Niederbayern TV

Ausgabe 15 – Juli 2023 KOST’ NIX! M A G A Z I N … außerdem: – Die schönsten Minigolfplätze der Region – Toms Sommerküche: Kulinarisches aus der Heimat – Rückblick: Das Jahrhundert-Hochwasser 2013 in Passau und Deggendorf – Best-of aus der Mediathek von NIEDERBAYERN TV Sommerzeit ist Volksfestzeit Die schönsten Feste der Region und Seppis Voixfest-Blog Freizeitbad Geiselhöring Bademeister-Legende „Bade-M“ im Interview Lost Places Mit den Bavarian Explorers auf den Spuren der Vergangenheit Haindling In Deutschland bekannt – in Straubing dahoam 7 Seiten PASSAU SPEZIAL So haben Sie Passau noch nie gesehen

K A I S E R L I C H E S L E B E N S G E F Ü H L I M H E R Z E N D E S S A L Z K A MM E R G U T S TOURISMUSVERBAND BAD ISCHL | AUBÖCKPLATZ 5 | 4820 BAD ISCHL - AUSTRIA | TEL. +43 (0)6132/27757 | OFFICE@BADISCHL.AT Ein romantischer Spaziergang durch die geschichtsträchtige Stadt, ein unvergesslicher Urlaub an einem der schönsten Plätze Österreichs, heimisches Brauchtum oder regionale Einkaufserlebnisse, geschmückt mit zahlreichen hochwertigen kulturellen Veranstaltungen ... fühlen Sie sich wie Franz Joseph und Sisi – einfach kaiserlich! Bad Ischl und das Salzkammergut sind »Kulturhauptstadt Europas 2024« Detaillierte Vorschau zum Kultur- programm 2023 unter www.badischl.at/ kulturprogramm WWW.BADISCHL.AT

3 INHALT Genießen Sie die Sonne! Marco-Michael Wühr Programmchef NIEDERBAYERN TV © sirKaleb Mitg'macht 6 | L eseraufforderung mit Gewinnspiel 7 | QR-Code für digitalen Mehrwert 8 | Newsletter ab August 2023 O'gschaut 12 | Passau Spezial B'sonders 22 | Haindling: In Deutschland bekannt, in Strauging dahoam 26 | Die schönsten Minigolfplätze Niederbayerns 28 | Bauerngolf: Das Freizeiterlebnis für Groß & Klein 32 | Lost Places in Niederbayern: Mit Abenteurer Dirk Ferrato auf den Spuren der Vergangenheit Mia san Heimat – unterwegs! 38 | Seppis Voixfest-Blog: Live vom Straubinger Gäuboden-Volksfest 40 | Volksfeste in Niederbayern 2023: Eine Übersicht 42 | Sommerzeit ist Freibadzeit: Bademeister-Legende „Bade-M“ aus Geiselhöring im Interview 46 | R adeln & Radler: Unterwegs im Bayerischen Donautal & Klosterwinkel + Gewinnspiel 50 | s 'Entdeckerviertel: Sport & Spaß in der Freizeitregion Braunau am Inn Weitere Themen 54 | Musik- und Podcasttipp 56 | Das Beste aus der NIEDERBAYERN TV Mediathek 58 | Heute vor 10 Jahren: Die Hochwasser- katastrophe in Passau und Deggendorf 62 | Bienenpatenschaft 66 | Toms Sommerküche: Bayerisch-mediterraner Nudelsalat Zum Schluss 70 | Programmübersicht Kabel & Livestream 72 | Programmübersicht Satellit 74 | Schlusswort und Impressum EDITORIAL Wir drucken nachhaltig auf Recycling- papier! Liebe Leserinnen, liebe Leser, hurra, der Sommer ist da! Endlich hüpfen unsere Kinder wieder ins Planschbecken, wir grillen mit Familie und Freunden an lauen Sommerabenden und radeln durch unsere wunderschöne Natur zum nächsten Biergarten. NIEDERBAYERN TV berichtet umfassend über das wiedergewonnene Lebensgefühl in der Region. Die Landshuter Hochzeit, das Straubinger GäubodenVolksfest und die blühende Landesgartenschau in Freyung sind nur drei Hotspots für Kultur, Geselligkeit, Kennenlernen. Kurzum: „Unsere Region geht steil“, wie es bei den Jungen heißt. Außerdem feiern wir mit diesem Heft ein kleines Jubiläum: 15 Ausgaben NIEDERBAYERN TV Magazin. Zusätzlich zu unseren Fernsehbeiträgen liefern wir Ihnen ab sofort im Magazin einen Mehrwert: Freuen Sie sich auf einen anregenden Ratsch mit einem der bekanntesten und beliebtesten Musiker Bayerns: Haindling. Außerdem lernen Sie Passau in einem siebenseitigen „Spezial“ mal von einer anderen Seite kennen. Und: Wir waren beim Bauerngolf, im Geiselhöringer Freizeitbad, sind durchs Entdeckerviertel geradelt und haben im Klosterwinkel Brotzeit gemacht. Auch für unsere Fernsehleute geht es in Richtung Zukunft: Neue Gesichter vor der Kamera, eine erweiterte Programmstruktur sowie interessante Formate zeigen Ihnen, wie Fernsehen in Ihrer Nachbarschaft sein soll: Nah am Menschen, aktuell und sympathisch. © Vika art – stock.adobe.com © ariya – stock.adobe.com

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6 wir – das Printmagazin von NIEDERBAYERN TV – sind ein heimatbezogenes Heft mit glasklarem Fokus auf Menschen wie Du und ich aus der Region. Wir sind alle aus Niederbayern. Egal ob Programmchef oder Sendeleiter, Grafiker oder Videojournalist, Vertriebsmanager, Redakteur oder Praktikant. Hier geboren und aufgewachsen, zugezogen, weggezogen und wieder hergezogen, zuvor nie dagewesen und von weit weg hergezogen und für immer hier geblieben. Wir alle gehen mit Feuereifer unserer tagtäglichen Arbeit nach und wollen Ihnen ein Magazin mit niederbayerischem Mehrwert bieten. Unser Heft ist für jeden einzelnen, der daran mitarbeitet, eine 100-prozentige Herzensangelegenheit. Wir repräsentieren Niederbayern in allen möglichen Facetten, gehen auf Entdeckungstouren durch bekannte wie verborgene Landschaften, treffen die unterschiedlichsten Charaktere. Leute mit außergewöhnlichen Hobbys oder Berufen. Leute, die Lustiges oder Unvergessliches erlebt haben. Leute, mit denen wir am Gartenzaun über Gott und die (niederbayerische) Welt plaudern. Deshalb eine ganz persönliche Frage an Sie: Kennen Sie auch interessante Menschen mit spannenden Geschichten? Kennen Sie Leute, die unbedingt mal in unserem Regio-Magazin porMitmachen und gewinnen Bild oben: © Johanna Wimmer | unten: © Torsten Widua trätiert werden sollten? Sind Sie womöglich selbst so eine Person, die etwas zu erzählen hat, von dem die Öffentlichkeit erfahren sollte? Egal ob witzig, skurril oder nachdenklich – schreiben Sie mir doch einfach eine Email. Auch wenn Sie Dörfer, Ecken oder Landschaften kennen, die Ihrer Meinung nach ein absoluter Geheimtipp und einen Ausflug wert sind: Melden Sie sich gerne mit einer Mail an mich, an torsten.widua@mga.de. Für jede veröffentlichte Geschichte erhält der hinweisgebende Leser eine Strandliege von NIEDERBAYERN TV. Und jetzt genießen Sie das Heft. Am besten an einem schattigen Plätzchen im Garten mit einem Kaltgetränk, im Freibad mit einem Eis oder beim Sonnenbad am See. Denn: Jetz' is' Sommer! Torsten Widua Redaktionsleitung Liebe Leserinnen, liebe Leser,

7 Dass wir in einem digitalen Zeitalter leben, ist längst nichts Neues mehr. Und auch wir von NIEDERBAYERN TV schaffen mit unserer Mediathek, unseren Kanälen in den sozialen Netzwerken und unserer stets aktuellen Website digitalen Kontent. Denn wie heißt es so schön: „Wer nicht mit der Zeit geht, wird mit der Zeit gehen.“ Somit bekommen Sie ab dieser Ausgabe am Ende eines jeden Artikels einen digitalen Mehrwert in Form eines QR-Codes, der direkt zum entsprechenden Internetauftritt des jeweiligen Themas führt. Scannen Sie beispielsweise den Code im Haindling-Interview, landen Sie auf der Seite des Musikers. Verwenden Sie die Verlinkung zum Entdeckerviertel oder zum Bayerischen Donautal & Klosterwinkel, finden Sie dort viele Freizeitmöglichkeiten und Veranstaltungstipps. Probieren Sie es doch gleich mal aus, indem Sie den oben abgebildeten QR-Code scannen – oder in der Digitalausgabe einfach mit dem Finger drauftippen oder der Maus draufklicken – und schon landen Sie auf der entsprechenden Webseite. Haftungsausschluss: Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. QR-Code: Digitaler Mehrwert zu unseren Artikeln im Heft Grafik: © Boyko.Pictures - stock.adobe.com Fernsehen und Journalismus reizen Sie. Der Zugang zu diesem Medium ist vielfältig. Sie haben nach dem Abitur oder gar einem Studium bereits erste Erfahrungen in der Medienarbeit gesammelt, am besten im Hörfunk oder Fernsehen. Sie sind sicher im Auftreten, Sie bleiben selbstbewusst vor der Kamera und dem Mikrofon. Mit Gespür für Bildsprache und Freude an der Technik gestalten Sie ein faszinierendes Berufsfeld. Unser Angebot: Fernsehen ist Leidenschaft. Verantwortung und Begeisterung für die Region und die hier agierenden Menschen bilden die Grundlage unserer täglichen Bemühungen. Sie entwicklen das Programm, den Auftritt und die Struktur des Senders ständig weiter. Wir suchen Volontäre (m/w/d) und Auszubildende Mediengestalter Bild und Ton (m/w/d) NIEDERBAYERN TVpräsentiert sich als frisches und freches lokales/ regionales Fernsehen. In diesem Umfeld garantieren wir zukunftsorientierte Arbeitsplätze, interessante berufliche Perspektiven und Aufstiegschancen in einem faszinierenden Umfeld. Wir freuen uns auf Sie! Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte an: Julia.Dziurdzia@niederbayerntv.de

8 Facebook und Twitter, YouTube und Twitch, Instagram, Snapchat, Pinterest und TikTok – die sozialen Netzwerke sind voll mit Newsmeldungen und Posts. Da fällt es einem schon mal schwer, den Überblick zu behalten, wo was gerade los und angesagt ist. Natürlich können wir Ihnen keine internationale Reichweite an Veranstaltungen, Land & Leuten anbieten – und das wollen wir auch gar nicht. Wir von NIEDERBAYERN TV „samma von do“. Und damit Sie immerhin im Raum Niederbayern up-to-date bleiben, gibt es künftig ab August 2023 einen monatlichen Newsletter. Alles Wissenswerte aus einer Hand. Wir halten Sie über Veranstaltungen in der Region auf dem Laufenden, geben Ihnen einen Ein- und Ausblick auf bestehende und neue Sendungen, lassen Sie auch mal hinter die Kulissen und über die Schulter unserer altbekannten und neuen Moderatoren blicken. Sie werden von interessanten Menschen mit spannenden Geschichten lesen, Freizeit- und Erholungstipps bekommen – und den ein oder anderen Insidertipp haben wir für Sie auch noch in petto. Wenn Sie sagen „Freilich, da bin i dabei!“, dann tragen Sie sich doch gerne in unsere Verteilerliste ein. Einfach QR-Code scannen oder auf die folgende Website klicken, Ihren Namen und Ihre Email-Adresse eintragen – und schon erhalten Sie einmal pro Monat unseren Newsletter. News Letter Grafik: © blankstock – stock.adobe.com www.passau-magazin.de

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12 Passau mal anders © manfredxy – stock.adobe.com Wer an Passau denkt, denkt an den Dom St. Stephan, die Mai- und Herbstdult, an das Kloster Mariahilf, an Schiffchenfahrten und ans Alte Rathaus. Womöglich auch an die Veste Oberhaus, die hoch über der Drei-Flüsse-Stadt thront. Wenn ich Ihnen erzähle, dass Passau kurz vor der österreichischen Grenze liegt und gut 53.000 Einwohner hat – auch damit werde ich Ihnen wohl kaum etwas Neues berichten. Womöglich wissen Sie, dass im Dom die größte katholische Kirchenorgel der Welt steht: mit 17.974 Pfeifen und 233 Registern. Alles nichts Neues. Deshalb war unser Anspruch, als wir im Mai dieses Jahres in Passau waren, Ihnen Passau mal von einer anderen Seite zu präsentieren. Eine Seite, ein bisschen fernab des Massentourismus'. Folgen Sie uns also und tauchen Sie mit uns ein – in ein Passau, das der Otto-Normal-Tourist (noch) nicht kennt. Von Torsten Widua www.passau.de

13 VORSICHT Gruselgefahr Ein 39 Jahre alter Mann sitzt auf einem Holzstuhl. Die Hände hinter dem Rücken gefesselt. Vor ihm: eine Metallkonstruktion. Ihm wird befohlen, seinen Kopf auf die Metallschiene zu legen, die auf Kinnhöhe vor ihm auf einem Tisch steht. Mittig über ihm: eine runde Platte, die sich mechanisch per Schraubverschluss von oben nach unten drehen lässt. Ein Mann nähert sich ihm. Legt seine Hand an der Vorrichtung an. Und dreht. Die Platte nähert sich unaufhaltsam dem Kopf. Berührt ihn schließlich und presst sich an die Schädeldecke. Der Mann dreht weiter, ganz langsam. Die Zähne des Opfers werden gegen den Kiefer gepresst und zersplittern. Ein gellender Schrei hallt durch die Gemäuer. Doch Mitleid des Vollstreckers: Fehlanzeige. Dieser dreht weiter, bis schließlich die Augen des Opfers aus den Höhlen treten und Gehirnflüssigkeit durch die zerbrochene Schädeldecke fließt. Der Gepeinigte stirbt schließlich qualvoll. Nein, dies ist kein Auszug aus dem Drehbuch des neuen „Saw“-Horrorfilms. Es war bittere Realität. Damals, im Mittelalter, als diese Foltermethode angewendet wurde. Eine von vielen. Zu sehen im Mittelalterlichen Foltermuseum in Passau. Sie fragen sich womöglich: „Muss man ein starkes und strapazierfähiges Nervenkostüm haben, wenn man dem Museum am Anger einen Besuch abstattet?“ Nun ja, Auf der Sonnenseite von Passau die Schattenseiten des Mittelalters erkunden © Torsten Widua

14 ich sag' mal so: Recht zartbesaitet sollten Sie nicht sein. Und dennoch empfehle ich jedem, in die tiefen Abgründe der mittelalterlichen Seelen zu blicken. Denn diese Vergangenheit gehört nun einmal zur Historie der Menschheit. Kein Wunder also, dass auch viele Schulklassen vorbeischauen. „Wir haben rund 140 Exponate ausgestellt“, verrät mir Walter Nussbaumer, seines Zeichens Aussteller, Organisator und Eigentümer der mittelalterlichen Räumlichkeiten. „Exponate aus der Zeit der Hexenverfolgung und Inquisition, mit Schwerpunkt auf dem 14. und 16. Jahrhundert. Sinn und Zweck ist es, aufzuklären, zu informieren.“ Wer angeklagt und gar zum Tode verurteilt wurde, musste seinerzeit gar nicht mal ein Schwerverbrecher sein. Es hatte schon gereicht, eine schwarze Katze zu besitzen. Was wie ein schlechter Scherz klingt, war leider furchtbarer Alltag. Fadenscheinige Vorwürfe führten zu unfassbar grausamen Foltermethoden. Erzwungene Geständnisse von teils Unschuldigen endeten nicht etwa mit einem Freispruch – nein. Der Delinquent hatte diesbezüglich nur das „Glück“, nicht allzu lange leiden zu müssen. Und im besten Fall wurde ihm mit der Guillotine das Leben aus dem Körper gehaucht. Opfer, die ihre Tat bestritten, wurden hingegen langen Folterprozessen ausgesetzt. Bereit für noch eine Hinrichtung? Gut, wie Sie wollen. Stellen Sie sich vor, Sie liegen auf einer Bank. Nein, keine weiche Unterlage. Blankes Holz. Und unter Ihrem Rücken spüren Sie an drei Stellen kleine Nagelbette, die Ihnen unfassbare Schmerzen zuführen. Ihre Hände sind über den Kopf nach oben gestreckt und Ihre Beine gespreizt. Gefesselt. Von oben betrachtet hat Ihr Körper die Form eines „X“. Sie hören ein Rattern, ein Kurbeln. Sie merken, dass die Fesseln immer intensiver wirken und Sie haben das Gefühl, Ihnen werden die Knochen von Armen und Beinen jeden Moment ausgerenkt. Sie befinden sich – richtig: auf einer Streckbank. Anfangs können Sie mit Ihrer Muskelkraft noch entgegenwirken. Doch wenig später geben Sie unausweichlich nach. Gelenke springen heraus, Sehnen reißen, Muskeln werden regelrecht zerfetzt. Kurz darauf sterben Sie. Warum ich das so explizit beschreibe? Weil a) das Leben damals kein Ponyhof war und b) Sie auch im Foltermuseum detaillierte Beschreibungen erfahren. „Hinsehen statt wegschauen“, lautet die Devise. Sich mit der furchtbaren Vergangenheit befassen und erleichtert sein, dass wir heutzutage solche Gräueltaten nicht mehr über uns ergehen lassen müssen. Ach ja? Moment! Das ist so nicht ganz richtig. Während zwar in unseren Breitengraden keine Folter mehr angewendet wird, kommt sie in anderen Ländern – wie beispielsweise Lateinamerika – leider noch immer zu tragen. Umso wichtiger sind am Ausgang des Museums die Hinweistafeln und Plakate von Amnesty International, mit der Aufschrift „Stop Folter“. Um nicht noch näher ins Detail zu gehen, möchte ich an dieser Stelle nur kurz auflisten, welche Foltermethoden noch heute angewendet werden: Bohrmaschine, Wasser, Hammer, Trichter, Bügeleisen, Plastiktüte, Kopfhörer, Zange, Zigarette. Und, ist der Film in Ihrem Kopfkino bereits gestartet? Um Sie wieder auf sanfteres Terrain zu führen, blicken wir in die Ge- © Torsten Widua

15 Dein aktueller Job langweilt dich? Finde passende Jobs aus Deiner Region! Jetzt reinklicken auf jobs.idowa.de und Stellensuche starten. Infos: www.cmp-passau.de Veranstalter: City Marketing Passau e.V. Bahnhofstraße 28.07. MUM&DAD’S JULI Heuwinkel 11.08. PAUL ZAUNER & BARNEY GIRLINGER Theresienstraße 11. – 12.08. FERRAGOSTO STRASSENFEST Europaplatz 25.08. SOUND AFFAIR UNPLUGGED AUGUST Bratfischwinkel 08.09. DE ZWOA ZWIEDAN Große Klingergasse 22.09. JONAS SEMPERT SEPTEMBER gesamte Innenstadt 22.10. HERBSTMARKT OKTOBER EVENTKALENDER Veranstaltung im Rahmen des Programms „Fliegender Kultur-Teppich Passau“ schichte des Museums. „Bis es am 17. November 2022 in Passau eröffnete, war es rund 30 Jahre lang in Rüdesheim am Rhein stationiert“, verrät mir Walter Nussbaumer in einem Telefonat, das ich mit ihm vor Besuchsantritt geführt hatte. „Die Herren Münch und Holderbach haben die Ausstellungsobjekte in den 1970er und 80er Jahren auf antiquarischen Märkten entdeckt, zusammengetragen und in Rüdesheim ausgestellt. Die Ausstellung wurde seinerzeit unter wissenschaftlicher Begleitung beschrieben und kuratiert. Das Museum war dort sehr populär und hat jedes Jahr viele Touristen, Schulklassen und historisch Interessierte in seinen Bann gezogen.“ Herr Münch verstarb jedoch 2021 unerwartet, und seine Witwe fühlte sich nicht in der Lage, dessen Arbeit fortzusetzen. „Sie ist an mich herangetreten“, so Nussbaumer, „um einen neuen Standort zu finden. Wir haben alle Exponate 1:1 nach diesen Vorgaben wieder aufgebaut. So sind wir nach Passau in dieses historische Gewölbe gekomMittelalterliches Foltermuseum Parkstraße 2–4 94034 Passau www.foltermuseum-passau.de Öffnungszeiten: Di. – Do. von 13:00 – 17:00 Uhr Fr. – So. von 11:00 – 17:00 Uhr Montag: geschlossen men. Seitdem sind wir fester Bestandteil der Passauer Museumslandschaft.“ Interessante Randerscheinung, die mir Herr Nussbaumer verraten hat: In Rothenburg ob der Tauber steht das größte Kriminal- und Foltermuseum Deutschlands. Und als man eine repräsentative deutschlandweite Umfrage bei ausländischen Touristen gemacht hatte, landete das Foltermuseum auf Platz 1 im Ranking der Museen, die einem als Besucher am besten in Erinnerung geblieben sind. Und was in Rüdesheim so war, wird in Passau nicht anders sein. Von Torsten Widua Bild: © Torsten Widua www.foltermuseum-passau.de

16 Nur mal angenommen, Sie waren noch nie in Passau und wollen auf Entdeckungstour gehen – da liegt es doch nahe, eine Stadtführung zu buchen, nicht wahr? Rhetorische Frage. Möglichkeiten gibt es viele: „Hop on & hop off“-Touren mit dem Cabrio-Doppeldeckerbus, zu Fuß durch die Altstadt schreiten oder Passau kulinarisch entdecken, mit drei Gängen an drei Orten. Oder aber Sie buchen eine Führung mit dem „Stadtfuchs“. Hier sind Sie genau dann richtig, wenn Sie nicht das obligatorische „auf der linken Seite sehen Sie dies ...“ und „auf der rechten Seite befindet sich jenes ...“ aus den Kopfhörern Ihres AudioGuides hören wollen. Denn wer Stadtfuchs bucht, bucht Außergewöhnliches! Die Herausforderung, Kunst- und Baudenkmäler interessant und spannend statt trocken und langweilig zu präsentieren – dieser Herausforderung hat sich Matthias Koopmann alias der „Stadtfuchs“ angenommen. Das Konzept: Die Teilnehmer interaktiv ins Geschehen einbeziehen. Keine staubigen Vorträge über historische Gebäude oder Plätze der Stadt, keine ermüdende Faktenauflistung, wer wo von wann bis „Glanz & Elend“ Interaktive Stadtführung in historischem Gewande wann gelebt hat – sondern eine lebendige Darbietung mit viel Improvisationgeschick und einem Touch Comedy. So schlüpfe ich spontan und unfreiwillig in die Rolle eines Untertans, der sich dem Willen des Bischofs (meine Begleitperson) verbal beugen musste. Auf spaßige Art und Weise die Stadtgeschichte nähergebracht bekommen, in einer Kombination aus Theater und Kabarett – das ist der rote Faden der „Glanz & Elend“-Stadtführung, die wir an einem wolkenbedecketen, aber immerhin trockenen Frühsommertag für 14:00 Uhr gebucht hatten. Da der Stadtfuchs jedoch insgesamt mehr als 50 verschiedene Führungen anbietet, hat er eine junge Dame gesandt, die in feudalem und edlem Gewand vor dem Alten Rathaus auf ihre Gefolgschaft wartete. Schauspielstudentin sei sie, hatte sie uns kurz vor Beginn der Tour verraten, an der Schauspielakademie Athanor, vor den Toren Passaus gelegen. Eine von gut zwölf Stadtfüchsen übrigens, die Matthias Koopmann beschäftigt – allesamt von der Akademie. Auf unterhaltsame und zugleich spannende Weise wird Wissen vermittelt. Wir schlendern durch enge Gassen, an berühmten Hotels wie „Der wilde Mann“ vorbei, lassen uns vor dem Dom St. Stephan mit historischem Fachwissen auf humorvolle Art berieseln und erleben Kulturgeschichte hautnah. „Gott zum Gruße, edelwerte Damen und erlauchte Herren“, begrüßt uns Julia Schmidt. Julia Schmidt – so der bürgerliche Name unserer führenden Gebieterin, zarte 21 Jahre jung und erst seit vier Wochen als Stadtfüchsin unterwegs. Chapeau und Hut ab! Denn der Text kommt fließend, die Worte erklingen klar und deutlich, ohne einen einzigen Versprecher. Und das muss man erst einmal hinkriegen bei insgesamt gut 25 DIN-A-4-Seiten Text, die die junge Dame auswendig im Kopf hat und an der Koopmann rund sechs Monate recherchiert und geschrieben hatte. Knapp zwei Stunden dauert die Tour durch die Passauer Innenstadt – und keine einzige Sekunde kommt Bild: © Torsten Widua

17 Langeweile auf. Gut auch, dass die Gruppe eine überschaubare Größe hat. Das gibt dem Ganzen einen familiären Rahmen. Standing Ovations am Ende der Tour. Gut, wir hätten ohnehin nicht Platz nehmen können, da die Führung natürlich im Stehen und Gehen stattfand. Wären wir aber gesessen, wären alle Teilnehmer aufgestanden. Ein Lob, das wir im Anschluss an die Führung auch an den Stadtfuchs-Leitwolf weitergeben: Matthias Koopmann – Erfinder, Gründer und Texter der StadtfuchsTouren, den wir für eine gute Stunde im Café Anton treffen. Auf ein Wort. Bei einem Glas Weißwein erzählt er uns von seinem Background. 1965 geboren, studierte er Kunstgeschichte und mittelalterliche Geschichte sowie Vor- und Frühgeschichte in Bochum und Bonn. Der Tätigkeit in der Stadtarchäologie folgte eine Zusatzausbildung zum Kulturkurator. 2001 gründete er den Stadtfuchs. Die Grundsteinlegung seines wohl zeitintensivsten, aber auch interessantesten Projektes. 2017 bekam Koopmann den „Goldenen Ehrenring“, eine Preisauszeichnung für 15 Jahre Engagement im Stadtrat Passau. Außerdem war er unter anderem Vorsitzender der Bürgerinitiative Konzerthaus Passau e.V. So staubtrocken der letzte Absatz womöglich war – so erfrischend-anders sind die Stadtfuchs-Touren. Von Torsten Widua www.stadtfuchs-passau.de stadtfuchspassau@aol.com Tel: 0851 /45892 Bild: © Torsten Widua Hilfe in der Diözese Passau auf Facebook oder unserer Website Besu�en Sie uns Spenden www.stadtfuchs-passau.de

18 Ich hoffe, Sie haben Passau nun einmal von einer etwas anderen Seite kennen und lieben gelernt. Wie eingangs beschrieben, habe ich den Fokus hier absichtlich nicht auf Dom, Veste und Kloster gelegt. Und nun - zu guter Letzt - lege ich Ihnen noch eine Lokalität ans Herz, die wir zufälligerweise auf unserer kleinen Stippvisite entdeckt haben. Das war „Passau mal anders“ Kennen Sie das Passauer Finanzamt? Gut, das ist nicht unbedingt einen Besuch wert. Aber wenn Sie an jenem Gebäude über die Innstraße gehen, finden Sie etwas, das selbst bei Einheimischen für viele Wows, Ahs und Ohs sorgt: ein ehemaliges Wärterhäuschen, direkt am sogenannten Fünferlsteg gelegen – jener Fußgängerbrücke, die zum Friedhof führt. Einst als „kleinste Disco der Welt“ bekannt, wie uns eine Angestellte verraten hat, ist „Die Küche“ heute ein kulinarischer Mikrokosmos, wenn man so will. Ein kleiner Gastraum, der eine kleine Küche inkludiert – fast wie bei Omi und Mutti zuhause, denen man beim Kochen über die Schulter gucken kann. Noch schöner als drinnen ist es draußen. Denn direkt am Promenadenweg des Inns, nahezu den Fünferlsteg tangierend, liegt die Terrasse, auf der gefühlt eine Handvoll Gäste Platz findet. Ein lauschiges Plätzchen unter altem Baumbestand mit sensationellem Blick. Von Torsten Widua Der Trip-Tipp Bilder: © Torsten Widua www.diekueche- passau.de

19 Sommer im FreilichtmuseumMassing Handwerksvorführungen, Museumstheater und Familienprogramm Altes Handwerk lebt im Museum auf. Traditionelle Handwerkskünste waren damals aus dem alltäglichen Leben nicht wegzudenken. Ob Zimmerer, Körbezäuner, Stuhlflechter, Drechsler, Stoffdrucker und viele mehr; die Waren, die damals mit mühseliger Handarbeit hergestellt wurden, kann man heute mit nur einem Mausklick bestellen. Heute sind solche Berufe nicht mehr so häufig anzutreffen, dennoch bilden sie noch immer einen wesentlichen Bestandteil der niederbayerischen Kultur. Handarbeit und Regionalität stehen dabei im Vordergrund und sind auch heute noch Werte, die für modernes Handwerk von Bedeutung sind. Im FreilichtmuseumMassing kann man das alte Handwerk noch hautnah bestaunen und erleben. Hier finden in einer Juli-Woche die sogenannten Handwerkertage mit anschließendem Handwerkermarkt statt. Von 11. bis 13.07. lassen sich Meister und Meisterinnen ihres Handwerks bei der Arbeit über die Schulter schauen und präsentieren stolz ihr Können. Vielleicht lassen sich die ein oder anderen jungen Besucher auch dazu inspirieren ein Handwerk zu erlernen? Am darauffolgenden Sonntag kann man dann allerlei Waren am Handwerkermarkt erstehen, wenn die gefertigten Kunstwerke zum Kauf präsentiert werden. Viel Theater im Museum Das Freilichttheater in Massing ist bereits seit vielen Jahren fester Bestandteil des kulturellen Angebots im Landkreis. Mehrere Laienspielgruppen aus dem Landkreis Rottal-Inn beweisen wieder ihr Talent, in verschiedenste Rollen zu schlüpfen und das Publikum zu begeistern. Auch musikalische Begleitung darf dabei nicht fehlen und sorgt zusammen mit der herrlichen Kulisse im Schusteröderhof für ein einzigartiges Ambiente. Die Aufführungen finden immer abends nach Öffnungszeiten des Museums statt und dann heißt es für die Theaterfreunde „Bühne frei!“ Ferienprogramm für Groß und Klein Im August sind endlich Sommerferien; die Sonne scheint und die Natur lockt nach draußen. Da bietet sich ein Ausflug mit der Familie ins Freilichtmuseum Massing bestens an! Für einen besonderen Tag mit Oma und Opa ist gesorgt. Am 1.,3. Und 9. August ist „Großeltern-Enkel-Tag“. Hier können die Großeltern in Erinnerungen schwelgen und den Kleinen von ihrer Kindheit erzählen, wobei die ein oder andere lustige Geschichte von früher natürlich nicht fehlen darf. Ein Besuch bei den Kühen auf der Weide und mit der eigenen Hand Rahm zu Butter rühren, steht an diesem Tag auch auf der Agenda. Zum Ferienprogramm in Massing gehören natürlich viel Spaß und gute Laune, wie auch am Spieletag am 10. August. Denn für gemeinsame lustige Stunden braucht es außer den richtigen Leuten nicht viel. Auf Seilspringen, Murmelschussern, eine gemeinsame Brotzeit und eine Kegelrunde im Anschluss kann man sich an diesem Tag freuen! Freilichtmuseum Massing Steinbüchl 1 84323 Massing www.freilichtmuseum.de 08724 9603-0 – A N Z E I G E –

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Wie begegnet man einem Musiker, mit dessen Liedern man aufgewachsen ist? Mit Respekt? Definitiv. Hat man trotz jahrelanger Erfahrung als Journalist noch ein Kribbeln im Bauch, wenn plötzlich Haindling vor einem sitzt, den man sowohl menschlich als auch musikalisch sehr schätzt und auf dessen Konzerte man als Besucher einige Male war? Auch diese Frage beantworte ich mit „Ja“. Umso schöner war es, dass mich Hans- Jürgen Buchner alias Haindling an einem warmen Sommertag zu sich auf den Hof eingeladen hat. Er bat mich, an einem schattigen Plätzchen unter einem alten Baum Platz zu nehmen. Die perfekte Kulisse, um über „Paula“ zu reden, die „i lang scho' nimmer g'sehn“ hab. Außerdem hat mir der Niederbayer erzählt, wie alles anfing, was Heimat für ihn bedeutet und wie es dazu kam, unter anderem für „Irgendwie & sowieso“, „Zur Freiheit“ und „Café Meineid“ die Musik zu schreiben. Einer der bekanntesten Vertreter und Gründungsväter der bayerischen Volks-, Jazz- und Populärmusik im großen NIEDERBAYERN TV Sommerinterview. Haindling In Deutschland bekannt, in Straubing dahoam 22 Bild: © Torsten Widua „Ton in Ton – so geht das schon.“ Haindling, Musiker & Keramiker

23 Unser Magazin ist ein Heimatmagazin. Was bedeutet Heimat eigentlich für Dich? Ich bin ja in Welchenberg bei Bogen aufgewachsen und singe seit 40 Jahren über die Heimat – und kämpfe für den Erhalt der Heimat. Viele junge Leute wissen das heutzutage gar nicht mehr zu schätzen. Wenn ich da zu einem sag' „Schau, hier am Donaudamm stand vor 20 Jahren noch eine prachtvolle Pappelallee“, wird er mir mit Schulterzucken entgegnen. Aber gut, man kann ihm keinen Vorwurf machen, er kennt's halt nicht anders. Heimat … Heimat ist für mich Natur. Heimat ist, dass man sich kennt und grüßt. Heimat ist Geselligkeit und Vertrautheit. Heimat ist für mich aber auch gutes traditionelles Essen. Ich bin weder ein Freund von Burgern noch von Köchen, die einen riesen Teller mit einem gefühlten Nichts zu füllen versuchen, nur dass es schön ausschaut. Und, ganz wichtig: Heimat ist für mich Sprache, Dialekt. Ich singe ja seit Beginn bairisch – und nicht, wie es in den 1980er Jahren, zur Zeit der Neuen Deutschen Welle, modern war, hochdeutsch. Heute gibt es mittlerweile viele Vertreter, die im Dialekt singen, aber ich war schon einer der ersten, der die Sprache musikalisch gelebt hat. Hattest Du mal überlegt, Deine Lieder auf Englisch anzubieten? Claudia Koreck hatte mit „Holodeck“ mal ein Album gemacht: CD 1 mit Liedern auf Bairisch und CD 2 mit genau den gleichen Songs auf Englisch. Nein, nie. Ich brauchte und brauche keinen internationalen Markt. Ich mache das, was ich will und was mir Spaß macht – und ich produziere außerdem alles selbst im Studio, ohne Band. Alle Instrumente, die du auf meinen Alben hörst, habe ich eingespielt. Auch die Filmmusiken. Mir war ein internationaler Bekanntheitsgrad nie wichtig. Ich habe nie eine weltweite Karriere angestrebt. Gut, ich muss auch sagen, dass ich hierzu nicht die Zeit gehabt hätte, denn ich habe von Anfang an viel Musik für die Filmbranche produziert. Ich war mit allem so gut ausgelastet, dass ich gar nicht daran gedacht habe, meine Songs im Ausland anzubieten. Mit welchem Instrument hast Du angefangen? Mit dem Klavier. Das spiele ich seit meinem vierten Lebensjahr. Mit elf habe ich dann eine klassische Ausbildung abgeschlossen und im Internat damals einen Jazzmusiker kennengelernt. Seitdem bin ich ein großer Freund des Improvisierens. Ich brauche keine Noten, kann sie auch nicht mehr lesen. Ich spiele nach Gehör und nach Gefühl. Heute kann man getrost behaupten: Du bist ein Multiinstrumentalist. Hast Du Dir alles selbst beigebracht? Ja, so gut wie alles. Im Alter von 13 Jahren bekam ich von meinem Vater eine Trompete, weil ich mit einer guten Note in Französisch von der Schule heimkam. Ich hab mich sofort mit dem Instrument befasst. Und ab dann mit immer mehreren Instrumenten, das hat mich alles sehr fasziniert. Mit 21 habe ich dann meine Keramikerausbildung als Meister abgeschlossen und diesen Beruf auch 20 Jahre mit großer Leidenschaft ausgeführt. Dann kam die Zeit, als die Open Airs losgingen, und ich habe den ersten Synthesizer, einen Mini-Moog, gekauft – noch heute ein sagenhaftes Instrument, das ich gerne als Bass nutze. Hast Du eine Art musikalisches Idol? Klaud Doldinger fand ich klasse. Und Mike Oldfield bewunderte ich noch mehr, weil er – genau wie ich später auch – alles allein gemacht hat: Songs schreiben, Text entwerfen, Musik produzieren. Ich hab mich einfach hingesetzt und mich mit den verschiedenen Instrumenten befasst. Learning by doing. Meine Texte befassten sich auch viel mit Heimat und Umwelt. Ich habe sie – ähnlich wie Oldfield und die Beatles – auf einem Vier-Spur-Mischpult aufgenommen. Ich weiß noch, dass meine erste Nummer „Number 1“ hieß und dass das Saxophon noch heute ein großer Bestandteil meiner Musik ist. Die Plattenfirma hatte mir dann direkt angeboten, dass ich mir eine Band zusammenstellen und mit ihr auf Tour gehen könnte. Aber ich wollte weder Band noch Tour. Wittert man aber nicht den kommerziellen Erfolg? Ich nicht. Ich wollte allein produzieren und mein eigenes Ding machen, meinen eigenen Weg gehen. Ohne Beeinflussung von außen. Ich hätte auch nie und nimmer gedacht, dass ich von meiner Musik leben können würde. Ich dachte, ich würde vielleicht 500 Platten verkaufen, und fertig. Außerdem hatte ich ja auch noch meine Keramikwerkstatt, um die ich mich weiter passioniert kümmerte. Um Kommerz ging es mir nie. Bis heute nicht. Gab es einen Moment in Deinem Leben, der dazu beigetragen hat, dass Du Musiker wurdest? Den gab es in der Tat. Ich betrieb in Straubing meine Keramikwerkstatt und hatte eines Tages „Die Mehlprimeln“ gesehen. Eine Band, in der auch Fredl Fesl Mitglied war. Die hatten auf der Bühne ein Tenorhorn – und das hat es mir so sehr angetan, dass ich mir eins gekauft hatte. Da ich bereits Trompete spielen konnte, lernte ich dieses Instrument auch recht schnell, weil die Spieltechniken sich sehr ähneln. Mein Interesse an Instrumenten abseits des Mainstreams ist immer mehr gestiegen. Aber die Plattenfirma bat mich schon recht inständig, mich nach einer Band umzusehen und auf Tour zu gehen. Somit wurde eine Annonce in einer Münchener Zeitung aufgebeben – und fünf Multiinstru-

24 mentalisten meldeten sich. Und ich habe alle fünf genommen. Und tatsächlich: Bereits das erste gespielte Konzert war ein Erfolg, und das erste Album brachte mir direkt den Deutschen Schallplattenpreis ein. Von nun an war ich neben Keramiker auch noch Musiker. Mein Spruch war: „Ton in Ton – so geht das schon.“ Du hast gerade gesagt, dass Du Instrumente abseits des Mainstreams bevorzugst. Da musste ich spontan an Martin Kälberer denken, der in der Band von Werner Schmidbauer und Pippo Pollina spielt. Ja, der ist instrumental ähnlich unterwegs wie ich. Ich mag halt einfach diese kreative Vielfalt bei der Instrumentalisierung. Eine Gitarre und ein Schlagzeug hat jeder. Aber eine ägyptische Flöte beispielsweise nicht. Wenn ich mir solche Instrumente besorge, überlege ich erst, wie ich sie einsetzen könnte. Dann spiele ich damit und experimentiere – solange, bis es für mich richtig klingt. Du setzt aber nicht nur Instrumente ein, sondern auch Deine Stimme. Und manchmal auch Deine Lippen. So ist „Pfeif drauf“ seit mehr als 530 Folgen und mehr als 20 Jahren die Titelmelodie der „Rosenheim Cops“. Wie bist Du eigentlich beim Film gelandet? Die Leute vom Film sind quasi auf mich zugekommen, kurz nach Veröffentlichung der ersten Platte. Da rief der Franz Xaver Bogner an und meinte, ob ich nicht Lust hätte, mal bei ihm vorbeizuschauen. Also bin ich hin und hab ihn in München getroffen. Er ist auf mich gekommen, weil eine Cutterin wohl zu ihm gesagt hat, „Du, da gibt’s einen Niederbayern, der macht ganz wilde Musik“. Und dann war ich drin, im Pool der Filmmusik. Du hast ja mit Deiner Band nicht nur im bayerischen und deutschsprachigen Raum gespielt … Das ist richtig. Wir waren beispielsweise dreimal in China, einmal in Kanada – und wir sind sogar 2010 bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Kapstadt aufgetreten. Das war immer wunderschön, mit der Band unterwegs gewesen zu sein. Viele Leser fragen sich bestimmt: Wann kommt denn endlich ein neues Album von Haindling raus? Also amMaterial scheitert es nicht, das kann ich schon mal sagen. Ich habe so viele Sachen produziert und hätte so viele Stücke im Repertoire, dass ich noch zig Alben veröffentlichen könnte. Auch viele neue Lieder. Aber, wie schon Karl Valentin sagte: „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.“ Ohne despektierlich klingen zu wollen: Liegt's am Alter? Auch, klar. Du musst überlegen, ich bin jetzt 78. Mit 38 Jahren habe ich angefangen. Und ich habe so viel Schönes erlebt und so viel Musik gemacht. Und immer wieder kribbelt es mir in den Fingern, um ein neues Album aufzunehmen. Wie stehen denn die Chancen, dass ich noch mal ein neues Haindling-Album kaufen kann? Gut. Ich werde ganz sicher noch etwas rausbringen. Ich weiß nur noch nicht, welche Stücke es werden sollen. Vielleicht ein Klavieralbum? Zumindest haben mich viele darum gebeten, weil ihnen mein Pianospiel gut gefällt. Vielleicht wird es aber auch eine LP mit Gesang und experimentellen Klängen. Gibst mir einfach noch ein bisserl Zeit, und irgendwann hältst du des dann in deinen Händen: das neue Haindling-Album. Nachdem ich das Aufnahmegerät ausgemacht habe, schieße ich noch ein paar Fotos von Hans-Jürgen Buchner. Dann frage ich ihn aus rein privatem Interesse aus 20-jähriger Erfahrung als Musikjournalist, ob ich mal einen Blick in die heiligen Hallen seines Tonstudios werfen dürfte. Ich durfte – und ich muss sagen: Ich war zutiefst beeindruckt. Diese riesige Sammlung an außergewöhnlichen Instrumenten, an analoger wie digitaler Technik … und das verteilt auf gleich mehrere Räume, hat mir schon sehr imponiert. Als mir Haindling dann noch ein paar Takte auf dem Piano vorgespielt hat, war das definitiv ein Gänsehautmoment. Schön war's in Haindling, beim Haindling. Text und Fotos: Torsten Widua Bild: © scalaphotography – stock.adobe.com www.haindling.de

25 Auf zu neuer Lebenskraft — auch mit Long-Covid Im Passauer Wolf Bad Griesbach sind wir nach einem Krankenhausaufenthalt, einer Operation oder bei chronischen Beschwerden einfühlsam für Sie da und begleiten Sie während der Reha oder Anschlussheilbehandlung auf Ihrem Genesungsweg. Auch Long-Covid-Betroffene erhalten hier im Rahmen einer Neurologischen Reha eine umfassende Behandlung. Ganzheitliche Therapie bei Long-Covid 350.000 Menschen in Bayern leiden Schätzungen der WHO zufolge an Long-Covid. Long-Covid-Symptome fallen sehr unterschiedlich aus und bringen teils massive Einschränkungen für Betroffene mit sich. Um auf individuelle Beschwerden adäquat reagieren zu können, haben Dr. med. Stefan Kley, Leitender Oberarzt der Neurologie im Passauer Wolf Bad Griesbach, und Dr. med. Oliver Meier, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Neurologie und Geriatrie im Passauer Wolf Bad Griesbach, ein ganzheitliches Behandlungskonzept ausgearbeitet. Im Rahmen einer neurologischen Reha erhalten Betroffene im Passauer Wolf Bad Griesbach eine holistische Therapie, die Kompetenzen aus der Neurologie, Geriatrie und Inneren Medizin vereint. »Neben Schädigungen der Lungenfunktion oder des Herz-Kreislauf-Systems werden v.a. leistungseinschränkende neurologische Defizite oder kognitive Einschränkungen beobachtet,« so Dr. Meier. Auch Störungen des vegetativen Nervensystems, Verdauungsstörungen und bisher nicht bekannte Nahrungsmittelunverträglichkeiten treten gehäuft auf. Bei schweren Verläufen kann Long-Covid in ein Chronisches Fatigue Syndrom münden. Im Passauer Wolf profitieren Betroffene von gebündeltem Wissen aus verschiedenen Fachbereichen. Das Team setzt je nach Beschwerden auf unterschiedliche Therapien, z.B. Physiotherapie, Atemtherapie und neuropsychologische Behandlungsansätze. Während der Reha lernen die Patienten Bewältigungsstrategien kennen, die im Alltag helfen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Ein wichtiger Aspekt ist das »Pacing«, eine Methode zur Einhaltung individueller Belastungsgrenzen durch Energiemanagement. Den Betroffenen wird gezeigt, wie sie Aktivitäten entsprechend ihres Energielevels planen, eigene Ressourcen schonend einsetzen, Aktivitäten mithilfe eines Tagebuchs kontrollieren und ein gesundes Aktivitätsniveau beibehalten. Perspektiven und realistische Ziele Long-Covid bringt neben körperlichen oft psychische Beeinträchtigungen mit sich. Betroffene können alltäglichen Beschäftigungen nicht mehr nachgehen und erleben Unverständnis im persönlichen Umfeld. Das verändert die Selbstwahrnehmung der Patienten und erzeugt Verunsicherung, Frustration oder Scham. Deshalb sehen wir uns zu Beginn der Behandlung bestehende Beeinträchtigungen und deren Auswirkungen strukturiert an. Wichtig ist es, die Patienten zu verstehen und ihnen dieses Verständnis zu vermitteln. Hinter Symptomen, wie Müdigkeit oder Konzentrationsproblemen, können z.B. Schmerzen oder eine Fehlregulation des Nervensystems stecken, die wir behandeln können. Zudem unterstützen wir Patienten dabei, kleine Fortschritte zu würdigen, um die Motivation während des oft langen Genesungsprozesses aufrecht zu halten. Umfassendes Leistungsspektrum In der Neurologie betreuen wir neben LongCovid-Patienten auch Schwerstbetroffene im Bereich der neurologischen Frühreha, z.B. nach einem Schlaganfall. In der Inneren Medizin/Kardiologie stehen wir nach einer Herz-OP oder bei chronischen Erkrankungen zur Seite. Auf die Bedürfnisse von mehrfach erkrankten Patienten in höherem Lebensalter gehen wir in der Geriatrie ein. Für alle, die exklusiven Komfort schätzen, verbinden sich mit dem Passauer Wolf Privat Plus-Angebot in der Hotelklinik Maria Theresia****S hochwertiger Stil mit herzlichem Service, persönlicher Betreuung und privater Atmosphäre. Nach der Reha unterstützen wir mit Nachsorgeprogrammen bei der Stabilisierung des Reha-Erfolgs. Und unter Passauer Wolf LebensArt findet jeder bereichernde Optionen für einen gesünderen Lebensstil, wie Präventionsprogramme und Urlaubsangebote in der Passauer Wolf Lodge & Therme und dem Gesundheitshotel Summerhof***. Ihr Weg zu uns Im Passauer Wolf Bad Griesbach können Patienten ab der Neurologischen Frühreha aufgenommen werden — in Form einer Anschlussheilbehandlung oder einer Reha-Maßnahme. Ihr Ansprechpartner ist Ihr Haus- oder Facharzt. Der Passauer Wolf Bad Griesbach ist mit dem »Post-Covid-Check«-Siegel von qualitätskliniken.de ausgezeichnet. Mehr zum Passauer Wolf Bad Griesbach erfahren Sie online und im persönlichen Gespräch. Wir beraten Sie gerne. Techniken wie »verbundenes Atmen« zählen zu den Therapiemaßnahmen während der LongCovid-Behandlung im Rahmen der Neurologischen Rehabilitation im Passauer Wolf Bad Griesbach. weitere Informationen NEUROLOGISCHE FRÜHREHA NEUROLOGIE INNERE MEDIZIN / KARDIOLOGIE LEBENSSTIL-MEDIZIN GERIATRIE BAD GRIESBACH pwlebensart.de passauerwolf.de – A N Z E I G E –

26 Minigolf Seepark Arrach Seepark 1, 93474 Arrach Geöffnet tgl. von 11 – 18 Uhr Minigolfanlage Grafenau Freyunger Straße – P9, 94481 Grafenau Geöffnet tgl. von 10–20 Uhr Minigolf Burghausen Wöhrseegasse 261, 84489 Burghausen Geöffnet tgl. von 10–22 Uhr Minigolf Unteriglbach Unteröd 10, 94496 Ortenburg Geöffnet Di –So von 13–20 Uhr Minigolf Neufahrn Schloßweg 2, 84088 Neufahrn/Ndb. Geöffnet tgl. von 13–22 Uhr (Mi Ruhetag) Minigolf Postmünster Beckenrandstraße 2, 84389 Postmünster Geöffnet Mo–Fr von 13–22 Uhr, Sa+So von 10–22 Uhr Bahnengolf Landshut Beslauer Straße 121, 84028 Landshut Geöffnet von Di –Fr ab 14:30 Uhr, Sa+So ab 10 Uhr Minigolf Obersimbach Josef-Scheiblhuber-Weg 1, 84359 Simbach am Inn Geöffnet Mo+Mi von 13–21 Uhr, Do–Sa 9:30–22 Uhr, So von 9:30–21 Uhr, Di Ruhetag Bild: © Touristinformation Grafenau Die schönsten Minigolfplätze Niederbayerns Im Sommer zieht's uns raus. Raus in die Natur. Wir paddeln im Schlauchboot, schippern mit dem Tretboot, erkunden auf zwei Rädern die Region, gehen klettern, wandern, schwimmen. Punktum: Wir werden aktiver. Wer eine gute Mischung aus „chillig“ und „sportlich“ sucht, ist beim Minigolfen bestens aufgehoben. Wir haben uns in Niederbayern mal umgeschaut, welche Anlagen es in unserer schönen Heimat so gibt. Hier ein paar Empfehlungen aus unserer Freizeitredaktion. Einfach den QR-Code abscannen und weiterführende Infos erhalten.

27 DAS ERLEBNISBAD DIE BÄRENWELLE Mitte Mai bis Mitte September, täglich 9 bis 19 Uhr (an Regentagen 17 bis 19 Uhr) Freibad Grafenau, Seesteig 6, 94481 Grafenau, Tel: 08552/1490, www.grafenau.de • Wellen- und Freizeitbecken – 86 Meter Riesenrutsche • Sprungbecken mit 1-/3- und 5-Meter-Turm • Sportbecken mit acht 50-Meter-Bahnen • Zwei Kinderplantschbecken mit Rutschen und Wasserpilzen • Barrierefreier Eingang ins Bad • Terrasse mit Sonnenliegen – Beachvolleyball, Tischtennis • Große Liegewiese mit natürlichem Schatten • Kiosk mit großem Bistrobereich mit Bayerns größtemWellenbecken Familien-Ticket Bayerische Landesgartenschau Freyung 25.05.—03.10.2023 www.lgs2023.de Wald. Weite. Wunderbar. Das ideale Ausflugsziel Veranstaltungsprogramm

28 Ein idyllisch gelegenes Naturschutzgebiet der Regentalaue in Altenmarkt, vor den Toren Chams. Es war ein wunderschöner Sommertag. 25 Grad im Schatten, wolkenloser Himmel. Als Torsten und ich gegen 14 Uhr angekommen sind, wurden wir sehr freundlich von Sepp Bucher begrüßt, dem ehrenamtlichen Betreuer der gesamten Bauerngolfanlage des Sportvereins DJK Altenmarkt – der uns erst einmal die Regeln, Tücken und Kniffe des Freizeitspaßes erklärt hat. Die Anlage selbst: Ein 30.000 Quadratmeter großer Parcours – das entspricht ungefähr einer Größe von vier Fußballfeldern – mit 22 Hindernissen auf einer Spiellänge von 1,4 Kilometern. Alte Landmaschinen musste man passieren, ebenso Traktorreifen und kleine Rutschbahnen. Da war schon eine Portion Geschicklichkeit erforderlich, um die 15 „Holes“, wie der Golfer sagt, zu erreichen. Aber natürlich waren diese Holes keine gewöhnlichen Löcher, nein. Herr Bucher hat sich da etwas ganz Besonderes einfallen lassen, indem er kleine Eimer im Boden versenkt hatte, die letzten Endes dann den Ball „auffangen“ – einen erfolgreichen Schlag vorausgesetzt. Ein ganz gewöhnlicher Golfball kommt hier nicht zum Einsatz, klar. Wir sind ja hier beim Bauerngolf! Man spielt mit einem Lederball, der in etwa den Durchmesser eines Handballs hat. Auch die Schläger sind natürlich keine normalen Golfschläger! Sie bestehen aus einem holländischen Holzschuh, an einem Besenstiel befestigt. „Wie viele Leute können denn gleichzeitig Bauerngolf spielen auf Ihrer Anlage?“, fragte ich Herrn Bucher, als ich gerade meine erste Bahn nach 9 Schlägen semi-erfolgreich geschafft hatte. „25 bis 30 Personen sind für das Gelände überhaupt kein Problem. Es kommen sehr viele Familien und Seniorengruppen, Urlauber, Feriengäste, Kinder- und Erwachsenengeburtstage, Firmenfeiern usw. Eine Gruppe kann gleichzeitig mit maximal sechs Personen spielen. Mehr geht nicht, weil man sich sonst zu lange auf einer Spielbahn aufhalten und die nachfolgenden Spieler behindern würde.“ Gegründet hat Sepp Bucher die DJKBauerngolfanlage vor zehn Jahren. Die Idee kam ihm, als er während eines Südtirol-Urlaubs einen Bericht von einer Anlage in Samerberg bei Rosenheim gesehen hat. „Da will ich hin“, sagte er damals zu seiner Frau. Und so kam's, dass sie nach dem Ferienaufenthalt in Oberbayern vorbeigeschaut hatten. Die Idee fand er so klasse, dass er sie unbedingt auch in Cham umsetzen wollte. „Die DJK verfügt doch über ein großes Grundstück“, meinte seine Frau zu ihm. Und schon war die Bauerngolfanlage beim Sportverein DJK Altenmarkt geboren. „Wo liegen denn die Ursprünge des Bauerngolfs?“, fragte ich Herrn Bucher, während wir den Ball unter einem Pflug sanft hindurch spielen sollten. „Erfunden wurde Bauerngolf als sogenanntes 'Farmersgolf' von einem Holländer“, so Bucher. „Dem kam wohl beimMelken diese verrückte Idee. Tatsächlich gibt es in den Niederlanden sogar professionelle Meisterschaften im Bauerngolf.“ Ob die Schläger auch original sind, hakte ich noch nach. „Unsere jetzigen Holzschläger sind alles Originale aus Holland.“ Bauerngolf Das Freizeiterlebnis für Groß & Klein Bilder: © Torsten Widua

29 Landrefugium Obermüller e.K. | Wolfgang Obermüller | Sonnenweg 12 | 94107 Untergriesbach Telefon: +49 (0) 8593 / 90 05 - 0 | Fax: +49 (0) 8593 / 90 05 - 44 E-Mail: info@balancehotel-obermueller.de NEUE THEMENSUITEN Obermüllers 3/4 Verwöhnpension ab109,00€ pro Person www. b a l an c e h ot e l- o b e rmu e l l e r . d e © Torsten Widua Eins von 22 Hindernissen auf der 1,4 km langen und 30.000 Quadratmeter großen Bauerngolf-Anlage in Cham-Altenmarkt

30 Torsten und ich schreiben natürlich fleißig mit, wer von uns beiden wie viele Schläge braucht, bis der Ball im Eimer landet. Momentan herrscht fast Gleichstand. Torsten führt mit drei Punkten und holt nun zum großen Schlag aus, um eine schätzungsweise 50 Meter lange Strecke zu meistern. Währenddessen meine Frage an Herrn Bucher, ob es denn eine Art Rekordhalter gibt. „Vor zwei Jahren war die Anlage nur zehn Holes groß. Damals lag der Rekord bei 67 Schlägen. Heute hat die Anlage 15 Löcher, aber wir haben keine offizielle Statistik weitergeführt. Mein großer Dank geht übrigens an die Vereinsmitglieder, ohne die es nicht so weit gekommen wäre. Vor allem aber dem Abteilungsleiter der Bogenschieß- und Bauerngolfabteilung Christian Amberger und dem Ehepaar Birgit und Werner Götze. Christian Amberger kümmert sich außerdem noch um seine 20 Bienenvölker auf der DJK-Anlage. Mit Blick auf die Uhr stellen wir fest, dass wir viel mehr geratscht und viel weniger gespielt haben. Und weil uns Herr Bucher noch etwas ganz Besonderes auf seinem Grundstück zeigen wollte, haben wir das Spiel nach acht Holes beendet. „Hier auf der weitläufigen Anlage gibt es auch einen Bogenschießplatz“, schwärmte Herr Bucher. „Schaut mal, wie schön der hier am Ufer des Quadfeldmühlbachs liegt.“ Stimmt, wirklich eine beeindruckende Szenerie. Und während ich mich weiter mit Herrn Bucher und vier anwesenden Schützen unterhalte, versucht sich Torsten mit Pfeil und Bogen. Von vier Pfeilen traf einer die Zielscheibe. Entfernung: 15 Meter. Gut, da wäre dann wohl noch Luft nach oben. Kurz nach 16 Uhr. „So, Leut', jetzt geh'n wir noch auf eine deftige Brotzeit in den Biergarten. Ich lad' euch ein.“ Diese Einladung haben wir natürlich gerne angenommen. Und was soll ich sagen: Schön war's in der Wasserwirtschaft. Leckerer Obazda, resches Bauernbrot und eine Halbe. Dazu nette Gesellschaft mit Herrn Bucher und seiner Frau. Wir kommen gerne wieder. Dann spielen wir auch alle 15 Holes, versprochen. Von Thomas Hartmann Sepp Bucher, rüstige 83 Jahre jung. Mit 27 in den Stadtrat von Cham gewählt, dort 24 Jahre Fraktionsvorsitzender, weitere sechs Jahr fraktionslos, somit dreißig Jahre Stadtrat. Beruflich war er Kreisjugendpfleger und Sportamtsleiter am Landratsamt Cham bis zum Renteneintritt mit 62 Jahren. Anschließend Reise- und Kulturführer für den Bayerischen Wald. Öffnungszeiten Bauerngolf: Täglich von 13 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit. Öffnungszeiten variieren je nach Jahres- und Ferienzeit. Für Gruppen ab 8 Personen sind auch andere Öffnungszeiten nach telefonischer Anmeldung möglich. (Telefon: 09971/3605) www.bauerngolf-altenmarkt.de Bild: © Torsten Widua www.bauerngolf-altenmarkt.de

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