63 seiner Konzeptausarbeitung erst mal beschäftigen. Dies hätte allerdings laut eigener Aussage ganz gut funktioniert. Zu Beginn war bei ihm jedoch ein anderes Konzept vorrangig: Die Bienenpatenschaft. Hier können Interessierte selbst „Paten“ von Völkern des Imkers werden. Und wie es sich für einen richtigen Paten oder eine Patin gehört, dürfen diese auch ihre Patenkinder regelmäßig besuchen. Als erster Wegbegleiter galt hier das BMW Group Werk Dingolfing. Hier standen die ersten Bienenvölker, für die Patenschaften vergeben wurden. Nach und nach war, auch über die Werbegemeinschaft Dingolfing, ein Einstieg in die regionalen mittelständischen Unternehmen möglich, die sich die ersten eigenen Völker gemietet haben. Die Möglichkeit einer Bienenpatenschaft besteht auch heute noch. Honigbienen „All inclusive“ Den Ausdruck „All inclusive“ bringt man meist mit Pauschalreisen in Verbindung, doch auch beim Konzept der Bienenmiete darf sich die Mieterin oder der Mieter über ein RundumSorglos-Paket freuen. Selbst müssen sich diese um kaum etwas kümmern: Der Imker berät und hilft bei der richtigen Standortsuche für das Bienenhaus, unterstützt bei den nötigen Anmeldungen bei den Ämtern, führt regelmäßig Kontrollbesuche durch und kümmert sich um die fleißigen Bienchen. So kann man zwar eigene Bienen im Garten haben und von deren Bestäubung, aber auch von deren Honig profitieren, benötigt aber weder Fachwissen noch Zeit, um sich um das Volk zu kümmern. Voraussetzung für eine Bienenmiete ist die sogenannte Standortqualifizierung. Hier stattet der Spezialist dem Grundstück einen Besuch ab, um festzustellen, ob dort ein Bienenvolk aufgestellt werden kann. Stefan Fleischmann erläutert: „Ein Honigbienenvolk ist eigentlich relativ anspruchslos, wichtiger ist eher der Zugang für uns als Imker und bestenfalls, dass die Fluglochausrichtung Süd-Ost ist. Aber in der Regel hat es bisher keinen Kunden gegeben, wo der Platz nicht geeignet gewesen wäre“. Damit es dem gemieteten Bienenvolk so gut wie möglich geht, sollte man rund um den Standort das Mähintervall möglichst drosseln. Denn im Gegensatz zu uns Menschen freuen sich die Bienen über Löwenzahn oder das ein oder andere Gänseblümchen. Zähflüssiges Gold Bienen schätzen wir nicht nur für ihre Bestäubungsleistung, sondern auch für den leckeren Honig, den wir uns auf unser täglich Frühstücksbrot streichen. Bei beiden Konzepten der Imkerei Fleischmann erhalten die Kunden Honig von ihrem Bienenvolk – bei der Patenschaft sind dies drei Kilogramm pro Jahr, bei der Miete ist die Menge abhängig von unterschiedlichen Standortfaktoren. Der gesamte HonigErtrag des eigenen Volkes kann sich laut dem Spezialisten zwischen zehn und zwanzig Kilogramm bewegen – und davon kommt jedes Gramm bei den Mietern an. Je nach Bepflanzung der näheren Umgebung des Bienenvolkes kann der eigene Honig unterschiedliche Geschmacksnoten erhalten. Den Honig der Kunden probiert Stefan Fleischmann nicht – denn wirklich alles soll direkt bei ihnen ankommen. Außer natürlich, sie schenken ihm von sich aus das ein oder andere Glas, dann freut er sich sehr, den individuellen Honig genießen zu dürfen. Auch eigene Etiketten sind auf Wunsch möglich, sodass beispielsweise manche Unternehmen den Honig ihrer fleißigen Firmen-Bienen zu Dienstjubiläen oder besonderen Anlässen verschenken können. Ausgezeichnete Imker-Arbeit Im vergangenen Jahr wurde die Imkerei Fleischmann vom Landkreis © topo84 – stock.adobe.com
RkJQdWJsaXNoZXIy MTYzMjU=