Alex von Falkenhausen Classics

Die Schätze rollen wieder Die größte und älteste Oldtimer-Rallye Niederbayerns startet mit 46 Fahrzeugen Von Janine Bergmann Was gibt es Schöneres für einen Oldtimer-Besitzer als den liebevoll gehegten und gepflegten Schatz bei sommerlichen Temperaturen ausfahren zu können? Richtig – ihn bei einer Rallye wie der Falkenhausen Classics präsentieren zu können! Zum 32. Mal findet die mittlerweile älteste und größte Oldtimer-Rallye Niederbayerns am Samstag, 29. Juli und Sonntag, 30. Juli, statt, bei der 46 Prachtstücke am Schloss Neufahrn starten. Eine beeindruckende Parade, die die Herzen von Oldtimer-Liebhabern auch in diesem Jahr wieder höherschlagen lassen wird, und einer kleinen Zeitreise durch die automobile Vergangenheit gleicht. Zur Veranstaltung sind ausschließlich Oldtimer bis zum Baujahr 1980 zugelassen, die der Straßenverkehrsordnung zum Zeitpunkt der Rallye entsprechen. Dabei gehen vier Klassen an den Start: Klasse A bis Baujahr 1944, Klasse B von Baujahr 1945 bis 1956, Klasse C von Baujahr 1957 bis 1968 und Klasse D von Baujahr 1969 bis 1980. Mobile Schmuckstücke Zu den Raritäten der Rallye gehören zweifelsohne die Vorkriegsfahrzeuge. Das älteste startende Fahrzeug wird dieses Jahr der Chevrolet National AB Pickup Convertible mit Baujahr 1928 sein. Besonders schick sind auch der Jaguar XK140 SE OTS mit Baujahr 1954 und der Aston Martin DB 6 mit Baujahr 1967 – ein Starterfeld der Extraklasse, das natürlich auch dem Auswahlprozess der Scuderia Isar zu verdanken ist. „Normalerweise sortiere ich aus, wenn es zu viele Anmeldungen in der Klasse D gibt. Busse und Jeeps nehmen wir beispielsweise auch nicht. Dafür nehmen wir auch gerne Fahrzeuge auf, die auf den ersten Blick nicht so spektakulär aussehen, aber selten sind. Ich suche nach Seltenheitswert aus und versuche eine gute Mischung zu gewährleisten, sprich nicht fünf ähnliche Fahrzeuge antreten zu lassen. Brot- und Butterwagen, die der Nachbar vor 50 Jahren mal gefahren hat, sind daher genauso interessant wie teure Autos“, sagt Organisatorin Verena Proebst. Außerdem geht es seit Jahren nicht um Masse, sondern um Klasse – darum auch die Limitierung auf maximal 65 Fahrzeuge. Ferner stehen bei der Alex von Falkenhausen Rallye der Spaß an den historischen Automobilen und die Freude über die Präsentation der seltenen Sammlerstücke im Vordergrund. Nicht das Team gewinnt, das am schnellsten ins Ziel einfährt, sondern das, das so exakt wie möglich die vorgegebene Zeit einhält, die Stempelkontrollen erfüllt und diverse Aufgaben absolviert. Es ist eine Rallye der Entschleunigung, bei der die Teilnehmer den Landkreis und die Stadt Landshut genussvoll erfahren können. Gleichmäßigkeitsfahrt Die Rallye, die seit 1989 zu Ehren des Rennfahrers und BMW-Ingenieurs Alexander von Falkenhausen veranstaltet wird, und in Gedenken den ehemaligen Organisatoren Walter Proebst (2017 verstorben) und Hilde Proebst (2010 verstorben) gewidmet ist, wird von ihrer Tochter und Organisatorin Verena Proebst und dem Verein Scuderia Isar monatelang geplant. „Ich gehe immer vom Groben zum Feinen. Als Erstes müssen die Locations abgecheckt werden. Im Sommer sind immer viele Hochzeiten, das ist gar nicht so leicht. Dann planen wir die Strecke anhand von Orten, die wir anfahren wollen. Als Nächstes nehme ich Kontakt mit den Sponsoren auf, ohne die es die Rallye nicht geben würde und wir vergleichsweise günstig sein können. Dann folgt die Werbung, damit auch genügend Zuschauer an der Strecke stehen, wobei ich die SocialMedia-Kanäle im Grunde das ganze Jahr über bespiele, um meine Reichweite aufzubauen. Wichtig ist auch die Rücksprache mit den Ämtern und Kommunen, das unvorhergesehen keine Streckensperrungen und dergleichen passieren“, sagt Proebst. Neben ihr besteht das Orga-Team der Rallye aus der Hälfte der Vereinsmitglieder der Scuderia Isar e. V. und ehrenamtlichen Liebhabern. „An den Wochenenden sind um die 30 Leute vor Ort. Ein eingespieltes Team, auf das ich mich zu hundert Prozent verlassen kann, worüber ich sehr froh bin.“ Programm der Rallye Die Tour startet am Samstag ab 8 Uhr mit dem Parc Fermé im Schloss Neufahrn. Nach der Dokumentenausgabe und der Fahrerbesprechung startet ab 11 Uhr der Prolog. „Der ist besonders für Neulinge wichtig, um das Prozedere kennenzulernen, weil er außerhalb der Wertung läuft. Erst nach der technischen Abnahme ab 12.55 Uhr bei Schönreiter Baustoffe geht es mit der Gleichmäßigkeitsfahrt richtig los“, erklärt Proebst. Am Sonntag beginnt die Gleichmäßigkeitsfahrt ab 9.30 Uhr bei Schreiner & Wöllenstein in Ergolding. Ab 10 Uhr folgt dann die Aufstellung zum Concours d’Elegance in der Landshuter Altstadt. „Mein Highlight“, sagt Proebst. „Jedes Jahr werden es mehr Zuschauer und ich genieße das immer sehr. Auf dieses Flair in der Altstadt freue ich mich am meisten.“ Im Anschluss folgt der Start zur Wertungsprüfung 3 „Landshut“ am Rathaus durch OB Alexander Putz. Nach der Mittagsrast für die Fahrer startet die letzte Gleichmäßigkeitsfahrt ab 14.30 Uhr, bevor sich die ersten Autos ab 16.30 Uhr zum Parc Fermé an der Schlossinsel Altfraunhofen einfinden. Nach gut 250 gefahrenen Kilometern an zwei Tagen erhalten hier die Teilnehmer mit der geringsten Zeitabweichung und Fehlerquote einen Pokal und eine hochwertige Uhr. Impressionen von der letzten Alex von Falkenhausen Classics Foto: LZ-Archiv 29. UND 30. JULI 2023 32. ALEX VON FALKENHAUSEN CLASSICS 3

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