Wissenswertes | 27 an der Salzstraße. Und zu den Hochzeitsfeierlichkeiten wurde natürlich nicht gespart, denn alle sollten wissen, welch hohe Herrschaften da vermählt wurden, und das zeigte man durch reiche Gaben, die damals, anno 1475, für alle kostenlos waren. So ist es allerdings heute nicht mehr: „Das würde unser Budget sprengen“, meint Saller. Eine Getränkemarke pro Wochenende erhält jeder Teilnehmer, das ist jeweils ein Liter Flüssigkeit. Mehr gibt es nicht, zumindest nicht umsonst. Für die restliche Verköstigung müssen die Hochzeiter selber aufkommen. Selbst die Fürsten werden da zur Kasse gebeten. Die erhalten allerdings ein ganz anderes Mahl, das auch nicht von der Hofküche zubereitet wird, sondern vom Restaurant Stegfellner. Und da ist man wieder beim Drumherum: Männer und Frauen nehmen das Hochzeitsmahl wie 1475 getrennt zu sich. Die Tische sind eher karg eingedeckt, dafür huschen überall Pagen herum, die die Herrschaften bedienen. Und da war es ganz wichtig: Man präsentiert auch mit dem Essen seinen Rang, seinen Reichtum und seine Macht. Richtige „Schauspeisen“ gab es da: gebratener Pfau, dem vor dem Servieren wieder die Federn angesteckt wurden, ein Riesenei aus 40 verbratenen Eiern, von dem man annehmen sollte, es sei ein Drachenei, Kapaun, Aal, nachgebildetes Obst aus Marzipan und vieles mehr. Über 30 verschiedene Speisen listet der Chronist Hans Seybolt auf. Als besonders fein galt weißes Fleisch, zum Beispiel Hühnchen, und weiße Saucen mit Mandelmilch. „Wahrscheinlich würde uns das Fürstenessen heute aber nicht schmecken“, glaubt Saller, „die haben, um zu protzen, alles total überwürzt.“ Denn Safran, Ingwer und Zimt waren teuer, und deshalb nur zu sehr dazu geeignet, zu beeindrucken. Und fraglich ist auch, ob wir heute noch verschiedene Singvögel auf der Speisekarte sehen wollen. Auch beim Hochzeitsmahl gilt deshalb: „So authentisch wie möglich, aber schmecken soll es schon auch noch.“ Irene Saller ist bei der Hofküche bereits seit 25 Jahren mit dabei. Dieses Jahr ist sie zum ersten Mal als Leiterin verantwortlich. Es gab im Mittelalter mehr Beilagen, als man glauben möchte. Freilich immer saisonal und frisch. Gesundes Leben leicht gemacht! e.K. Margot Kuglmeier Wir freuen uns auf Ihren Besuch! 84028 Landshut | Rosengasse 343 Tel. 0871/22385 reformhaus.bartl@gmail.com Montag – Freitag: 9.00 – 18.00 Uhr Mi. nachmittags geschlossen Samstag: 9.30 – 15.30 Uhr Staatliche Zeitschriften Zigaretten Telefonkarten ¤ Wilhelm-Osadczuk, Drobeck, Ienus ¤ Eingang Herrngasse in der Altstadt 369 84028 Landshut 0871/2 95 19 Mo. – Do. von 7 – 18 Uhr | Fr. / Sa. von 7 – 19 Uhr Annahme ¤ DANKE FÜR IHRE TREUE! ¤ ¤ 76 Jahre Familiengeschäft ¤
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