14 Peter ist Tourleiter, Lichtmann und zugleich ihr Partner, ein Österreicher. Bayern und Österreich – das ist doch manchmal wie „Fön und Badewanne“, oder nicht? Oh nein, überhaupt gar nicht! Ich habe da allerbeste Erfahrungen gemacht und muss sagen, dass hiesige Männer zuweilen nicht so charmant sind. Das können die Österreicher halt, vor allem die Wiener. Es vergeht keine Woche, wo ich nicht viele Komplimente bekomme und gelobt werde. Können Sie sich noch an Ihren ersten Auftritt erinnern? Die ersten Auftritte hatte ich gemeinsam mit meiner Freundin Mona als Duo „Mona & Lisa“ während der Gymnasiumszeit bei Schulfesten und später dann bei sogenannten „Bunten Abenden“ z. B. in der Liederhalle Stuttgart, und auch viel im Raum Baden-Württemberg. Erst nahmen uns meine Eltern mit, und dann kamen die Anfragen direkt zu uns, und ab 1972, als ich die Moderatorin der Bayerischen Hitparade wurde, kamen die Veranstalter von selbst auf mich zu. Zuerst waren es nette Abende mit Liedern und Geschichten, und ab 1985 wurde dann Satire und Kabarett daraus. Eines Ihrer Programme hieß „Mut“. Wie mutig sind Sie? Ich denke nicht, dass man das generalisieren kann. Mut ist ja oft auch Dummheit – wenn man z. B. mit dem Motorrad mit 150 km/h in eine enge Kurve fahren würde. In meinem Fall bedeutet Mut, als Kabarettistin Rückgrat zu haben und laut zu sagen, was ich denke, Missstände aufzuzeigen und Fehlverhalten von Politikern zu kritisieren. Da muss man natürlich halt auch viel Gegenwind aushalten. Und Shitstorms. Aber ich sage immer: „Auf jeden Shitstorm folgt ein Fitzstorm.“ Vor allem das mögen wohl auch die Fans an mir, das Rückgrat und den Mut, auch in Zeiten wie jetzt, problematische Themen anzusprechen, wo manche Kollegen eher zunehmend „Regierungskabarett“ machen. Sie waren auf der Schauspielschule Zerboni. Eine harte Zeit? Nein, überhaupt nicht! Das war die schönste Zeit meines Lebens. Wir hatten zwar zwei linke Hände und drei rechte Beine und wussten nicht, wohin mit unseren Gliedmaßen, wenn wir ungelenk „Maria Stuart“, „König Lear“, „Titania“ oder „Luise Millerin“ (Kabale und Liebe) einstudierten und uns auf der Bühne abmühten, diese klassischen historischen Figuren darzustellen – und besonders gut war ich anfangs auch nicht. Aber es war so toll, so viel über Kunst und Schauspiel, Literatur und Rollen zu erfahren und einzutauchen in die Welt des Theaters. © Lena Busch
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