60 Deggendorf, Dr. Christian Moser (CSU), der in einem Interview mit NIEDERBAYERN TV nahezu sprachlos war: „Es ist nicht in Worte zu fassen, was in Fischerdorf abgeht. Mir graut vor dem Moment, wenn das Wasser weg ist.“ Fassungslos waren auch die Spitzenpolitiker, die sich vor Ort ein Bild der Katastrophe machten. So reisten am 4. Juni 2013 die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie der frühere Ministerpräsident von Bayern, Horst Seehofer (CSU), nach Passau. Merkel: „Was für eine unglaubliche Einsatzbereitschaft. Ich habe den Eindruck, jeder packt mit an. Und die Politik wird versuchen, unbürokratisch zu helfen. Wir werden uns engagieren.“ Eine Stunde lang war Merkel mit Seehofer und Anhang – den Staatsministern Helmut Brunner (CSU), Martin Zeil (FDP), Marcel Huber (CSU) und mit Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) – vor Ort. Auch Horst Seehofer zeigte sich im Interview emotional: „Auf der einen Seite ist man sehr bedrückt, wenn man die Gewalten der Natur sieht. Auf der anderen hat man ein frohes Herz, wenn man die Einsatzkräfte und Bevölkerung erlebt, mit welcher Besonnenheit und Professionalität in dieser Katastrophe umgegangen wird. Die Leute halten zusammen, die Menschen stehen zusammen. Das ist auch immer wieder ein ermutigendes Zeichen.“ Am gleichen Tag wurde in Passau mit 12,89 Metern der höchste Pegelstand der Katastrophe gemessen. Einen Tag später in Deggendorf: 8,08 Meter. Knapp zehn Tage später war der damalige Bundespräsident Joachim Gauck (parteilos) in Deggendorf und erzählte im Interview mit NIEDERBAYERN TV: „Da denkt man, wenn du gelandet bist, dass du auf Menschen triffst, die du trösten musst, die mutlos sind, die erschlagen sind. Und dann hört man die Berichte der Menschen, die hier aktiv waren während der Katastrophe. Und dann gewinnt das Ganze das Ausmaß, dass man einfach nur voller Bewunderung vor den Leuten steht, die das geleistet haben.“ Noch heute sind manche Schäden sichtbar und viele Menschen in der Region kämpfen noch immer mit dem verhehrenden Ausmaß der Schäden – sowohl finanziell als auch emotional und psychisch. Wollen wir doch alle hoffen, dass Niederbayern von solch einer Verwüstung künftig verschont bleibt. Von Torsten Widua Bild oben: © Hendrik Schwartz – stock.adobe.com | unten: © Gina Sanders – stock.adobe.com
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