Impulsgeber - Wirtschaftsregio LK Cham

50 Impulsgeber Landkreis Cham „Erhalten wir uns dieses Europa!“ MdL Dr. Gerhard Hopp plädiert für noch mehr Zusammenarbeit mit dem Nachbarland Tschechien Von Andrea Reimer Die Beziehungen zwischen dem Landkreis Cham und dem Nachbarland Tschechien sind bereits seit Jahrzehnten und schon vor dem Fall des Eisernen Vorhangs eng miteinander verflochten. Kurz vor der EU-Osterweiterung vor knapp 20 Jahren führte Dr. Gerhard Hopp, Mitglied des Bayerischen Landtags, eine Befragung zum Thema Grenzöffnung durch. Doch die Ergebnisse waren zur damaligen Zeit trotz der Nähe zum Nachbarland erschütternd. „Rund 80 Prozent der Befragten fürchteten sich vor wachsender Kriminalität und dem Verlust von Arbeitsplätzen“, sagt Hopp. „Zum Glück ist das Gegenteil eingetroffen!“ Starkes Wachstum Zum Stichtag 30. Juni 2022 pendelten etwa 4900 Personen aus der Tschechischen Republik ein. Man darf aber von dieser Zahl nicht ableiten, dass es in Tschechien keine Arbeitsplätze gäbe. „Es werden auf beiden Seiten dringend Fachkräfte benötigt. Die tschechische Wirtschaft ist in der Vergangenheit sehr stark gewachsen. Gerade wenn man die Bereiche Produktion, Forschung und Entwicklung betrachtet. Zudem hat sich das Land als einer der wichtigsten Wirtschaftspartner Deutschlands entwickelt.“ Bayernweit gesehen, hat der damalige bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer im Jahr 2010 einen wichtigen und längst fälligen Schritt in Richtung Partnerschaft gemacht. Als erster bayerischer Ministerpräsident reiste er zu einem offiziellen Besuch nach Tschechien. Der Landkreis Cham dagegen war da schon viele Schritte weiter. „Sehr engagiert zeigte sich hier unter anderem Dr. Max Fischer. Noch während der Zeit des Kalten Krieges bemühte er sich enorm um eine verbesserte Beziehung zwischen Bayern und der Tschechoslowakei.“ Und auch heute findet noch ein reger Austausch. „Allen voran Richard Brunner von der IHK und natürlich Landrat Franz Löffler. Alles Leute, die es noch kennen, was geschlossene Grenzen bedeuten.“ Aktuell haben etwa 350 Firmen aus Bayern Niederlassungen in Tschechien. „Großer Vorreiter war hier aus dem Landkreis Cham die Firma Kappenberger und Braun“, ergänzt Hopp. Einschneidendes Erlebnis Was geschlossene Grenzen – Grenzkontrollen inbegriffen – bedeuten, haben die Bürger beider Länder während der Corona-Pandemie schmerzhaft erfahren müssen. „Die Grenzschließungen waren einschneidende Erlebnisse. Nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht.“ Denn plötzlich hat sich vor allem in der sogenannten kritischen Infrastruktur, also Krankenhäusern und Pflegeheimen, gezeigt, wie groß die gegenseitige Abhängigkeit ist. Die Grenzschließungen führten auch zu einer merklichen Abkühlung der politischen Beziehungen. „Hier fand zu wenig Abstimmung beiderseits statt und die Entscheidungen waren zu kurzfristig. Das geschah schon bei der ersten Grenzschließung durch Tschechien und bei der zweiten durch Deutschland. Plötzlich war da dieses Gefühl, als würde man über- statt miteinander sprechen.“ Durch verschiedene gemeinsame Veranstaltungen konnte die Beziehung zueinander aber wieder bekräftigt werden. „Ein Zeichen, dass auch in der Krise ein Zusammenhalt herrscht, waren vermutlich die sogenannten Samstage für Nachbarschaft, organisiert durch die Ackermann Gemeinde.“ Hier trafen sich regelmäßig Deutsche und Tschechen an unterschiedlichen Orten entlang der bayerisch-böhmischen und sächsisch-böhmischen Grenze. Obwohl schon verschiedene Bündnisse, Städtepartnerschaften und Austauschprogramme zwischen Schulen sowie dem Technologie-Campus Cham und der Uni Pilsen bestehen, fordert Hopp, erneut weiterzugehen. Denn gerade durch die Nähe zum Nachbarland wünscht er sich, dass es in Zukunft ein Angebot für Tschechisch-Unterricht an den weiterführenden Schulen gibt. Und er appelliert an seine Kollegen aus der Politik: „Der Landkreis Cham teilt sich 72 Kilometer Grenze mit Tschechien. So viel wie sonst keine Region in ganz Deutschland! Wir im Landkreis Cham, in Bayern und vor allem auch die Bundesrepublik Deutschland müssen auf Augenhöhe Kontakte pflegen. Gemeinsam sind wir viel widerstandsfähiger. Erhalten wir uns dieses Europa!“ MdL Dr. Gerhard Hopp wünscht sich noch mehr Zusammenarbeit mit den Tschechischen Nachbarn. Foto: Andrea Reimer Metzgerei – Gasthof Franz Wagner Qualität und Frische, die man schmeckt! Kothmaißling · Telefon 09971 /79767 In unserem Sortiment: Hochwertiges und saftiges Qualitätsschweinefleisch vom Duroc-Schwein. Eigene Schlachtung aus der Tierhaltung unserer Region Wir bieten in unserer Metzgerei frische, hausgemachte Fleisch- und Wurstwaren, geprüft, aus unserer Region und empfehlen unsere Räumlichkeiten für Hochzeiten, Familienfeiernund zur Einkehr mit bodenständigen Brotzeiten! Nordgaustraße 20 93437 Furth im Wald Telefon: Fax: 09973 / 5003 -0 09973 / 5003 -19 Fischer Elektronik GmbH ELOTEC www.elotec-fischer.de E-Mail: info@elotec-fischer.de Web: Offene Stel len in Produktion und Verwaltung

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