Anpfiff - Das Fußballmagazin für die Region

Fußball in der Region – präsentiert von der 22 Saison 2023 / 24 | Bezirksliga West Fußball in der Region – präsentiert von der 23 Saison 2023 / 24 „Das Gesamtpaket stimmt“ Der 36-jährige Benjamin „Benny“ Flicker trainiert nun den TSV Langquaid Herr Flicker, was war für Sie als Trainer ausschlaggebend, sich für den TSV Langquaid zu entscheiden? Benjamin Fl i cker : Ganz klar das Gesamtpaket. Die guten und professionellen Strukturen sowie die Möglichkeit, wieder in Niederbayern als Trainer arbeiten zu dürfen, haben überzeugt. In Niederbayern ist das Zuschauerinteresse mit Abstand am größten. Die Langquaider sowie das gesamte Team dort haben Lust auf Weiterentwicklung und wollen den nächsten Schritt machen. Die Langquaider gelten ja in der Bezirksliga als „Urgestein“, aber in der vergangenen Spielzeit war Abstiegskampf pur angesagt. Werden nach einigen namhaften Neuzugängen die Ziele in der Liga wieder höher gesteckt? Fl i cker : Ich würde lügen, wenn ich nicht sagen würde, dass wir uns diese Saison mit den Neuzugängen sowie den Spielern, welche aus Verletzungen zurückkommen, anders vorstellen wollen. Wir müssen hierfür aber die Basis auf dem Trainingsplatz legen, denn eine bessere Saison muss man sich erarbeiten. Was wird am wichtigsten sein, um die angestrebten Ziele zu erreichen? Fl i cker : Ganz klar eine hohe Trainingsintensität. So wie ich trainiere, so wird in der Regel auch gespielt. Wir werden versuchen, schon im Training körperlich und geistig an unsere Grenzen zu gehen, um bestmöglich auf ein Spiel vorbereitet zu sein. Die Fragen stellte Ferdinand Mader. Benjamin Flicker TSV Langquaid Torhüter: Maxim Dialler, Christoph Aiwanger, Niklas Krinninger, Christoph Schmaus. Abwehr: Paul Auhuber, Christoph Blabl, Thomas Blabl, Christian Ludwig, Raphael Niedermeier, Johannes Pernpeintner, Stefan Schauer, Andreas Steffel, Thomas Rappl, Thomas Steffel. Mittelfeld und Angriff: Aaron Bice, Daniel Beerschneider, Florian Brunner, Fabian Ertl, Chris Gräßlin, Lukas Meinzer, Polat Ötgün, Leon Schlegel, Patrick Slodarz, Christoph Stich, Hannes Wagner, Markus Weiherer, Christoph Weigl. „Verbesserungspotenzial gibt’s immer“ Wolfgang Stark über seinen Job als Schiri-Coach, die VAR-Debatten und ein Challenge-System Von Michael Selmeier Als Schiedsrichter hat er alles erreicht. Wolfgang Stark war bei Olympia in Peking (2008), der WM in Südafrika (2010), bei der EM in Polen und der Ukraine (2012), hat unzählige Partien in der Champions League gepfiffen, dazu ein Europa-League-Finale (2012) und ist mit 344 Einsätzen Bundesliga-Rekordreferee. Nach seiner aktiven Karriere arbeitete Wolfgang Stark für den DFB zunächst als Chefcoach aller Drittliga-Unparteiischen. Seit 2020 ist er Schiri-Beobachter im deutschen Fußball-Oberhaus und einer von insgesamt sechs Coaches der Bundesliga-Unparteiischen. „Das macht viel Spaß“, sagt der 53-jährige Sparkassenkaufmann: „Da kann ich meine Erfahrung einbringen und weitergeben.“ Im Interview mit unserer Sportredaktion spricht der Landshuter auch über die permanenten VAR-Debatten und das von der Trainerzunft geforderte Challenge-System. Herr Stark, die Arbeit von Fußballtrainern ist bekannt. Aber: Was, bitteschön, macht ein Schiri-Coach? Wol fgang Stark: Nach dem Spiel gibt es ein Analysegespräch mit dem Schiedsrichtergespann und zwei Tage später die große Analyse mit Videobildern und allem, was dazugehört. Das ist das sogenannte Coaching. Im Prinzip machen wir dasselbe wie ein Trainer mit seinem Team. Für diesen Job sind Sie aufgrund ihrer langen Schiedsrichter-Laufbahn ja geradezu prädestiniert. Stark: Ich kann zumindest meine ganze Erfahrung einbringen und weitergeben. Das macht Spaß, weil die Zusammenarbeit mit den aktiven Schiedsrichtern auf Augenhöhe ist und man erreichen will, dass die Leistungen besser werden. Und Verbesserungspotenzial gibt’s immer. Auch beim Video-Assistenten. Das Thema bringt nicht nur das Blut der Fans regelmäßig in Wallung. Stark: Diese Diskussionen wird’s immer geben. Sie verlagern sich derzeit vom Schiri auf den VAR. Wenn was nicht gut läuft, liegt die Hauptfehlerquelle beim Video-Assistenten – jedenfalls in der öffentlichen Wahrnehmung. Doch das ist falsch. Denn den eigentlichen Fehler macht der Schiedsrichter. Das ist mitunter auch meine Hauptaufgabe als Coach, dafür zu sorgen, dass der Referee die richtigen Entscheidungen auf dem Platz erkennt und er somit den VAR als zusätzliches Hilfsmittel nicht benötigt. In der italienischen Serie A sollen die Funksprüche zwischen Schiedsrichtern und Videoassistenten künftig veröffentlicht werden. Eine Option für die Bundesliga? Stark: Es würde vermutlich für mehr Verständnis sorgen, ist aber ein ganz schmaler Grat. Unter dem Gesichtspunkt der Transparenz könnte es bei strittigen Szenen helfen, zu erklären, warum diese Entscheidung so getroffen wurde und nicht anders. Neuerdings wird die Forderung nach einem ChallengeSystem – wie in anderen Sportarten praktiziert wird – lauter. Was halten Sie davon? Stark: Grundsätzlich finde ich die Idee nicht verkehrt. Ein Problem besteht eventuell in der Umsetzung. Bei einigen Situationen, beispielsweise einem Abstoß vom Torwart, wird das Spiel sehr schnell fortgesetzt und deswegen sind dann eine Überprüfung und eine Spielstrafe laut Regelwerk nicht mehr möglich. Deshalb müssen die Trainer, die dieses Challenge-System ja wollen, ein Konzept entwickeln, das erstens praxistauglich ist und zweitens von IFAB/FIFA abgesegnet wird. KURZ UND KNACKIG: „Im Prinzip machen wir dasselbe wie ein Trainer mit seinem Team – eine große Analyse mit Videobildern“, sagt Wolfgang Stark. Foto: Christine Vinçon Blick geht nach oben „Bezirksliga-Dino“ TSV Langquaid hat genug vom Abstiegskampf Von Ferdinand Mader Seit 2004 spielt der TSV Langquaid – unterbrochen nur 2014/15 von einem Kurzgastspiel in der Landesliga – im niederbayerischen Oberhaus und gilt damit als „Bezirksliga-Dino“. Doch in der vergangenen Saison hätte es die „Unabsteigbaren“ fast erwischt: Nach der verlorenen Partie beim FC DJK Simbach, die zudem zwei Spielersperren nach sich zog, schien die Liga-Uhr der Labertaler abzulaufen. Doch die Sportleitung um den unverwüstlichen Teammanager Franz „Bill“ Fuchsbrunner blieb ruhig, hielt am Trainerduo Andreas Müller/ Thomas Rappl fest und wurde schließlich mit dem rettenden zwölften Platz belohnt. Was für die Blau-Weißen ohne die enormen Verletzungs- und Personalprobleme in der Saison 2022/23 wirklich drin gewesen wäre, zeigte die PokalRunde, die im 2:1-Finalerfolg über Dingolfing gipfelte. Einer ist heuer nicht mehr dabei: TSV-Urgestein Martin Kokrda. Der 41-jährige Pilsener kickte 20 Jahre in Langquaid und wurde nach 540 Einsätzen (40 Tore) mit einem sehr emotionalen Abschiedsspiel geehrt. Sein Karriereende läutete zugleich eine Art „Zeitenwende“ ein, die der neue Cheftrainer Benjamin Flicker bewerkstelligen soll. Der 36-jährige Oberbayer steht vor einem Umbruch. Zumal neben Kokrda mit Bastian Halbritter, Dennis Wagner (beide Herrngiersdorf), Xhavit Limani (Neustadt), Mergim Seferi (Eintracht Landshut), Albnor Spahija (Abensberg) und Thomas Wenninger (Hohenthann) noch sechs Akteure „Servus“ gesagt haben. Flicker ist aber dank namhafter Transfers sehr zuversichtlich, gestärkt aus dieser Zäsur hervorzugehen. Denn mit Aaron Bice und Christian Ludwig gab es zwei hochkarätige Zugänge vom Landesligisten TSV Kareth-Lappersdorf. Vom Kreisligisten SV Kasing kam Stefan Schauer und aus der eigenen A-Jugend möchte Keeper Maxim Dialler den Sprung in die Bezirksligamannschaft schaffen. Die West-Gruppe wird 23/ 24 für die Labertaler zur Derbyliga mit kurzen Strecken: Schierling, Abensberg, Kelheim, Aiglsbach, Ergoldsbach, Walkertshofen. Die Fans können sich also freuen – und Flicker verspricht ihnen: „Wir wollen Woche für Woche eine Truppe aufs Feld schicken, die versuchen wird, dem Gegner unser Spiel aufzudrücken, wie in den Jahren zuvor dominant aufzutreten und für ein hohes Angriffspressing zu stehen.“ Dafür müsse man stets Grundtugenden wie Kampf und Laufbereitschaft abrufen, fordert der Coach. LUST AUF DIE DERBYLIGA: Der TSV Langquaid brennt förmlich auf die neue Saison. Fotos: Martin Zeilhofer Kleine Anzeige für ein wirklich GROSSES BIER! www.landshuter-brauhaus.de Fußball in der Region – präsentiert von der

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