NiederbayernTV Magazin

20 zu sehen. Unterdessen erzählt mir Martina Lindinger, dass sie in Weihenstephan Forstwirtschaft studierte und seit 2003 als Försterin arbeitet. Erst im Forstamt Pielenhofen bei Regensburg und seit 2007 in ihrem Heimatlandkreis Passau. In acht Gemeinden ist sie für 6.000 Hektar Wald zuständig. Das ist eine Größe von mehr als 8.000 Fußballfeldern. Insgesamt gibt es im Landkreis Passau 18.000 Waldbesitzer, ca. 3.000 davon betreut Lindinger. Wobei sie sagt, nicht mit jedem in Kontakt zu stehen. Außerdem sei sie „nur“ für Privat- und Kommunalwald zuständig. Den Staatswald betreuen die Bayerischen Staatsforsten mit eigenen Förstern. „Was passiert mit dem gefällten Holz?“, frage ich. „Das kommt weg, wird abtransportiert und verarbeitet“, so Lindinger. „Und an den freien Stellen entsteht nach und nach eine neue Generation an Wald. Hauptsächlich durch Naturverjüngung – sprich: aus Samen alter Bäume werden neue, auf ganz natürliche Art und Weise. Birken, Eichen, Buchen. Hier in diesem Bereich haben wir nichts Neues gepflanzt – wobei das in anderen Teilen schon vorkommt. Neben der Naturverjüngung gibt es noch die Saat, die wir in den Boden setzen, und die Pflanzung, indem wir neue, in Baumschulen angezüchtete Bäume einsetzen.“ Interessant ist auch ein Streifen an Buchen, der wie eine Art „Schutzwall“ einen Teilbereich eingrenzt. „Das ist ein Buchenbrandschutzstreifen“, klärt Lindinger auf. „Die Bäume sind sehr hoch, und weil Laub nicht so gut brennt wie Nadelbäume, bieten Buchen einen gewissen Schutz vor der Ausbreitung von Waldbrand. Außerdem sind Buchen nicht so trocken wie Fichten. Sie speichern vor allem im unteren Stammbereich mehr Feuchtigkeit und gehen nicht so schnell in Flammen auf. „Welcher Baum wird eigentlich gefällt – und welcher nicht?“, hinterfrage ich. „Das entscheidet der Waldbesitzer. Er darf sowohl befallene als auch gesunde Bäume fällen. Das nennt man Forstwirtschaft, wenn der Rohstoff Holz sinnvoll verwertet wird. Das Fällen geschieht entweder mit einer Motorsäge oder mit einem sogenannten Harvester. Das ist eine große Maschine, die den Baum fällt, die Äste beseitigt und ihn in gleichgroße Stücke teilt. Über eine Rückegasse – also schmale Forstwege, die vom Hauptwaldweg in den direkten Wald führen – werden die Bäume abtransportiert. Mit dem Ziel: Sägewerk und schließlich Endverbraucher. Welche Tiere hier imWald so leben, will ich wissen. „Wir haben hier fast alles: Rehe, Hasen, Füchse, Eichhörnchen, Wildschweine und diverse Vogelarten.“ Einen Wolf habe sie bisher noch nicht gesichtet, zum Glück für Dackel Liserl. Das würde vermutlich nicht gut ausgehen. Während Liserl schnuppert, deutet Frauchen auf einen Hochsitz und erklärt: „Hier im Wald wird auch geschossen. Vor allem Rehe – die können nämlich durch Verbissbelastung © Torsten Widua

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