Anpfiff - Das Fußballmagazin für die Region

32 Fußball in der Region – präsentiert von der Saison 2023 / 24 Fußball in der Region – präsentiert von der 33 Saison 2023 / 24 Glücksfall für die Gilde Katrin Filser ist Landessiegerin der Aktion „Danke Schiri“ und leistet auch wertvolle Basisarbeit Von Michael Selmeier und Manfred Alt Eine Ehrung ist stets ein erhebendes Erlebnis – diese Ehrung ist freilich etwas ganz Besonderes: Katrin Filser wurde vom BFV zur Landessiegerin der Aktion „Danke Schiri“ gekürt und nun sogar mit 63 weiteren Amateur-Referees vom DFB bei einem Gala-Dinner auf dem verbandseigenen Campus in Frankfurt gewürdigt. „Ich kann’s noch nicht so recht realisieren, als einzige Frau aus Bayern ausgezeichnet zu werden“, sagt die 26-Jährige: „Das ist ein überwältigendes Gefühl.“ Die Liste der Laudatoren beim Festakt war prominent besetzt – darunter FIFASchiedsrichter Sven Jablonski, DFB-Lehrwart Lutz Wagner und Ronny Zimmermann, der durchaus ernste Töne anschlug. „Merkwürdige Dinge passieren in unserem Land. Was ist nur los, wenn Rettungssanitäter verprügelt werden?“, fragte der für das Schiedsrichterwesen zuständige 1. DFB-Vizepräsident in die Runde. Die Initiative „Das Jahr der Schiris“ habe der DFB denn auch nicht ins Leben gerufen, um „bunte Bildchen zu verbreiten“, sondern „weil wir wieder lernen müssen, vernünftig miteinander umzugehen. Sonst macht der Fußball keinen Sinn mehr.“ Berechtigte Sorgen. Gerade in Zeiten, in denen Anfeindungen zunehmen, die Zahl der Aktiven rapide abnimmt und der Nachwuchs fehlt. Seit 2006 hat der DFB rund 30000 Schiedsrichter verloren und somit Wochenende für Wochenende nur noch um die 50000 Referees für bis zu 40000 Begegnungen im Amateurfußball zur Verfügung. Alarmierende Fakten, die natürlich auch Katrin Filser kennt. „Dieser große Respekt, den man bei ,Danke Schiri‘ erfährt, wertet unsere Tätigkeit als Schiedsrichter an der Basis wirklich enorm auf“, findet die Betriebswirtin, die in Landshut lebt und aus alter Verbundenheit für den SC Bruckberg pfeift. Dort hat sie nämlich ihre ersten Erfahrungen mit dem runden Leder gesammelt – in der D- und C-Jugend. „Der SCB hatte damals schon ein reines Mädchenteam“, sagt sie und erinnert sich haargenau an den Pfad zur Schiedsrichterei: „Unser Trainer Kuno Leschek hat dafür die Werbetrommel gerührt.“ Sie änderte ihre Perspektive, absolvierte mit zarten 13 Lenzen erfolgreich die Schiri-Ausbildung. Mit Feuereifer, wie sie betont: „Alles, was mit Fußball zu tun hatte, hat mein Herz höher schlagen lassen.“ Nach zwei Spielzeiten im männlichen Nachwuchssektor wechselte sie in den Herrenbereich, leitete mit 16 bereits ein paar Kreisligapartien. Nach einer Pause wegen Schule und Studium stieg sie wieder in der Kreisliga ein (2020) und 2022 in die Bezirksliga auf. Dort ist Katrin Filser oft mit demselben Duo an der Seitenlinie unterwegs: ihrer Mentorin Monika Meister vom TSV Kronwinkl und Herbert Hasak (SV Oberglaim), eigentlich Kreisspielleiter und Schiri-Assistent aus Passion. Das Trio bestand schon verschiedene Bewährungsproben – beispielsweise bei einem Relegationsduell vor über 1000 Zuschauern. Und jetzt die große Karriere? „Wenn’s weiter nach oben gehen sollte, nehme ich es mit und freue mich drüber“, sagt Katrin Filser. In der Saison 23/24 ist sie feste Assistentin in der B-Juniorinnen-Bundesliga sowie der HerrenLandesliga. Als Referee verfolgt sie ausgesprochen realistische Ziele – passend zu ihrer bescheiden-sympathischen Art: „Ich will in der Bezirksliga noch besser Fuß fassen und neue Kollegen an die Schiedsrichterei heranführen.“ Sie arbeitet in der Schiedsrichtergruppe Landshut um Obmann Christoph Falterer und Lehrwart Thomas Pidhorianski ebenso fleißig mit wie im Ausschuss für Social Media und übernimmt obendrein Aufgaben im Lehrteam. Vor dem Startschuss zur Frühjahrsrunde hat Katrin Filser für einige Referees aus der Region ein abwechslungsreiches Trainingslager in Österreich federführend mitorganisiert. Davon schwärmt Kreisvorsitzender Christian Eichhorn geradezu: „Das war eine super Veranstaltung.“ Katrin Filser ist ein echter Glücksfall für die Gilde. Ein ausgezeichneter noch dazu. BESTENS GELAUNT: Katrin Filser (Mitte) präsentiert beim Ehrenabend der Schiedsrichtergruppe Landshut in Ergolding eine Bilder-Collage ihrer Einsätze – flankiert von ihren Assistenten Monika Meister und Herbert Hasak. Foto: pr Ein halbes Dutzend Kandidaten Das Titelrennen in der A-Klasse Mallersdorf verspricht abermals reichlich Spannung Von Matthias Zellner Zur neuen Saison wurde durch die Ligenreform die Zahl der A-Klassen im Kreis Niederbayern West von sieben auf acht aufgestockt, so dass die Aufstiegschancen – insgesamt gesehen – größer sind. In der A-Mallersdorf sind ab 5./6. August elf Mannschaften am Start. Das heißt: Jeweils ein Team hat spielfrei und eine Runde besteht recht überschaubar aus fünf Begegnungen. Die SG Mallersdorf/Grafentraubach verabschiedete sich als Meister in die Kreisklasse Dingolfing. Relegant Herrngiersdorf scheiterte dagegen im Elfmeterschießen am TSV Elsendorf. Wegen der Grenzregulierung wanderten Schmatzhausen und SG Wildenberg/Biburg/Kirchdorf II in die A-Mainburg ab. Aus der Kreisklasse Mallersdorf stiegen der SC Postau und die SG Adlhausen/Langquaid II ab, während der SV Wörth aus der A-Dingolfing in die Mallersdorfer Gruppe zurückkehrt. Da der SV Oberlindhart mit dem TSV Pfaffenberg eine Spielergemeinschaft einging, finden sich mit FC Neufahrn, TSV Bayerbach, SV Kläham, TSV Ergoldsbach II, VfR Laberweinting, TSV Herrngiersdorf, SV Pattendorf und SG Hainsbach/Geiselhöring noch acht Vertreter der alten Garde in der Liga. Somit dürfte sich eine sehr ausgeglichene Gruppe ergeben, in der wohl wieder fünf oder sechs Mannschaften um den Aufstieg mitmischen werden. Abermals Ambitionen hegt der TSV Herrngiersdorf – genauso wie Absteiger Postau oder Hainsbach/Geiselhöring, das zuletzt nur knapp den Direktaufstieg verpasste. Zum erweiterten Kandidatenkreis gehören Kläham, Laberweinting und Pattendorf. Unter dem neuen Sportleiter Andreas Zach verpflichtete der SV Kläham Maximilian Maier als Spielertrainer, der vorige Saison noch als A-Junioren-Coach bei der SpVgg Landshut beschäftigt war und zuvor den TSV Tiefenbach von der A-Klasse bis in die Kreisliga lotste. Zudem verlängerte sein Vorgänger Markus Baumgartner als mitkickender „Co“. Beim VfR Laberweinting kehrt mit Christian Schießl ein alter Bekannter zurück – im Schlepptau mit Daniel Rederer vom TSV Pfaffenberg als Spielertrainer soll so die Offensive frisch belebt werden. Bei der SG Adlhausen/ Langquaid II schwingt jetzt Rainer Schuster das Zepter. In Herrngiersdorf unterstützt Bastian Halbritter (vom TSV Langquaid) den Coach Christian Kobl als spielender „Co“. Beim TSV Bayerbach lösten Thomas Krüger (VfR Moosthenning) und Mathias Wirth (SV Ettenkofen) als spielender „Co“ das Gespann Andreas Haseneder/Fabio Lito ab. Die anderen Vereine schenken überwiegend ihren bewährten Trainern das Vertrauen. MUTMACHER: Maximilian Maier gibt jetzt als Spielertrainer beim SV Kläham die Kommandos. Foto: Norbert Herrmann Allerhand neue Gesichter A-Klasse Mainburg: SV Puttenhausen rüstet Kader mit 18 Spielern auf – absolut rekordverdächtig Von Manfred Alt Gleich drei Verlierer aus der Relegationsmühle fristen in der Saison 23/24, die am 6. August startet, ihr Dasein in der A-Klasse Mainburg und wollen natürlich den Weg in die Kreisklasse ebnen. Von dort kommen Elsendorf und Türkspor Mainburg zurück. Die Türken haben etliche Spieler verloren (u.a. Yalcin und Arslan), holten aber Stürmer Onur Ünal vom FCM und vertrauen nunmehr auf die Trainerkünste von Oliver Kopriva. Yavuz Caglar ist ohnehin für Tore gut. Von Elsendorf ging auch Cengiz Yalcin in die ehemalige Kreisstadt. Der TSV stieg ganz bitter ab – nun wollen Dominik Santler, Matthias Reiner und Co. nur zu gerne wieder nach oben. Pfeffenhausen und Hornbach bildeten eine SG – mit den SSV-Übungsleitern Michael Hubrig und Heinz Grünleitner auf der Kommandobrücke. Das Duo verfügt über einen sehr großen Kader. Der TV Meilenhofen verlor seine Leistungsträger Simon Schattauer, Michael Huber und Anton Reitmaier, der seine Karriere beendete. Man baut in Zukunft ganz auf die Jugend. Das neue Übungsleiterduo Johann Schmidtner (mehrfacher Meistertrainer) und sein mitspielender „Co“ Marc Strasser (kickte in Manching in der Landesliga) genießen reichlich Vorschusslorbeeren. Hier ist Fußballchef Wolfgang Bachler ein echter Coup gelungen. Da könnte mehr als Platz vier drin sein. Der Lokalrivale Puttenhausen war Fünfter und hatte zuletzt etliche Verletzte. Daher haben die sportliche Leitung und Coach Achim Lewandowsky alle Hebel in Bewegung gesetzt, um diesmal den Wiederaufstieg zu schaffen. 18 Spieler wurden geholt, reaktiviert oder kamen aus der Jugend und sorgen dafür, dass man auch wieder eine Reserve ins Rennen schicken kann. Der spielende „Co“ Arjon Kryeziu kam vom Regionalligisten Wacker Burghausen und sein Kumpel Glerdis Ahmeti bringt Bayernligaerfahrung (Eichstätt) mit – beide sind fürs zentrale Mittelfeld vorgesehen. Luan Dervisi sowie die Torhüter Andreas Stömmer und Lukas Forster stechen aus dem „18er-Fundus“ ebenfalls heraus. Wenn es gelingt, mit den Etablierten eine Stammformation zu kreieren, dann kann der SVP als Titelkandidat durchstarten. Alle anderen Teams werden da nicht mithalten können. Die Spielgemeinschaft Attenhofen/Walkertshofen II wurde gedreht. Der neue Trainer Helmut Atzmüller baut überwiegend auf junge Talente. In die Mainburger Staffel umgezogen sind: SpVgg Schmatzhausen, SG Wildenberg/Biburg/Kirchdorf II (beide A-Mallersdorf) und die SG Siegenburg/Train (A-Kelheim). Letztere holte Daniel Knöfler von der SG Offenstetten/Rohr als mitspielenden „Co“. Einen schweren Stand wird der TSV Volkenschwand haben. Spielertrainer Eckl, Suleyman (beide nach Altdorf), Käufl (SG Wildenberg) und Torjäger Lukas Pürzer (Leibersdorf) haben den Club verlassen. Der neue Coach Dusko Kosic wird keine Wunder verbringen können. WIEDERSEHEN: Elsendorfs Dominik Santler schoss in der Vorsaison einen Elfmeter gegen Türkspor Mainburg – heuer treffen sich die beiden Rivalen eine Etage tiefer. Foto: pr Spiel verpasst? Landshuter Zeitung 0871 /850 -2671 Alle aktuellen Sport-Ergebnisse finden Sie am nächsten Morgen in Ihrer Tageszeitung. Macht nichts!

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