Espresso Magazin - Juni 2023

56 espresso SHOOTINGSTAR ZUM SAISONENDE Erst unter Coach Michael Köllner gelingt Tim Civeja der Durchbruch beim FCI Foto & Interview: Sabine Kaczynski Als Leihgabe imSommer vomBundesligisten FCAugsburg zu den Schanzern gekommen, sollteMittelfeldspieler TimCiveja vor allemSpielpraxis sammeln – doch erst unter seinemdritten Trainer Michael Köllner blühte der sympathische Lockenkopf auf und gehört imLigaendspurt zu den Leistungsträgern. Im espresso Interview spricht der 21-jährige gebürtige Dachauer über seinen Umgang mit der vertrackten Saison, seine kreative Familie und verrät, ob er sich von seiner Löwenmähne trennenwürde. Einen Spieltag vor dem Saisonende steht ihr auf Rang 11 der Tabelle, der Klassenerhalt ist geschafft, du hast dein zweites Tor erzielt und dich zuletzt in der Stammelf durchgesetzt – wie fühlt sich das an? Es ist auf jeden Fall immer schön zu spielen – und noch besser, wennman trifft. Das Heimspiel gegen denMSVDuisburg letzte Woche war wirklich besonders für mich, weil auch Freunde imStadionwaren, die mich seit langemdas ersteMal wieder spielen sahen. Dann das 1:0 zu schießen und von den Fans bejubelt zuwerden, war ein Traum. Natürlich hatte ich dann gehofft, auch in der nächsten Partie wieder von Beginn an auf demPlatz stehen zu dürfen – und es hat ja auch geklappt. Wir haben das Spiel gegen Erzgebirge Aue gemeinsamverdient gewonnen, gute Ballstafetten gezeigt, in der erstenHalbzeit drei Tore erzielt. Ich bin überglücklich, dass ich in dieser Schlussphase so viel Einsatzzeit bekomme – und von den Fans gefeiert zuwerden, ist immer toll. Jetzt könnenwir auch in der letzten Partie befreit aufspielen. Das letzte Saisonspiel gegen Elversberg ist ein Heimspiel – ein Vorteil? Ich denke schon. Man kennt die Abläufe und fühlt sich einfachwohler. Zudem ist es toll, mit den Fans imRücken zu spielen – zumal ich als Profi vor meiner Zeit beimFCI wegen der Coronaauflagen nie vor Publikum agiert habe. Deshalb bin ich immer glücklich, wenn unsere Anhänger da sind. Ichmag es, wenn Stimmung imStadion ist undwir wollen den Fans nochmal so viel wie möglich bieten. Ihr seid als Aufstiegsfavorit gestartet, wart bis zum Jahresende richtig gut dabei, bis es auf einmal steil bergab ging und zwei Trainerwechsel folgten. Hast du rückblickend eine Erklärung, was los war bzw. hat man im Team irgendwie bemerkt, dass etwas nicht stimmt? Ehrlich gesagt, kamdas auch für uns Spieler überraschend, weil wir vorher doch viele Begegnungen gewonnen hatten – auchwennwir nicht immer dominant aufgetreten sind und häufig knappe oder späte Siege eingefahren haben. Aber so kannman in der 3. Liga eben auch Partien ziehen. Eine schlüssige Erklärung, warum es auf einmal nicht mehr rund lief, habe ich nicht. Lass uns mal chronologisch zurückblicken: Du bist im Sommer vom Bundesligisten FC Augsburg auf Leihbasis gekommen, um Spielpraxis in der 3. Liga zu sammeln. Unter Rüdiger Rehm bist du in 20 Partien auf vier kurze Einsätze in den ersten sieben Spielen, danach gar nicht mehr zum Zug gekommen. Ist das nicht frustrierend? Doch, das ist es für jeden Sportler, der nicht so zumZug kommt, definitiv. Die Saison hatte ganz gut begonnen, ich hatte einige Kurzeinsätze – aber dann hatte der Trainer wohl eine andere Idee. Ich habe das akzeptiert, mich immer imTraining gezeigt und auf weitere Spielzeit gehofft, die ich jedoch leider nicht bekommen habe. Beschwerenwill ichmich aber darüber gar nicht, denn so ist eben nun mal der Fußball. Trotzdemhabe ich aus dieser Vielleicht passt die Frisur irgendwann nicht mehr zumeinemAlter – abermomentan bleiben die Locken dran!

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