Fußball in der Region – präsentiert von der 12 Saison 2023 / 24 | Bezirksliga West Fußball in der Region – präsentiert von der Saison 2023 / 24 13 „Jungs haben viel gelernt“ FCE-Trainer Michael Heckner über den eigenen Jugendstil – und einen echten Knipser Der FCE spielt mit dem wohl jüngsten Team der Liga. Macht Sie das nervös? Mi chae l Heckner : Oh, nein. Die Jungs haben in der vergangenen Saison viel dazugelernt und das auch prima umgesetzt. Nun wird’s nicht einfacher, weil sich die Konkurrenz auf dem Markt umsieht und verstärkt. Hätten Sie sich nicht auch gerne was Hochkarätiges? Heckner : Na sicher, aber nicht unter den gegebenen Umständen. Da bin ich als Trainer mit der Sportleitung einig. Was beim Wechselspiel schon geboten wird, macht den Amateurfußball kaputt. Wir setzen auf eigene Spieler und geben denen genügend Zeit, um sich zu verbessern. Das ist unser Ziel und nicht der Aufstieg um jeden Preis. Zuletzt landete der FC Ergolding auf Rang neun. Es hätte durchaus besser sein können – mit einem echten „Knipser“ im Team. Heckner : Spielerisch haben wir in vielen Partien echt überzeugt und gingen am Ende doch leer aus. Nur Lob zu kriegen aber keine Punkte, das war manchmal schon nervig. Aber auch diesen Stress haben meine Jungs prima weggesteckt und nie aufgegeben. Jetzt sind sie um einiges reifer – und das werden sie in Tore ummünzen. Mit Michael Heckner sprach Bepp Helmrich. Michael Heckner Mit gestärktem Selbstvertrauen FC Ergolding schickt abermals das jüngste Team der Bezirksliga West ins Rennen Von Bepp Helmrich Ende gut, alles gut – so in etwa könnte das Fazit der vorigen Saison in der Bezirksliga West für den FC Ergolding lauten. In direkte Abstiegsgefahr geriet man nie, in die Nähe der Relegationszone kamman doch einige Male. Zum Schluss reichte es für Position neun. Damit war man im rot-weißen Lager durchaus zufrieden. Die Konkurrenz wunderte sich allerdings über die holprige FCE-Spielzeit. Man hatte die Mannen von Trainer Michael Heckner im Rennen um Meisterschaft und Aufstieg erwartet. Wer sich freilich genauer informiert hatte, der wusste sehr wohl, dass davon bereits vor der Saison im Lager der Ergoldinger nie die Rede war. Weil sie sich nicht an der weit verbreiteten Wechselhysterie beteiligten. „Wir hatten das jüngste Team der Liga und das wird sich in der neuen Saison nicht ändern. Weil wir weiterhin unsere Jungs in den Mittelpunkt stellen und denen vertrauen“, stellt Sportleiter Michael Roider unmissverständlich fest. Eine gute Maßnahme, wie sich zeigt. Obschon mit Thomas Sigl (Karriereende), Kevin Treis (SpVgg Landshut) und Christoph Konietzny (Adlkofen) viel Routine – wie abgesprochen – abgewandert ist. Patrick Scheibenzuber ist noch verletzt. Ansonsten sind alle Mann an Bord geblieben und mit Egor Remmer (vom SV Altheim) und Alexander Burgess (SV Münchnerau) kamen vorerst nur zwei „Neue“ dazu. „Natürlich haben wir uns auch mit gestandenen Bezirksligaspielern unterhalten. Es gab durchaus gute Gespräche, aber keinen Abschluss. Da kamen Forderungen ins Spiel, die wir nicht erfüllen wollten. Finanzielle Abenteuer machen wir nicht mit“, betont Michael Roider. Kurz vor Saisonbeginn heuerten doch noch zwei neue Kräfte in Ergolding an: Burim Zekaj (22) und Samuel Dianovsky (19). Ergo geht man nicht mit hochkarätigen Verstärkungen in die Saison, sondern mit gestärktem Selbstvertrauen – und möchte mit dem „jüngstem Team der Liga“ der Konkurrenz Paroli bieten. Mit einem positiven Blick in die Zukunft. „Die Konkurrenz verstärkt sich zum Teil enorm. Auf Dauer wird aber unsere Machart vorne sein“, findet Chefcoach Michael Heckner. Der übrigens ein Quartett an seiner Seite hat: Michael Förster-Kottmayr ist spielender Co-Trainer, Daniel Skora Co-Trainer, Christoph Wittmann neuer Torwart-Trainer und „Beppo“ Cafariello soll die U23-Truppe in der Kreisklasse auf Titelkurs bringen. „Das ist unsere Talentschmiede, mit der unser Bezirksligateam eng verbunden ist. Im Grunde sind wir nämlich ein Team“, sagt Michael Roider. JUNG DYNAMISCH UND HOFFENTLICH ERFOLGREICH: die Bezirksliga-Formation vom FC Ergolding. Fotos: Bepp Helmrich Neustart geglückt Sebastian Maier schafft mit Haching den Aufstieg in Liga drei - und will dort auch bleiben Von Tobias Nagler Wie man etwas auslegt, hängt wie so vieles im Leben immer vom Standpunkt des Betrachters ab. Und während im vorigen Sommer also manch einer den Wechsel von Sebastian Maier zur SpVgg Unterhaching als „weiteren Schritt zurück“ in einer sich auf dem absteigenden Ast befindenden Karriere einordnete, sprach der gebürtige Landshuter genau im Gegenteil von einem „Schritt nach vorne“. Das nennt man gemeinhin Interpretationsspielraum. Der ist zwölf Monate später freilich nicht gegeben: Angesichts des Drittliga-Aufstiegs der Münchner Vorstädter und einer überzeugenden Bilanz von Sebastian Maier darf man die Runde 2022/23 in weiten Teilen als Erfolgsgeschichte bezeichnen. Oder, wie es der 29-Jährige selbst sagt: „Das war seit Jahren die schönste und vor allem ruhigste Saison. Da hat menschlich und sportlich alles gepasst.“ Vom Nachwuchs der SpVgg Landshut über die „Löwen“ des TSV 1860 München 2013 in die Welt des Profifußballs ausgezogen, brachte es der spielintelligente Mittelfeldmann für die Kult-Kicker vom FC St. Pauli, Hannover 96 und den VfL Bochum auf 146 Einsätze in den ersten beiden Ligen. Der ultimative Durchbruch blieb ihm – auch aus Verletzungsgründen – verwehrt. Also ging’s zurück in die bayerische Heimat. Zunächst zum Drittligisten Türkgücü München – eine Station zum Vergessen. Nach dem finanziellen Aus des Retorten-Clubs heuerte Sebastian Maier schließlich in der Regionalliga bei Haching und Trainer Sandro Wagner an. Sofort Stammspieler, blieb er weitestgehend verletzungsfrei und kam auf 20 Startelf-Einsätze, zwei Treffer und 15 Vorlagen. Der Lohn mit dem Team: die ganz souverän errungene Meisterschaft. Freilich ein Titel ohne Mittel: Der Aufstieg führte vorige Saison im rotierenden, ausgeklügelten System des DFB für die Meister der Staffeln Bayern und Nordost nur über die Relegation. Und dort setzte sich die SpVgg in zwei packenden Spielen (2:1; 2:0) gegen Energie Cottbus durch. „Den Aufstieg so zu realisieren, ist schon noch mal emotionaler“, sagt Maier. Und sieht darin auch gleich eine gute Schule für die kommende Serie, in der es für die Oberbayern und ihren neuen Coach Marc Unterberger (Wagner wird Assistent von Hannes Wolf bei der U20 des DFB) zunächst wohl einzig und allein um den Klassenerhalt geht. „Das wird hart. Da wartet so etwas wie gegen Cottbus 38 Mal auf uns.“ Neben der allgemeinen Rückkehr ins Profigeschäft freut sich der verheiratete Familienvater vor allem auf die Duelle mit Ost-Ikone Dynamo Dresden. Und natürlich auf die beiden Aufeinandertreffen mit den „Sechzgern“: „Klar, das ist immer etwas Besonderes für mich“, gesteht Sebastian Maier. Der Neustart ist ihm geglückt. Und ob’s dafür nun den Schritt zurück oder den Schritt nach vorne brauchte, ist reine Interpretationssache. APPLAUS: „Den Aufstieg so zu realisieren, ist schon noch mal emotionaler“, sagt Sebastian Maier. Foto: imago/Wagner Pongracic fix bei US Lecce 25-jähriger Landshuter unterschreibt Vertrag bis 2026 (rob) Vor einem Jahr zog es Marin Pongracic (25) zu Serie-A-Aufsteiger US Lecce. Abermals ausgeliehen vom VfL Wolfsburg. Dort sollte der Landshuter mehr Spielpraxis erhalten als zuvor bei Borussia Dortmund. Verletzungsbedingt kam er jedoch bloß auf neun Pflichtspiel-Einsätze. Eine Knöchel-OP zwang den Innenverteidiger ab Januar monatelang zum Zuschauen. Dennoch hat Pongracic einen guten Eindruck bei den Bossen der Süditaliener hinterlassen. Für kolportierte zwei Millionen Euro haben sie den Kroaten nämlich dauerhaft von den „Wölfen“ losgeeist und mit Arbeitspapieren bis 2026 plus Option auf eine weitere Saison ausgestattet. Marin Pongracic. Foto: imago FC Ergolding Tor: Alexander Burgess, Michael FörsterKottmayr, Moritz Leiß. Abwehr: Rene Fredlmeier, Leon Fröhler, Alexander Sarnoch, Dennis Skora, Michael Wallner. Mittelfeld und Angriff: Jakob Bauer, Simon Bauer, Tobias Bruckmeier, Julius Drück, William Maloumby, Egor Remmer, Oliver Steil, Daniel Bauer, Max-Leon Blass, Patrick Hirschmüller, Ouro Agrignan Aziz, Rocco Schmidleitner, Burim Zekaj, Samuel Dianovsky, Malick Cessay. WIR SCHAFFEN GRUNDLAGEN.
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