8 Fachkräfte, Führungskräfte, Nachwuchskräfte Feiertage und Minijob Wann man arbeiten muss und wann nicht Minijobber haben oft keine regelmäßigen Arbeitszeiten. Was bedeutet es für sie, wenn einer ihrer Arbeitstage auf einen Feiertag fällt: Haben sie frei? Während es in manchen Branchen rund um den Jahreswechsel ruhig zugeht, gibt es anderswo besonders viel zu tun. Das betrifft auch Beschäftigte in Minijobs. Wie ist ihr Einsatz an Feiertagen geregelt? Für Minijobber gilt der Grundsatz der Gleichbehandlung, wie die Minijob-Zentrale informiert. Minijobber haben also die gleichen Rechte wie Vollzeitbeschäftigte. Das heißt auch: Minijobber haben am Feiertag frei, wenn der mit einem vereinbarten Arbeitstag zusammenfällt. Das gilt den Infos zufolge dann, wenn die Arbeitszeit auf feste Wochentage aufgeteilt ist. Das Gehalt, das Minijobber an diesem Tag verdient hätten, bekommen sie trotzdem. Die Regelung dürfe nicht umgangen werden, indem die Minijobber ausnahmsweise an einem anderen Arbeitstag eingesetzt werden, so die Minijob-Zentrale. Und wie sieht es etwa in der Gastronomie aus? In Branchen und Unternehmen, in denen auch an Feiertagen gearbeitet wird, können Minijobber von entsprechenden Feiertagszuschlägen profitieren. Einen Anspruch auf einen Zuschlag für Feiertagsarbeit gibt es dann, wenn dieser vorher vertraglich vereinbart wurde, etwa im Tarifvertrag, in der Betriebsvereinbarung oder im Arbeitsvertrag. Die Zuschläge sind laut Minijob-Zentrale steuerfrei und damit sozialversicherungsfrei. Minijobber haben so die Möglichkeit, mehr als die üblichen 520 Euro monatlich zu verdienen. Arbeitgeber müssen von den Zuschlägen keine Abgaben zahlen, sofern der Grundstundenlohn nicht mehr als 25 Euro beträgt. Amelie Breitenhuber, dpa-tmn Viele Menschen haben Minijobs. Foto: Highway Starz/ccvision Leistung, Aussehen oder Glück Was unsere Karriere beeinflusst Wer Karriere machen will, muss gut sein, klar. Aber auch viele Überstunden machen und sich durchsetzen können. Oder? Warum diese Formel nicht automatisch aufgeht – und was wirklich zählt. Was braucht man, wenn man Erfolg im Beruf haben möchte? Für die meisten ist die Antwort klar: Leistung ist entscheidend. Oder auch: eine gute Ausbildung sowie Fleiß, Glück und Durchsetzungsvermögen. „Ein Drittel Sein, ein Drittel Schein und ein Drittel Schwein“, formulieren manche flapsig. Aber so funktioniert der Aufstieg auf der Karriereleiter nicht unbedingt. Die Soziologin Dorothee Echter bringt es auf eine andere Formel: „Die Währung für Anerkennung bekommen ist Anerkennung geben.“ Gemeinsam mit der Betriebswirtin Dorothea Assig berät sie regelmäßig Klienten im Topmanagement. Ihren Erfahrungen nach sind es häufig Karrieremythen, die beruflich hemmen. Etwa, zu denken, dass Schmeicheln und Schleimen hilft, dass man Karriere macht, wenn man sich durchsetzt, dass „die da oben“ ohnehin narzisstische Egomanen sind. Worauf kommt es also an? „Wirklich gute Leistung zu bringen, ist die Basis. Vor allem am Anfang ist das wichtig“, sagt Echter. Karriere nach dem Sponsorenprinzip? Danach müssen jedoch andere entscheidende Kompetenzen hinzukommen. Das würden auch umfangreiche Daten aus der Forschung zeigen, sagt der DiplomPsychologe Prof. Florian Becker. Leistung sei zwar nicht egal, aber weit weniger wichtig als viele glauben. „Natürlich ist es wichtig, früh zur Arbeit zu gehen und lange zu bleiben“, so Becker. „Aber nicht, weil du dann mehr leistest, sondern weil du dann mehr da Berufung entscheidend mit dem Wohlwollen vieler Menschen zu tun hat“, sagt Dorothee Echter. Sie empfiehlt, „mit großen, positiven Worten“ nicht nur über sich selbst zu sprechen, sondern auch über andere. Und anderen immer positive Motive zu unterstellen. Das Zauberwort sei Wertschätzung – und zwar sowohl nach innen, als auch nach außen. „Wichtig ist, Resonanzloops zu erzeugen und zu halten“, sagt die Beraterin. Mit freundlichen Gesten, mit Lob und Komplimenten und auch mit Großzügigkeit und Gelassenheit. Es gehe darum, sich nach außen als unkompliziert zu erweisen. Ebenso wichtig, wie das Richtige zu tun, sei es, das Falsche zu unterlassen, sagt Dorothea Assig. Der „Wohlwollen- und Empfehlungsprozess“ ist nämlich höchst empfindlich. Er wird durch kleinste Unhöflichkeiten, mangelnde Wertschätzung und vor allem durch negatives Reden gestört. Chancen nutzen und gelassen bleiben Stattdessen sollte man die Chance nutzen, genau dann zu helfen, wenn der Chef ein Problem hat. Was nicht heißt, dass man sich anbiedern sollte. „Sondern eher: Wenn es sie irgendwo juckt oder sie Schmerzen haben, dann musst du da sein“, appelliert Becker. Wer in solch einer Situation unterstützen kann, werde eher gefördert, als jemand, der gute Ergebnisse liefert. Übrigens: Selbst, wenn man alles richtig gemacht hat und trotzdem nach entscheidenden Gesprächen seine Ziele nicht erreichen konnte , sollte man keinesfalls verärgert oder beleidigt reagieren. Dorothea Assig empfiehlt, in einer solchen Situation die eigenen negativen Gefühle für sich zu behalten: „Lenken Sie stattdessen Ihre Gedanken auf das, wofür Sie dankbar sein können.“ Katja Sponholz, dpa-tmn bist, automatisch mehr Informationen, Chancen und Netzwerk bekommst.“ Weil man beispielsweise den Geschäftsführer in der Tiefgarage trifft oder den Projektleiter vor der Kaffeemaschine. Karriere erfolge nach dem Sponsorenprinzip: „Meist entscheidet ein kleiner Zirkel mächtiger Menschen.“ Und diese Entscheider würden sich unbewusst an irrationalen und emotionalen Kriterien orientieren. Manager neigen etwa dazu, jene Mitarbeiter zu fördern, die ihnen ähneln und sympathisch sind, die zum Beispiel eine tiefe Stimme haben oder groß und attraktiv sind. „Auch Mitarbeiter mit maskulinem Erscheinungsbild tauchen eher als Führungskräfte auf“, sagt Becker, Autor des Buches „Psychologie der Mitarbeiterführung“. Die Leistung alleine ist nicht ausschlaggebend Da Karriere also nicht rational funktioniert, macht es für ambitionierte Menschen Sinn, sich zuerst von dem Glaubenssatz zu verabschieden, dass nur die Leistung zählt. Um oben dabei sein zu können, sei es wichtiger, die Spielregeln des Networkings zu kennen. „Wenn du Karriere machen willst, solltest du soziales Kapital aufbauen und gute Kontakte knüpfen“, rät Becker. Er geht sogar noch weiter: „Kümmere dich mehr darum, dich selbst voranzubringen, als das Arbeitsergebnis voranzubringen.“ Becker verweist auf Untersuchungen, die zeigen, dass die Führungskräfte am schnellsten Karriere machen, die die Hälfte ihrer Zeit genutzt haben, um sich mit mächtigen Personen im Unternehmen zu verknüpfen. Mit Wertschätzung Wohlwollen erzeugen „Die meisten unterschätzen, dass jede Empfehlung, jede Förderung und jede Wer Karriere machen will, sollte auch „soziales Kapital“ aufbauen – und gute Kontakte knüpfen. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-tmn SO BERECHNET SICH URLAUBSANSPRUCH IN TEILZEIT Wer in Teilzeit und nicht an allen Tagen der Woche arbeitet, kommt mit den Urlaubstagen schon mal durcheinander. Eine einfache Formel hilft, den Überblick zu behalten. Aber für wie viele Tage im Jahr haben Beschäftigte frei, wenn sie zum Beispiel nur an drei Tagen in der Woche arbeiten? Die Länge des Urlaubs von Teilzeitbeschäftigten darf grundsätzlich nicht kürzer sein als bei Vollzeitbeschäftigten des Betriebs, erklärt die Arbeitskammer des Saarlands. Auch Teilzeitbeschäftigten stehen gemäß Bundesurlaubsgesetz also mindestens vier Wochen Jahresurlaub zu. Regelt der Arbeits- oder Tarifvertrag mehr Urlaub als das Gesetz, fällt der Anspruch entsprechend höher aus. Um den genauen Anspruch als Teilzeitkraft zu ermitteln, führt die Arbeitskammer eine Formel an: Urlaubstage pro Jahr dividiert durch betriebsübliche Wochenarbeitstage mal tatsächliche Arbeitstage pro Woche. Als Beispiel: Haben Vollzeitkräfte im Betrieb 30 Urlaubstage bei einer Fünf-Tage-Woche, entspricht das 18 zu vergütenden Urlaubstagen bei einer Drei-TageWoche. Amelie Breitenhuber, dpa-tmn Wer Teilzeit arbeitet, kann den Urlaubsanspruch leicht berechnen. Foto: Christin Klose/dpa-tmn Sicherer Job gesucht? Wir vereinen Sicherheit mit Chancen – egal, ob im Büro oder in der Produktion. www.Lindner-Group.com
RkJQdWJsaXNoZXIy MTYzMjU=