ZUHAUSE 6 Tipps von der Aufräum-Queen Marie Kondo Wie bringt sie ihren Kindern Ordnung bei? Marie Kondo gibt die Ordnung nicht auf. Aber sie hat mittlerweile drei Kinder und realisiert, das ist alles nicht so einfach. Das sind ihre Tipps, wie das Aufräumen nicht zur Stressfalle wird. Marie Kondo ist wohl die berühmteste Aufräumerin der Welt. Mit Büchern, Shows und Social-Media-Kanälen hat sie Millionen Menschen beigebracht, wie man mit Freude mehr Ordnung hält. Jüngst gab sie aber zu, dass es bei ihr zu Hause auch mal chaotisch aussehen kann. Denn sie hat mittlerweile drei Kinder. Aber Marie Kondo bringt ihrem Nachwuchs das Aufräumen auch näher, von Anfang an, wie sie im Interview verrät. Wie vermeiden Sie, dass Aufräumen zur Stressfalle wird? Marie Kondo: Ich beobachte oft, dass Menschen die gleiche Art von Gegenständen an mehreren Orten aufbewahren. Wenn man jeden Ort einzeln aufräumt, wiederholt man die Arbeit und erhält nie den Überblick über alle Dinge, die man besitzt. Das Ergebnis ist, dass man in einem endlosen Kreislauf des Aufräumens gefangen ist, was letztlich Stress verursachen kann. Das Aufräumen nach Kategorien – Kleidung, Bücher, Papiere, Kleinkram und dann emotionale Dinge – kann helfen, Freude zu empfinden, ruhig zu bleiben und sich auf einen erfolgreichen AufräumWeg zu begeben, anstatt sich überfordert zu fühlen. Wie bringen Sie Ihren Kindern das Aufräumen bei? Kondo: Ich räume vor meinen Kindern auf, damit sie es als tägliche Aufgabe oder als etwas sehen, das Freude macht – und nicht als lästige Pflicht. Waschen und Falten sind ein guter Anfang. Manchmal ertappe ich meine Töchter dabei, wie sie die Wäsche zusammenlegen oder den Esstisch abdecken. Ich habe meinen Kindern von klein auf beigebracht, dass sie die Dinge behalten sollen, die ihnen Freude bereiten. Kinder können schon mit drei Jahren entscheiden, was ihnen Freude macht. Und der wichtigste Grundsatz ist, dass jeder Mensch für sich selbst Entscheidungen treffen sollte. Familie, Haushalt, Job – wie schaffen Sie es als dreifache Mutter, auch Zeit für sich einzuplanen? Kondo: Um den Tag zu beginnen, öffne ich die Fenster und lasse frische Luft herein. Dann zünde ich Duftstäbchen an oder verteile ätherische Öle. Wann immer es möglich ist, warte ich mit dem Essen, bis ich Hunger verspüre. Ich erledige etwas Hausarbeit oder beende eine Job-Aufgabe, damit mein Darm zu arbeiten beginnt. Seitdem ich verheiratet bin und Kinder habe, habe ich eine ideale Zubettgeh-Routine gefunden, die zu meinem Lebensstil passt: Nach dem Familienessen bringe ich die Kinder mit einer Gute-Nacht-Geschichte ins Bett. Und wenn alle schlafen, bin ich an der Reihe, mich zu entspannen. Ich räume die Küche auf, bereite das Essen für den nächsten Tag vor, checke meine E-Mails und schreibe meine Termine für den kommenden Tag auf. Dann mache ich mir eine Tasse Tee und lasse den Tag Revue passieren, indem ich in meinem Notizbuch notiere, wofür ich dankbar bin oder was ich gerne anders machen oder verbessern würde. Danach verteile ich vielleicht etwas ätherisches Öl, trage ein paar Hautpflegeprodukte auf oder mache sogar ein paar Dehnübungen, wenn ich mich danach fühle. Mein oberstes Ziel ist es, mich jeden Abend zu entspannen, damit ich gut schlafen kann. Interview: Evelyn Steinbach/dpa i Marie Kondo (38) ist eine Aufräumberaterin aus Japan, deren Bücher in fast 40 Sprachen übersetzt wurden. Bekannt ist sie vor allem durch die Netflix-Serie „Aufräumen mit Marie Kondo“. Kondo lebt mit ihrer Familie in Los Angeles. Marie Kondo ist Aufräumexpertin aus Japan. Ihre Bücher wurden in fast 40 Sprachen übersetzt. Foto: Seth Wenig/picture alliance/dpa/AP MARIE KONDOS AUFRÄUMTIPPS FÜR ELTERN Marie Kondo hat das Aufräumen zum Trend gemacht – und vermittelt, dass diese Aufgabe glücklich machen kann. Auch ihren drei Kindern gibt die Aufräumberaterin von Anfang an mit, dass spielen und danach für Ordnung zu sorgen zusammengehört. Das sind Marie Kondos Tipps für Eltern mit kleinen Kindern: 1. Erklären „Erklären Sie Ihren Kindern während des Aufräumens, was Sie tun, damit sie von Ihnen lernen können“, empfiehlt Marie Kondo. 2. Spielen und Aufräumen gehört zusammen „Zeigen Sie den Kindern, dass Aufräumen und Spielen zusammengehören“, so Kondos Tipp. „Sobald sie laufen können, ermutigen Sie sie, ihre Sachen nach dem Spielen wegzuräumen.“ 3. Fester Platz fürs aufgeräumte Spielzeug „Bringen Sie ihnen bei, dass alles ein Zuhause hat“, rät Kondo. „Legen Sie einen festen Platz fest, an dem jedes Spielzeug aufbewahrt wird, und sorgen Sie dafür, dass Ihre Kinder wissen, wohin ihr Spielzeug gehört.“ 4. Nur etwas kaufen, wenn es dafür Platz gibt Feste Aufbewahrungsorte helfen dabei, den Überblick zu bewahren, wie viel Stauraum man eigentlich im Zimmer oder im ganzen Haus zur Verfügung hat. Das gilt für Spielzeug und Gebrauchsgüter wie Feuchttücher und Windeln gleichermaßen. „Wenn Sie erkennen, dass dieser Platz begrenzt ist, verhindern Sie, dass Ihre Wohnung von weiteren Sachen überflutet wird“, so Marie Kondo.
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