und verfügt mittlerweile über mehrere Rezepte. Kreuzer findet schnell heraus, welche Grundstoffe funktionieren und welche nicht. Bei der VitaPasta Serie setzt er auf verschiedene Vollkornmehle und Mischungen. „Hier mischen wir klassisches Dinkelmehl mit Amaranth, Hirse, Buchweizen oder Hafer. Hafer allein hätten wir auch ausprobiert, dem fehlt aber die Klebeeigenschaft.“ Franz Kreuzer weiß, dass Vollkornprodukte besser und gesünder für den menschlichen Organismus sind. Er versteht aber auch, dass manche vor der Farbe zurückschrecken. Deshalb verwendet er auch Leinsamenmehl. „Das gibt den Nudeln eine gelbe Farbe und isst sich somit leichter“, fügt er augenzwinkernd hinzu. Dabei versucht er hauptsächlich Zutaten aus Deutschland und Europa zu verarbeiten. „Regionalität ist mir wichtig. Manche Sachen bekomme ich aber hier nicht. Deshalb versuche ich, die Waren auf so kurzen Transportwegen wie nur möglich in meine Produktionsstätte zu bekommen.“ Die Protein-Pasta hat 77 Prozent weniger Kohlenhydrate als herkömmliche Nudeln und enthält zugleich wertvolle, pflanzliche Eiweiße. Fotos: Andrea Reimer

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