51 Lieber Herr Bachleitner, s'Entdeckerviertel heißt „Entdeckerviertel“, weil's was zu entdecken gibt. Was gibt's denn eigentlich so zu entdecken bei Euch? Ja, es gibt viel zu entdecken bei uns. Aber der Name kommt auch daher, weil wir Grenzen überschreiten und auch Gegensätze verknüpfen. Bei uns gibt es herrliche Naturräume entlang der Flüsse und Seen, aber auch gleich fünf pulsierende kleine und historische Städte; s’Entdeckerviertel ist genauso die Heimat von „Stille Nacht“ wie der Standort von KTM und der KTM Motohall, einer tollen Erlebniswelt. Traditionelle Kulturangebote findet man im Entdeckerviertel genauso wie moderne und zeitgenössische Angebote. Denken Sie nur an die Jazzwochen in Burghausen oder den New York City Musik Marathon in Mattighofen, oder auch das Sommertheater in Braunau, das heuer Göthes „Faust“ gibt. Und auf der anderen Seite lebt das Brauchtum, die traditionelle Blasmusik. Beides hat Platz und ergänzt sich wunderbar. Jetzt berührt das Entdeckerviertel geografisch gesehen sowohl Bayern als auch Österreich. Wie würden Sie den Österreichern den bayerischen Raum und den Bayern den österreichischen Raum schmackhaft machen? Also grundsätzlich ist das schon mehr ein gemeinsamer Raum als zwei verschiedene, auch wenn erst die Salzach und dann der Inn eine natürliche Grenze bilden. Es gibt viele Gemeinsamkeiten und natürlich ein enge historische Verbindung, gehörte man doch bis 1779 gemeinsam zu Bayern. Aber wir stellen fest, dass politische Grenzen selbst im vereinten Europa oftmals Wissensgrenzen sind. Vielen Österreichern ist das Ibmer Moor vertraut oder der Holzöster See, Braunau und Mattighofen. Aber von der weltlängsten Burg in Burghausen, der Burg Tittmoning oder der ehemaligen Station des Orient-Express' in Simbach hat man noch nie gehört. Umgekehrt kennen viele in Bayern zwar unsere Bayerischen Städte, wissen aber nicht, dass es ganz in der Nähe die größte zusammenhängende Moorlandschaft Österreichs gibt, oder dass Franz Xaver Gruber, der Komponist des weltberühmten Weihnachtsliedes „Stille Nacht, Heilige Nacht“, hier geboren wurde. Oder wussten Sie, dass die Stadtpfarrkirche St. Stephan in Braunau einen der höchsten Kirchtürme Österreichs hat? Besonders spannend – diesen Turm kann man im Rahmen einer Führung auch besteigen. Ich selbst wohne im Landreis Straubing-Bogen, in Niederbayern. Warum sollte ich Ihrer Meinung nach ins Entdeckervioertel kommen und was zeichnet Ihre Region aus? Einerseits finden viele Gäste die bereits erwähnte grenzüberschreitende Region spannend und interessant, andererseits ist das Entdeckerviertel in weiten Teilen sehr naturbelassen und vor allem keine überlaufene Tourismusregion. Hier kann man in Ruhe ausspannen, abseits touristischer Trampelpfade radeln oder wandern, also die Natur genießen. Die Region ist noch sehr authentisch und echt. Wir haben richtig gemütliche Gasthäuser mit ausgezeichneter Küche und viele regionale Produkte im Angebot, allem voran natürlich das Brot der Region. Bild links: Georg Bachleitner / rechts: © Entdeckerviertel/media.dot
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