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27 espresso Frühstück mit Seeblick WWW.RESTAURANT KRATZMUEHLE .DE 15, EUR pro Person inkl. 1 Heißgetränk Mittwoch bis Sonntag von 8.30 – 11.00 Uhr AB MAI FRÜHSTÜCKSBUFFET Am See 1 85125 Kinding Tel. 08461 / 71 91 info@restaurant-kratzmuehle.de denn ich konnte ja gar nicht abschätzen, ob ich das Buch jemals zu Ende schreiben würde“, beschreibt der 59-Jährige seine Anfänge als Autor. Letztlich wurde seine erste Idee aber erst als sein drittes Buch veröffentlicht, nämlich unter demTitel „Der Schrank“. Mit der Malerei beschäftigte sich der gebürtige Gräfelfinger erst später, als er bereits als Jurist in Ingolstadt tätig war. Anfangs zog er Bettlaken auf Leisten und bemalte sie mit abstrakten Dingen: „In meinen Bildern haben also schon ganz oft Menschen geschlafen“, sagt Fein schmunzelnd. Alle künstlerischen Aktivitäten gleichzeitig übt der Ingolstädter übrigens selten neben seinemBeruf als Richter aus. Eher schon abwechselnd, mindestens ein Bereich ruht meistens. Derzeit ist es das Malen: „Damit pausiere ich schon eine ganzeWeile“, sagt der Ingolstädter, der zuletzt vor ein paar Jahren mit seinen gepinseltenWerken sogar überregional für Schlagzeilen sorgte. Was war geschehen? Ein Journalist äußerte Bedenken, weil seine Bilder von 23 Serienmördern im Flur des Amtsgerichts ausgestellt waren. Schnell kursierte die Story auch weit über die Grenzen Ingolstadts hinaus in diversen Blättern. Als finale Reaktion auf den „Mini-Skandal“ wurden die imPop-Art-Stil gemalten Porträts schließlich abgehängt – und suchen bis heute ein „Zuhause“, wo sie dauerhaft hängen bleiben können. Aktuell konzentriert sichMichael Fein aber sowieso eher aufs Schreiben: „Das betreibe ich momentan sehr intensiv“, berichtet der Ingolstädter. Ende des letzten Jahres erschien sein neuestesWerk „ImZeichen der Sterne“, ein weiteres steht kurz vor der Veröffentlichung: „Es war mal wieder ein Krimi fällig“, sagt der Autor und verrät schon ein bisschen vom Inhalt: „Es geht um einen Psychotiker, der Stimmen hört und in eine Situation gerät, in der er meint, einMörder zu sein“, umreißt er die Story des Arbeitstitels „Der Liebesdienst“. Input für die Geschichte holte er sich von Psychiatern und Ärzten, die er zu diesem Thema intensiv befragt hat. geplante Titel der Biografie, sondern auch der eines Bonfire-Songs lautet. Wie immer, wenn er als Autor unterwegs ist, wird er auch in diesemFall unter seinem Alter EgoMichael von Benkel, der sich vom Mädchennamen seiner Mutter ableitet, auf demCover stehen. Warum? Den Künstlernamen habe er sich zugelegt, um „die PrivatpersonMichael Fein, die natürlich auch mit demRichter verbunden ist, tunlichst von der Kunst- und Kulturfigur Michael von Benkel zu trennen“, erklärt der Ingolstädter. „Denn als Richter darf ich nichts erfinden, aber als Künstler darf alles raus, was ich in meinem Kopf habe.“ Ist dannMichael Fein also ein völlig anderer Typ anders als Michael von Benkel? „Sie befruchten sich natürlich gegenseitig“, meint der 59-Jährige. „Dinge, die ich imAlltag tue, fließen selbstverständlich auch in meine künstlerische Arbeit mit ein. Trotzdem bleibt eine eindeutige Grenze zwischen dem bunten, künstlerischen Gesamten und dem eher nüchternen, sachlichen Berufsleben. Es muss klar bleiben, wasWahrheit und was Illusion ist“, meint er. Schon sein persönliches Auftreten sei imGerichtssaal ein ganz anderes als auf der Bühne, erklärt Fein: „Ich stehe bei einer Verhandlung nicht imMittelpunkt, sondern bin als Richter ein neutraler Mittler. Auf der Bühne dagegen geht es um eine Show, in der ich meinen Figuren tun lassen kann, was ich will.“ Schließen sich denn das Bild des kreativen Kopfes auf vielen künstlerischen Ebenen und das doch eher angestaubte Klischee eines Beamten im Staatsdienst nicht generell komplett aus? Keineswegs, meint Fein und betont, dass das Richterdasein alles andere als eintönig oder langweilig sei. „Ich erlebe Geschichten von Mir ist noch nie einMensch begegnet, der 100%Mann oder 100%Frauwar Sein größtes Projekt ist allerdings derzeit die Biografie von Hans Ziller, Kopf der Band „Bonfire“, an der er seit einigenWochen als Co-Autor arbeitet. Dieses Buch wird jedoch keineswegs nur vomAufstieg der Hardrocker bis zu den Festival-Erfolgen bei Rock amRing, Wacken &Co. handeln, sondern auch von einer ganz anderen – nämlich einer psychischen Komponente. Denn Hans Ziller durchlitt eine manisch-depressive Erkrankung, die bis zumAufenthalt in einer psychiatrischen Klinik führte – auch diese Schattenseite seines Lebens wird in der Biografie beleuchtet. „Einerseits geht es um den Werdegang von Bonfire, andererseits gibt es dazwischen immer wieder Notizen aus der geschlossenen Abteilung. Es ist sehr interessant, den schmalen Grat zwischen Kreativität undWahnsinn, das Sich-Abwechseln von Höhen und Tiefen und den Zusammenhang zwischen Ruhm und Zusammenbruch zu sehen“, skizziert der 59-Jährige die Thematik des „Rock’n’Roll Survivors“, wie nicht nur der

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