Bundesliga

2. BUNDESLIGA 2023/2024 15 Vier Dárdais für den Aufstieg? Null Tore, zwei Gegentore, zwei Niederlagen: Absteiger Hertha BSC hat in Liga zwei einen glatten Fehlstart hingelegt. Da half auch ein DárdaiQuartett nicht. Zum Auftakt in die Zweitliga-Saison in Düsseldorf hatte Trainer Pál Dárdai seinen Sohn Marton in die Startformation beordert, dessen Brüder Palko und Bence kamen von der Bank. „Als Vater spüre ich nichts. Ich kenne dieses Gefühl, da mein Vater und Onkel zusammen in der 1. Liga gespielt haben, ich habe mit meinem Bruder gespielt. Das ist normal bei uns“, sagte Pál Dárdai. „Irgendwie wollte es das Schicksal so.“ Der ungarische Trainer betonte: „Die Spieler sind alle meine Söhne.“ Das Dárdai-Quartett konnte die Pleite für die Hertha jedoch nicht verhindern. Auch im Heimspiel gegen Aufsteiger Wehen Wiesbaden setzte es eine Niederlage. Vielleicht brauchen die Hauptstädter einen fünften Dárdai, damit es kein böses Erwachen gibt ... (sid/sw) Dárdai senior Foto: Marius Becker/dpa Eine 1b-Liga. Mindestens Der Spruch von der „stärksten 2. Liga aller Zeiten“ ist inzwischen zum Running Gag geworden. Doch so stark, mindestens aber so reizvoll wie in dieser 50. Saison war sie wohl tatsächlich nie Zweite Klasse? Von wegen: Die 2. Bundesliga ist längst eine 1b-Liga. Mindestens. Vor allem im Bereich Tradition und Kultfaktor ist das Unterhaus mit 13 ExMeistern, immer besser gefüllten Arenen und neuen Stars wie Max Kruse oder Lars Stindl auf einem guten Weg, der Bundesliga ernsthaft Konkurrenz zu machen. In der 2. Liga würden inzwischen „mehr Vereine spielen, die die Leute emotionalisieren als eine Etage höher“, sagte Ex-Profi Torsten Mattuschka, der für Sky jede Woche die Zweitliga-Spiele analysiert, dem „Kicker“. Und Präsident Oke Göttlich vom FC St. Pauli erklärte: „Das wird wieder eine unfassbar geile 2. Liga. Ich kann mir vorstellen, dass sich einige in der Bundesliga wünschen, dass sie ausgestattet ist wie die 2. Liga.“ Top-Quote beim Auftaktmatch Ist die 2. Liga also die bessere Bundesliga? Ganz so weit ist es sicher nicht. Doch während vor allem die Relevanz der Erstliga-Konferenz am Samstag zunehmend schwindet, kann die kleine Schwester plötzlich mit Duellen wie dem Auftakt-Kracher zwischen den früheren Europacup-Siegern Hamburger SV und FC Schalke 04 aufwarten. Die Quote war dementsprechend: Die Live-Übertragung des 5:3-Sieges des HSV gegen den Absteiger verfolgten im Durchschnitt 3,5 Millionen Menschen. Das entspricht nach Angaben des Senders Sat.1 einem Marktanteil von 15 Prozent. Die Übertragung war deutlich erfolgreicher als der Saison-Auftakt vor einem Jahr. Für das Spiel zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Hannover 96 (2:1) hatten in der vorherigen Spielzeit lediglich 1,61 Millionen Menschen eingeschaltet. Die Fernseh-Zuschauerzahl beim ersten Zweitligaspiel der Saison 2023/24 lag sogar über der des Supercups vor einem Jahr mit 3,4 Millionen bei RB Leipzig gegen den FC Bayern. „Es wird ganz sicher einen Zuschauerrekord geben“ In jedem Fall dürfte sich die Aufholjagd der 2. Liga auch beim Zuschauer-Interesse in den Stadien nicht nur fortsetzen, sondern beschleunigen. Im Vorjahr kam das Oberhaus auf einen Schnitt von 42 992 Besuchern, die 2. Liga auf 22 263. „Es wird in dieser Saison ganz sicher einen Zuschauerrekord geben“, sagte Klaus Allofs, Sportvorstand bei Fortuna Düsseldorf. Daran wird nicht nur die Fortuna ihren Anteil haben, die die Zuschauer bei drei Spielen kostenlos in ihre 54 000 Zuschauer fassende Arena lässt. Das Fassungsvermögen der 18 Stadien liegt im Ligavergleich nur noch um 6 000 auseinander, bei 34 600 zu 40 600. Die Bundesliga-Aufsteiger Heidenheim und Darmstadt hatten im Vorjahr einen Schnitt von 13 395 Besuchern. Die Absteiger Schalke und Hertha BSC kamen als Dritter und Vierter der Erstliga-Zuschauertabelle auf 57 392. Dazu kommen inzwischen eben auch Spieler mit Strahlkraft wie der zum SC Paderborn gewechselte Kruse, der zum Karlsruher SC heimgekehrte Lars Stindl oder der neunmalige Nationalspieler Marcel Halstenberg, den es aus privaten Gründen zurück zu Hannover 96 zog. „Diese Namen tun dieser Liga unheimlich gut“, sagte der langjährige Bundesliga-Trainer Dieter Hecking, der heute Sportvorstand beim 1. FC Nürnberg ist. „Sie werten sie auf, sie sind Attraktionen, locken noch mehr Interessierte.“ Unter normalen Umständen könne man solche Transfers als Zweitligisten „eigentlich gar nicht machen“, sagte Allofs. „Das sind erst mal glückliche Umstände für diese Klubs. Nun muss man sehen, wie sie damit umgehen.“ Auf die Frage nach dem Top-Favoriten wollte Allofs, der sich mit dem Vorjahres-Vierten Düsseldorf ebenfalls „den Aufstieg wünscht“, erst auf mehrfache Nachfrage antworten. „Wenn man unbedingt einen nennen will, dann eben Schalke“, sagte der Ex-Nationalspieler. Kein Selbstläufer für die Alphatiere Bei bis zu zehn potenziellen Anwärtern wird sich manch einer im Saisonverlauf aber vielleicht sogar im Abstiegskampf wiederfinden. Der Absturz von Arminia Bielefeld von der ersten in die dritte Liga im Vorjahr verdeutlichte noch einmal diese Gefahr. Ein Selbstläufer wird der Aufstieg für die Alphatiere Schalke, Hamburg und Hertha deshalb nicht. „Ich glaube nicht, dass die großen Drei das unter sich ausmachen werden“, sagte Trainer-Urgestein Ewald Lienen. Dennoch will und muss dieses Trio hoch. HSVSportvorstand Jonas Boldt betonte nach fünf knapp gescheiterten Anläufen: „Wir waren immer eng dran – jetzt versuchen wir, endlich durch die Tür zu gehen.“ Von einer langweiligen Saison ist jedenfalls nicht auszugehen. Schon nach zwei Spieltagen lässt sich festhalten: Keiner der „großen Drei“ hat die volle Punkteausbeute eingefahren. Einzig Rostock und Kiel bringen es auf sechs Zähler. Einer der drei „Großen“ steht nach zwei Partien gar ohne Punkt da: Hertha BSC läuft Gefahr, auch in Liga zwei in eine Schieflage zu geraten. Oder ... in Liga 1b. (dpa/sw) Bekannte Gesichter für Liga zwei: Die langjährigen Erstliga-Profis Lars Stindl (Karlsruher SC, v.l.), Marcel Halstenberg (Hannover 96) und Max Kruse (SC Paderborn) sind 2023/24 in der 2. Bundesliga zu sehen. Fotos: dpa (2), imago Der Kia XCeed Die sch쎨nste Zeit beginnt jetzt! Kia XCeed 1.5 T-GDI - Vision €25.880,- Jetzt für: Abbildung zeigt kostenpflichtige Sonderausstattung. 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