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72 espresso EiN LacHen scHenkEn® KlinikClowns e.V. Tel. 08161-418 05 www.klinikclowns.de Spendenkonto: DE94 7016 9614 0000 0459 00 nur der Internetanschluss ist – in den ersten zwei Monatenwar ich außerhalb des Platzes nur mit solchen Dingen beschäftigt. Hat es dir geholfen, dass der FC Ingolstadt ein kleiner Verein mit einem recht familiären Umfeld ist? Erst einmal finde ich nicht, dass Ingolstadt ein kleiner Verein ist und er sollte nicht da stehen, wo er sichmomentan befindet. Aber das Umfeld hat mir tatsächlich geholfen. Wenn sich ein Verein so sehr umdich bemüht, ist klar, dass er sich auch gut umdich als Person kümmernwird. Magst du deine neue Heimat Ingolstadt? Ingolstadt ist nicht wirklich eine Stadt, in der ständig Action ist, aber sie hat einen netten, alten Stadtkern, von demvor allemmeine Eltern sehr begeistert sind. Ich brauche keinen Großstadtrummel wie inMünchen, sondern mag, dass Ingolstadt eher beschaulich ist. Ich lebe in einemkleinen Vorort und fühle mich dort sehr wohl. ImAlter von 14 Jahren wurde bei dir ADHS diagnostiziert – mit welchen Schwierigkeiten hattest du damals zu kämpfen und schränkt dich die Krankheit heute noch in irgendeiner Form ein? In der Schule fiel es mir vor allem schwer, mich zu konzentrieren. Heute reagiere ich in manchen Situationen vielleicht ein bisschen anders als andere undwenn ich still dasitze undmich auf etwas konzentrierenmuss, raubt mir das manchmal die Energie. Es kommt vor, dass ichmüde bin, wenn ich aufwache – aber voller Power, wenn ich nach demTraining nachHause komme. Inzwischen gelingt es mir aber gut, die Symptome auf einemniedrigen Level zu halten. Mein Kopf arbeitet ein bisschen anders, so dass ich auf bestimmte Situationen vielleicht stärker reagiere als andere. Du hast einmal gesagt, Fußball sei deine beste Medizin – ist das heute noch so? Ja, wenn ichFußball spiele, geht esmir immer gut, da istman ohnehin sehr aktiv und bemerkt kaumetwas davon. Ich hatte auch –wie fast alle Fußballspieler heute – einen gutenMentalcoach und durch ihn gelernt, damit zu leben. Inzwischen ist es fürmich kein großes Dingmehr. Helfen dir die Tipps dieses Mentaltrainers auch in der permanenten Drucksituation, in der ihr gerade steckt? Ich hatte nie ein Problem, mit Druck umzugehen. Für mich ist Druck ein Teil des Fußballs, auf den du ohnehin keinen Einfluss hast. Es ging eher umdas eigene Selbstbewusstsein und darum, fokussiert zu bleiben – egal, was passiert. Er hat mir geholfen, darauf zu vertrauen, dass man die gleichen Fähigkeiten hat, ob es nun gerade gut oder schlecht läuft. natürlichweiß ich, dass eine Zeit kommenwird, in der ich nicht mehr Fußballspielen kann – aber darüber denke ich nach, wenn es soweit ist. Einige sind zwar der Meinung, dass man sich vorher über denweiteren Berufsweg Gedankenmachen sollte, aber dafür bin ich nicht der Typ. Was war dein bisher schönster Fußball-Moment? Das ist schwer zu sagen. Hier waren es sicherlichmeine drei Tore gegen Saarbrücken – bis dahin sindmir noch nie drei Treffer in einemSpiel gelungen. Auf Instagram hast du sehr niedliche Bilder deiner kleinen Nichte oder von dir mit deiner Schwester gepostet – wie wichtig ist dir generell familiärer Rückhalt? Meine Familie bedeutet mir alles und es ist mir sehr wichtig, sie stolz zu machen. Ich habe, bis ich hierher kam, noch bei meinen Eltern gewohnt, wir waren täglich zusammen, deshalb habe ich sowohl zu meinen Eltern als auch zu meiner Schwester ein sehr enges Verhältnis. Wie kommst du mit der deutschen Sprache zurecht? Ich verstehe inzwischen recht viel, aber es ist ziemlich schwer, deutsch zu reden. Momentan finde ich unsere Besprechungenwieder einen Tick schwieriger, weil ich denOberpfälzer Dialekt unseres neuen Trainers teilweise nur schwer verstehe (lacht). Welche Hobbys hast du neben dem Fußball? Ehrlich gesagt spiele ich sehr viel FIFA. Als ich jünger war, bin ich oft zumAngeln gegangen, aber hier kenne ich noch keine guten Plätze. Wenn dasWetter besser wird, werde ichmich aber sicher mal danach umschauen. Welche Ziele hast du für die Zukunft – persönlich und mit dem FCI? Mit demTeammöchte ich ganz klar die Klasse halten – das ist dasWichtigste, ummit dieser schwachen Saison abschließen zu können. Meine persönlichen Ziele gehen in die gleiche Richtung. Ichmöchte der Mannschaft so gut wie möglich helfen und noch einige Tore schießen – dannwerdenwir sehen, wo wir amEnde stehen. Vielen Dank für das Gespräch, Tobi! FAMILYTIME IS QUALITYTIME Heute reagiere ich in manchen Situationen vielleicht ein bisschen anders als andere und wenn ich still dasitze und mich auf etwas konzentrieren muss, raubt mir das manchmal die Energie. Du bist nach eigenen Angaben seit der 7. Klasse nicht mehr wirklich zur Schule gegangen, sondern hast dich komplett auf den Fußball fokussiert. Hättest du einen Plan B in der Tasche gehabt, wenn es zum Profi doch nicht gereicht hätte? Für mich gab es immer nur Fußball. Ich habe die Schule mit 16 Jahren verlassen, danachwar ich vier Jahre Profi bei meinemEx-Verein und bin nun seit einem Jahr hier - also hat sich die Entscheidung bisher bezahlt gemacht. Aber

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