Gallimarkt Mainburg

10 Gallimarkt Mainburg Wie Oma und Opa zur Schule gingen Sonderausstellung im Mainburger Stadtmuseum zeigt Geschichten rund um den Schulstart Von Klaus Kuhn Andreas Kühne, Leiter des Stadtmuseums in Mainburg, brachte es auf den Punkt: „Die Schule kehrt in die Schule zurück.“ Zurückgekehrt ist sie in Form einer Ausstellung, die noch bis zum 5. November läuft und unter dem Titel „Auf zur Schule!“ Geschichten und die Geschichte rund um den ersten Schultag präsentiert. Da ist vor allem die berühmte Schultüte, die es seit 1781 gibt, wie Esther Gajek, Kuratorin der Ausstellung, in einem kurzweiligen Vortrag zur Eröffnung wissen ließ. Lange genug aber, machte sie ebenfalls deutlich, war diese Schultüte, wenn es sie denn überhaupt gab, ziemlich mager befüllt: „In die Schule gehen zu dürfen war Geschenk genug.“ Zur Eröffnung gekommen waren Bürgermeister Helmut Fichtner als Schirmherr und Landrat Martin Neumeyer sowie eine Menge aktiver und ehemaliger Pädagogen. Und die Kuratorin ließ sie alle in ihren Erinnerungen kramen: „Wer von Ihnen hat Fleißbildchen bekommen?“ Erstaunlich viele Finger gingen nach oben, wie damals in der Schule üblich. Die Ausstellung geht noch auf eine Idee von Renate Buchberger, der früheren Museumsleiterin, zurück, organisiert hat sie dann aber schon der jetzige Leiter Andreas Kühne. Bürgermeister Helmut Fichtner ging ebenfalls auf die Entwicklung der Schulen ein: „Jeder hat aus seiner Schulzeit was zu erzählen.“ Er selbst natürlich auch: „Hefte und Stifte werden ein Auslaufmodell werden, was ich ein bisschen schade finde.“ Die Ausstellung ist deutlich zweigeteilt, auch räumlich. In dem Raum für Sonderausstellungen ist der gewissermaßen allgemeine Teil untergebracht, zusammengestellt und liebevoll präsentiert mit Leihgaben aus dem Schulmuseum in Friedrichshafen. Schultüten als Spiegelbild ihrer Zeit Esther Gajek erinnerte dabei aber auch an die wohl einmalige Sammlung von Hans-Günter Loewe aus Hamburg, der viele Devotionalien von alten Schultüten über alte Stundenpläne, Unterrichtsmaterialien und mehr gesammelt hat. Es gelingt der Nachweis, dass Schultüten immer auch ein Spiegelbild ihrer Zeit waren. Oben im Museum hat Andreas Kühne zum ersten Mal, und das durchaus kraftvoll, eigene Akzente gesetzt: Er organisierte den Teil, der speziell Mainburg gewidmet ist. Hier ist ein altes Schulzimmer aufgebaut, Schulranzen hängen an der Wand, alte Fotos und Vitrinen mit den Utensilien von damals werden präsentiert. Besucher sollen herausfinden, wer das denn alles ist auf den historischen Aufnahmen. Andreas Kühne aber will noch mehr: Der Teil über Mainburg soll ausgebaut und in die ständige Ausstellung integriert werden. Damit würde das Stadtmuseum tatsächlich um ein ganzes Kapitel reicher. Zugleich aber wird hier deutlich, dass das Museum möglicherweise an seine räumlichen Grenzen stößt. Die beiden Ausstellungsteile über Mainburg konnten nämlich schon nicht mehr in einem museumsdidaktischen Zusammenhang präsentiert werden, weil der Platz dafür fehlt – die einzige Schwäche dieser liebevollen Ausstellung. Kuratorin Esther Gajek und Bürgermeister Helmut Fichtner zwängten sich in eine alte Schulbank. Foto: Klaus Kuhn AUSSCHANK von prima Festbier in beiden Zelten!

RkJQdWJsaXNoZXIy MTYzMjU=