34 | Historisches & Wissenswertes 5. Einhandflöte Die Einhandflöte des Mittelalters hat nur drei Grifflöcher und wird, wie der Name schon sagt, mit einer Hand gespielt. Mit der anderen Hand wird ein Rhythmusinstrument bedient, zum Beispiel eine kleine Trommel oder ein Saitentambourin. Wie auf vielen zeitgenössischen Abbildungen zu sehen ist, wurde mit dieser „Ein-Mann-Instrumentenkombo“ in der Regel zum Tanz aufgespielt. Diese Instrumentenkombination findet man auch heute noch zum Beispiel in England, Spanien und Frankreich in der traditionellen Musik. 6. Portativ Bei diesem Instrument handelt es sich um eine kleine Orgel, die auf dem Oberschenkel gehalten und mit einer Hand gespielt wird. Mit der anderen Hand bedient man einen Balgen für die Luftzufuhr zu den Spielpfeifen. Auch dieses Instrument kann man auf vielen zeitgenössischen Abbildungen sehen, in der Regel im Zusammenspiel mit leiseren Instrumenten, oft bedient von Engeln! 7. Gemshorn Bei den Gemshörnern handelt es sich um Flöteninstrumente, die tatsächlich aus Tierhörnern gebaut und mit Grifflöchern versehen werden. Durch die Tierhörner ist auch die innere Form vorgegeben, der liebliche Klang liegt zwischen einer leisen Blockflöte und einer Okarina. 8. Fidel Die Fidel erinnert in Form und Klang an ihre Weiterentwicklung, die Geige, und wird neben ihrer Funktion als Diskantinstrument (Oberstimme) auch in tieferen Versionen gespielt. Die Bespannung mit Saiten aus Naturdarm und der leichtere Bogen erzeugen einen intimeren und leiseren Klang, der sich gut mit Zupfinstrumenten, Flöten und Singstimmen mischt. Fotos: © Christoph Reich , Landshuter Hofkapelle , Kebon doodle - stock.adobe.com, tostphoto - stock.adobe.com
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