inspiriert sind“, ergänzt Schörghuber. Am Ende schenke er den Poeten die kleinen Kunstwerke. „Darüber freuen sie sich immer riesig“, sagt Schörghuber. Die Wertung der Jury geht von 1,0 bis 10,0. Die Nachkommastelle sei wichtig, weil sie beim SprechAkt schon oft über den Einzug oder Nichteinzug ins Finale entschieden habe. Die besten drei stellen sich dann als letzte Hürde der Publikumswertung. „Bei uns kann sich jeder ohne Altersbeschränkung anmelden, der gerne schreibt, ob Hobbydichter oder Profi“, sagt Geiger. Das würde aber nicht bedeuten, dass Profis bei der Wertung automatisch vorne liegen. „Wir haben im Finale meistens auch Leute, die das nur als Hobby machen.“ Denn der Text sei wichtiger als die Person, die das vortrage. Beim Text achten die Organisatoren allerdings genau auf den Inhalt. Das meiste an Themen ist erlaubt, doch in der zehnjährigen Geschichte ist es in drei Fällen vorgekommen, dass Slammer versucht haben, grenzwertiges Gedankengut vorzutragen. „Die wurden selbstverständlich nicht auf die Bühne gelassen“, sagt Geiger. Deshalb schaue er sich die Kandidaten und deren Profile in den Sozialen Medien genau an und frage nach den Themen, die sie vortragen wollen. „Aber grundsätzlich sind wir sehr offen und freuen uns über eine riesige Bandbreite an Texten.“ „Es gibt immer wieder Texte, die uns überraschen“, ergänzt Sandra Schörghuber. Man könne nämlich an einem Abend vor Lachen beinahe vom Stuhl fallen und dann aber zutiefst bewegt sein von einem ernsten Vortrag. Und diese Gefühle nehme man mit nach Hause, so Schörghuber. Sebastian Geiger: „Was mich einmal extrem geflasht hat, war ein Beitrag von Max Oswald mit der Überschrift ‚Wenn Gott ein Kuchen wäre’, in dem inhaltlich die Religionsstreitigkeiten aus Sicht eines Kuchens erzählt wurden – und Petrus konnte Schwäbisch. Das war großartig!“ Eines der kleinen Kunstwerke, das in wenigen Minuten zum vorgetragenen Text entsteht – mit Wertungsnote. Bert Uschner bei einem seiner vielen Auftritte in der Alten Kaserne. Fotos: © Radoman Durkovic- stock.adobe.com, Christoph Reich, Facebook, SprechAkt 58 | Kultur
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