Die Straubing Tigers

3 Straubing Tigers DEL-Saison 2023/24 du andere Spieler im Kader hast. Grundsätzlich wollen wir aber schon unser Eishockey spielen – mit einem schnellen Zug nach vorne und hartem Forechecking. Das hat uns in den letzten Jahren ausgezeichnet, und das wollen wir schon beibehalten. Was waren in der Vorbereitung die größten Baustellen, die Sie ausgemacht haben? Schönberger: Wir haben uns etwas schwergetan mit dem Toreschießen. Da müssen wir effizienter werden. Auch das Powerplay ist definitiv noch steigerungsfähig. Dass so etwas am Anfang noch nicht rund läuft bei so vielen Veränderungen im Kader, ist ganz logisch. Aber das sind die beiden ‚Hauptaugenmerke’ für die nächste Zeit. Könnte sich das Problem mit dem Toreschießen im Saisonverlauf fortsetzen, nachdem man doch einige offensive Leistungsträger im Sommer verloren hat? Schönbe rge r : Natürlich ist die Qualität der Spieler, die wir offensiv verloren haben, enorm. Das kann man auch nicht wegreden oder schönreden. Die Entscheidung, dass man sich eher defensiv orientiert, ist aber bewusst getroffen worden – dass man weniger Tore kassiert, aber dafür auch weniger Tore schießt. Ich glaube, das wird uns durch die Saison hindurch begleiten. Wir werden wahrscheinlich nicht die Mannschaft sein, die die meisten Tore in der Liga schießt. Aber ich hoffe auch, dass wir hinten besser spielen – mit der Erfahrung, mit den Neuzugängen. Und dann müssen wir auch nicht so viele Tore schießen wie letztes Jahr. In Sachen Erfahrung in der Defensive sticht ein Akteur natürlich heraus: Justin Braun kam mit fast 1000 NHLPartien zu den Tigers. Was macht er für einen Eindruck auf Sie? Schönbe rge r : Er ist ein supernetter, bodenständiger Kerl. Auf und neben dem Eis ist er ein Ruhiger. Man merkt seine Erfahrung auf dem Eis. Er steht immer richtig. Dass man offensiv nicht allzu viel erwarten muss, ist, glaube ich, jedem bewusst. Dafür steht er hinten wie eine Bank. Es ist extrem schwer, gegen ihn zu spielen, auch im Training. Er hatte noch total Lust auf Eishockey und ist deshalb mit seiner ganzen Familie nach Europa gekommen. Welcher Spieler aus dem Kader der Vorsaison hat im Sommer den größten Sprung gemacht in Ihren Augen? Schönberger: Das ist natürlich immer etwas ein Blick in die Glaskugel. Was aber jeder gesehen hat, ist, dass Josh Samanski nochmal einen großen Sprung nach vorne gemacht hat. Er selber will das auch – und an ihm werden wir noch viel Freude haben. Viele Ihrer Teamkollegen sagten den Sommer über, dass man im Frühjahr 2024 unbedingt eine Playoff-Serie gewinnen will, sprich das Halbfinale erreichen. Ist so ein früher Fokus auf die Endrunde nicht etwas gefährlich? Schönberger: Natürlich hängt einem das raus. Und wir sind nach wie vor auch enttäuscht von uns selbst, dass wir es heuer nicht geschafft haben. Hätten wir die Mannschaft zusammengehalten, hätten wir den Fokus darauf früh setzen können. Aber mit so vielen Neuzugängen wie nun richtet sich unser Fokus komplett neu aus. Das heißt im Vergleich zu den letzten Spielzeiten…? Schönbe rge r : Man muss sagen, dass wir in den letzten drei, vier Jahren auch immer etwas über dem Limit gespielt haben. Platz vier war schon unglaublich – und vielleicht auch ein bisschen zu viel. Es kann schon sein, dass wir jetzt mal ein Jahr dabei haben, wo es auf die Plätze sieben bis zehn geht. Man weiß es ja nicht. Und vom Etat, das weiß jeder, haben wir unter den ersten Sechs nichts verloren. Natürlich ist es das große Ziel, unter die ersten Sechs zu kommen. Aber es kann auch mal nicht laufen… weil wir trotzdem noch Straubing sind, und nicht München oder Mannheim. Ihre Zielsetzung ist damit konkret? Schönbe rge r : In erster Linie gilt es, in die Playoffs reinzurutschen – bestenfalls in die Top Sechs. Aber es können auch die Pre-Playoffs werden oder ein Kampf um die Pre-Playoffs. Das weiß keiner. Die Saison beginnt bei null. Die anderen Mannschaften haben auch nicht geschlafen und gute Leute geholt. Mein Fokus liegt darauf, die Top Ten zu erreichen. Und dann schauen wir weiter! In der Vorsaison half die Champions Hockey League (CHL), schnell in den Wettkampf-Modus zu kommen. Sie war aber in der Gesamtbetrachtung auch eine zusätzliche Belastung für das Team. Wie fällt Ihr Fazit zur Starthilfe CHL aus? Schönbe rge r : Das ist echt schwer zu sagen. Es war schon hilfreich, gleich im August in den Wettkampf-Modus zu kommen. Ich persönlich fand das auch schöner als die Spiele in der diesjährigen Vorbereitung, in denen es praktisch um nichts ging. Das macht den Einstieg in eine Saison schon leichter. Klar waren es insgesamt dann mehr Spiele. Aber das hat uns nicht so massiv gestört. Ich würde jederzeit gerne wieder die Champions League als Vorbereitung auf eine Saison nutzen. Wie sehen Ihre persönlichen Ziele für die anstehende Spielzeit aus, wie sehen Sie Ihre Rolle im Team? Schönbe rge r : Ich möchte jedes Spiel spielen, deshalb habe ich auch nochmal unterschrieben. Ich bin absolut heiß auf die Saison. Natürlich bin ich in einem Alter, in dem ich auch auf meinen Körper schauen muss und weiß, dass nicht immer alles geht. Aber ich will der Mannschaft helfen. Ich will hart spielen und ich spiele da, wo mich der Trainer aufstellt. Wenn es sein muss, auch im Tor – aber das hoffe ich natürlich nicht. (lacht). Meine Rolle hat sich nicht groß geändert. Ich bin in der Kabine bei den Jungs – und möchte dazu so oft wie möglich auch auf dem Eis stehen. Interview: Sebastian Groß Sandro Schönberger will in seiner wohl letzten Saison so oft wie möglich auf dem Eis stehen. 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