13 Dreisatz ging, dreistimmigen Gesang, kannte er keine Gnade. Das wurde hundertmal geprobt, bis es wirklich sauber saß. In den BR „Lebenslinien“ haben Sie gesagt, dass Ihre Mutter Molly die Heldin Ihrer Kindheit war. Warum? Erstens, weil sie mich Kasperl werden ließ und zweitens, weil sie mich immer nach besten Kräften gefördert hat, ohne dass sie als Künstlermutter eine etwaige Profilneurose an mir abgearbeitet hätte. Sie gab mir die Möglichkeit zu einer umfassenden Ausbildung in Musik und Schauspiel, so war ich bestens vorbereitet für diesen Beruf. Außerdem wurde mir erst viele Jahrzehnte später klar, wie oft sie recht hatte. Als Teenager rebelliert man ja ständig aufmüpfig herum, weiß alles besser und ist oft eine wirkliche Landplage für Eltern. Viel später wurde mir klar, was mir meine Mutter alles auf den Weg gegeben hat, ihre Lebensweisheit, ihre Spiritualität, inklusive der Motivation zur Yogapraxis. Unbezahlbar, würde ich sagen. Sie leben auf einem ehemaligen und ruhig gelegenen Bauernhof im Rottal. Warum nicht im pulsierenden München? Und: Was bedeutet Ruhe für Sie? Ruhe bedeutet mir fast alles bei diesem ruhelosen Leben zwischen Autobahnen, Hotels und Stadthallen. Ich war noch nie eine Stadtpflanze, ich bin in Krailling aufgewachsen, einem ruhigen Vorort im Südwesten von München, Richtung Starnberg runter – und meine späteren Wohnorte waren, bis auf einen einjährigen Ausflug in die Stadt, auch immer am Land in der Natur. Ich bin eine bekennende Landpomeranze und würde nicht um viel Geld nach München ziehen, so schön es ist, wenn man kurz mal dort ist. Wie sieht Ihr Tagesablauf aus, wenn Sie nicht auf Tour sind? Meine Tage sind gut ausgefüllt mit viel Arbeit. Ich schreibe Texte, zurzeit verstärkt für die Nachdenkseiten (www. nachdenkseiten.de) – die sind das, was „Der Spiegel” meines Erachtens früher mal war. Dann Texte für Kurzauftritte, immer wieder neue Programme für meine ca. 80 Sologastspiele pro Jahr, neue Songs für CDs – und seit drei Jahren haben wir auch das Booking in die eigene Firma übernommen, die Buchung der Gastspiele. Dazu kommt natürlich noch alles, was in Haus und Hof so anfällt. Hier habe ich aber gottlob wunderbare Mitarbeiter und einen tatkräftigen Mann, der richtig zupacken kann und mich mit allem unterstützt. Er ist schon fast ein Profihandwerker geworden, das muss man bei den heutigen Preisen und bei einem so großen Anwesen auch sein. Peter ist Teil der Firma und fährt als Tourleiter und Lichtmann mit. ARNSTORF Verkaufsoffene Sonntage mit Erntemarkt am17.9. mit Allerseelenmarkt am5.11.
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