espresso

espresso 69 Nein, ich habe nichts gegen Netflix – und ganz ohne einen Serien-Dealer komme auch ich nicht aus. Nur fiel meineWahl vor vielen Jahren auf Sky (in erster Linie der Bundesliga wegen) und für zwei Abos bin ich einfach viel zu geizig. Aber genug vonmir. Im Juli gab es eine Pressemitteilung imPressepool der Stadt Ingolstadt, die Film- und Serienfans freuen dürfte. Die Stadtbücherei Ingolstadt ging nämlich eine Kooperationmit dem Streamingportal Filmfriend ein. Fast 4.000 Spiel- und Dokumentarfilme, Serienfolgen und Kurzfilme stehen den Ingolstädter*innen, die einen Büchereiausweis haben, ab sofort zur Verfügung. Das Beste: Man wird für die Nutzung des Streamingportals nicht zusätzlich zur Kasse gebeten: „Bei Erwachsenen ist das Streamen über filmfriend in der jeweiligen Ausleihgebühr enthalten.“ Heißt: 30 Euro Jahresgebühr muss man als Erwachsener für die Stadtbücherei bezahlen, „Filmfriend“ kannman damit ebenfalls nutzen (Jahresgebühr Netflix im günstigsten Abo: 60 Euro). Für Kinder und Jugendliche ist das Angebot komplett kostenlos. WAS LÄUFT? Was soll ich sagen? Es trifft genaumeinenGeschmack. Viel „Arthouse“, also Filme, die oft abseits der großen Studios entstehen undmehr auf Kunst als Kommerz setzen. Viele Filme, die auf den Filmfestspielen von Cannes prämiert wurden. Komödien, Dramen, Dokus (davon einige über die Ukraine)… auch Kinder- und Jugendfilme sind dabei. Keine ANMELDUNG & APPS Die Anmeldung bei Filmfriend erfolgt mit Büchereiausweisnummer und Passwort über die Homepage der Stadtbücherei Ingolstadt, über den Onlinekatalog der Bücherei https:/ sb-ingolstadt.lmscloud.net/ oder direkt unter www.filmfriend.de. Alle Filme können auf TV-Geräten komfortabel mit einer App für Android TV, Fire TV und Apple TV oder via ChromeCast gestreamt werden. Alternativ ist die Nutzung auf PC / Mac, Tablet oder Smartphone über den Internetbrowser möglich. Auch eine App für Apple iOS- und Android-Mobilgeräte steht zur Verfügung, die Downloads und eine Offline-Nutzung für unterwegs ermöglicht. espresso-Redakteur Sebastian hat noch nie ein Netflix-Abo abgeschlossen. Hier erklärt er, warum er das auch künftig nicht braucht. WER BRAUCHT SCHON Angst, man trifft auch auf bekannte Schauspieler*innen. Kleiner Kritikpunkt: Die Filme sind in sehr viele verschiedene Kategorien einsortiert, sodass man anfangs ein bisschen den Überblick verliert. Man findet dennoch schnell viele Perlen, die esWert sind, gesehen zuwerden. JedenMonat werden ca. 30 neue Filme und Serien auf der Plattform eingestellt. MEINE PERLEN Ein paar persönliche Favoriten habe ich bereits gefunden. Das wäre einmal Victoria mit (demvonmir sehr geschätzten) Frederick Lau. Der Filmhat schon einige Jahre auf demBuckel, aber ich kannmich noch gut daran erinnern, als ich 2015 den Trailer dazu gesehen habe undmir dachte: den schaust du dir an. Nur kam er mir seitdemnie wieder unter die Augen. Eigentlich komisch, denn der Film erhielt u.a. den Deutschen Filmpreis in der Kategorie „Bester Spielfilm“. Umso schöner, dass ich das nun endlich nachholen kann. Ein zweiter Film, der meine Aufmerksamkeit erregt hat: Gegen den Strom. „Halla ist 50 und eine unabhängige Frau. Doch hinter der Fassade einer gemächlichen Routine führt sie ein Doppelleben als leidenschaftliche Umweltaktivistin. Bekannt unter demDecknamen ‚Die Bergfrau‘, bekämpft sie heimlich in einemEin-Frau-Krieg die nationale Aluminiumindustrie“, heißt es dazu in der Filmbeschreibung bei Filmfriend. Das klingt doch vielversprechend. Zu guter Letzt: Under theWire. Dazumuss manwissen: Ich habe ein kleines Faible für Kriegsreportagen/-fotografie (falls Sie sich für das Thema interessieren und ein Sky-Abo haben, kann ich Ihnen die Doku „Augenzeugen“ empfehlen). Diese Dokumit tragischemAusgang über die vielfach ausgezeichnete KriegskorrespondentinMarie Colvinwerde ichmir daher auf jeden Fall ansehen. 2012 reiste sie gemeinsammit dembritischen Fotografen Paul Conroy in das vomKrieg verwüstete Syrien: „Sie wollten derWelt zeigen, unter welchemLeid die Zivilisten imbelagertenHoms leben, imDauerbeschuss durch die syrische Armee. Doch nur Paul Conroy kehrte lebend zurück.“ Foto: Adobe Stock / Diego

RkJQdWJsaXNoZXIy MTYzMjU=