16 durch die USA gereist. Er ist ein toller Mensch, sehr zuverlässig und geistreich, ich schätze ihn sehr, und wir haben auch immer wieder Kontakt. Zu Michael Fitz habe ich ebenfalls ein sehr gutes Verhältnis, er wohnt seit einigen Jahren nur 50 Kilometer entfernt von mir, auch in Niederbayern, das ist wirklich schön. Sie waren die erste deutsche Kabarettistin, die eigene Texte auf einer Bühne präsentieren durfte. Welche Künstler in Bayern, Deutschland oder Österreich schätzen Sie persönlich? Helmut Schleich mag ich gern, Otti Fischer habe ich immer sehr geschätzt, auch als Mensch, bei Monika Gruber mag ich ihre bodenständige Energie und ihren kraftvollen Witz – und wenn ich zurückblicke, scheint mir Dieter Hildebrandts Niveau im Vergleich zur heutigen Szene unerreichbar. Aber es gibt auch einige Kabarettisten, die sich hinreißen lassen, öffentlich schlecht über Kollegen zu sprechen, das finde ich ganz unsäglich und unwürdig. Leider macht der Zoff in der Gesellschaft auch vor der Kabarettszene nicht Halt. Mit welchem Programm sind Sie aktuell auf Tournee, und worum geht es in etwa? Das aktuelle Programm heißt: „Dauerbrenner – das große Jubiläumsprogramm“. Die Zuschauer dürfen sich auf einen kurzweiligen Abend freuen, zum Lachen und zum Nachdenken, beliebte und neue Lieder – eine abwechslungsreiche Bandbreite meines Kabaretts. Keine Moralpredigten, dafür Hirnfutter und viel gute Laune. Der erste Teil ist eine Zeitreise in die 60er mit Studentenrevolte, Rockmusik und Aufbruch der Jugend, die 70er, 80er, musikalisch und politisch, mit Anekdoten zu meiner Entwicklung als Kabarettistin. Der zweite Teil ist ein Rückblick auf die Lockdowns sowie ein Ausblick in unsere digitale Zukunft. Von Roboterisierung über Sexpuppen bis zum RFID-Chip. KURZ & KNAPP: Wenn ich nicht Kabarettistin geworden wäre … ... wäre ich Schauspielerin oder Musikerin/Sängerin geworden. Auf jeden Fall „was mit Bühne und Kunst“. Wenn ich an meine Kindheit denke, denke ich an … ... eine Drei-Generationen-Künstlerfamilie, einen großen Garten, viel Verwandtschaft, viele Feiern und starke, aber strenge Frauen – Mutter und Großmutter väterlicherseits, an die ich mich über Jahre erst mal heranentwickeln musste. Wenn ich an den Summer of '69 denke, denke ich an ... ... das Ende der Schulzeit (Gymnasium), Baggerseefeten, viel Musik und Lambrusco, die bevorstehende Schauspielschule, und ab da mehr Lebenssinn und Beginn eines neuen Lebensweges. Besonders stolz bin ich auf ... ... meine Langstreckenzähigkeit, mein Durchhaltevermögen. Ich halte auch mit Wünschen durch, bis sie in Erfüllung gehen. Allerdings gilt: „Wer A sagt, muss nicht unbedingt B sagen, wenn er erkannt hat, dass A falsch war.“ So ist es mit allem – mit Partnern, mit Berufszielen und mit Wünschen. Musik bedeutet für mich ... ... Emotion, Ausstieg aus dem Alltag, mentale Entspannung, Lebensfreude. Der peinlichste Moment auf der Bühne war ... ... als ich während eines Auftritts für eine Firma erkannte, dass ich meinen Text unzureichend gelernt und keine Unterlagen dabei hatte. Da schwor ich mir: „Das passiert dir nie wieder.“ Ich bin damals einfach von der Bühne gegangen und habe eine grippal bedingte Kreislaufschwäche vorgetäuscht. Einmal, aber nie wieder. Das war allerdings schon vor gut 30 Jahren. In zehn Jahren werde ich ... ... vermutlich immer noch auf der Bühne stehen, wie ich mich kenne. Niederbayern bedeutet für mich ... ... Ruhe, Daheimsein, Natur, Rehe, Hasen … auch Bauern, Menschen, die mich nehmen, wie ich bin und sich mir gegenüber normal und bodenständig verhalten, keine „überkandidelten“ Städter, keine G'schaftlhuber. Ich freu mich immer, wenn ich mal in München bin … Aber noch mehr freu ich mich, wenn ich wieder heimfahre – aus München raus ins Rottal. Von Torsten Widua 30.09.2023 Schlachthof, München 22.10.2023 KuKo, Rosenheim 01.12.2023 Stadthalle, Erding 27.02.2024 Schlachthof, München 28.02.2024 Schlachthof, München LISA FITZ ON TOUR die nächsten Live-Termine: www.lisa-fitz.de
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