28 Und sobald mindestens zwei von uns das Boot der Wasserwacht erreicht haben, geht's raus.“ Wir wollen wissen, ob denn quasi jeder Mitglied bei der Wasserwacht werden kann. „Natürlich kann jeder bei uns Mitglied werden und uns bei unserer Arbeit unterstützen. Helfer können wir nicht genug haben. Um im Wasserrettungsdienst mitarbeiten zu können, müssen sich unsere Helferinnen und Helfer für diese Tätigkeit speziell ausbilden lassen. Man muss Wasserretter sein“, verrät Steiner. „Der Grundeinstieg ist die Rettungsschwimmausbildung. Pflicht für unsere Einsatzkräfte im Wasserrettungsdienst ist das 'silberene Rettungsschwimmabzeichen'. Zudem sind wir alle notfallmedizinisch ausgebildet. Diese Ausbildung erhalten unsere Einsatzkräfte bei der Ausbildung zum Rettungsschwimmer im Wasserrettungsdienst und bei der Wasserretterausbildung. Um in der Einsatztätigkeit fit zu bleiben durchlaufen wir jährlich bestimmte Fortbildungen in wasserrettungstechnischer sowie notfallmedizinischer Sicht. Die notfallmedizinische Ausbildung und Fortbildung ist genau auf unsere Tätigkeit abgestimmt. Dazu zählen vor allem Reanimationstrainings, der Umgang mit Kälte- und Hitzeschäden. Wenn wir Personen aus dem Wasser retten, müssen wir mit unserer Ausbildung die Erstversorgung so lange durchführen können, bis der Patient an den Landrettungsdienst übergeben werden kann.“ Schlagabtausch und Kommandowechsel. Markus Steiner übernimmt das Ruder, und nun berichtet uns sein Stellvertreter Andreas Dietz, was sein Part so ist. „Ich habe ein bisschen die Ausbilderschiene übernommen und kümmere mich um den Nachwuchs. Ich bilde in Bayern Führungskräfte aus, bin Einsatzleiter der Wasserrettung für die Stadt und den Landkreis. Außerdem koordiniere ich den Ablauf der Wasserrettung. Markus und ich haben fast zeitgleich angefangen, in jungen Jahren, als Jugendliche.“ „Festhalten!“, ertönt es aus der Kapitänskabine. Markus Steiner drückt ein bisschen auf die Tube. 70 km/h schafft das 225 PS-starke Boot der Wasserwacht theoretisch. Gut, ganz so schnell heizen wir nicht über die Donau. Eine Unterhaltung wäre bei diesem Geräuschpegel nur schwer möglich. „Ohne Rettungsweste kommt niemand an Bord“, klärt Dietz auf. „Das sind Auftriebswesten, damit kann man nicht untergehen. Sie sind mit einer CO2-Patrone bestückt, die sich selbst aufbläst, wenn man ins Wasser fällt. Eine Nackenkrause verhindert das Ertrinken von ohnmächtigen Personen. Wenn wir zu einem Einsatz gerufen werden, bei dem eine Person im Wasser ist, fahren wir möglichst nah an die Person, werfen ein bis zu 20 Meter langes Seil, an dem sich die Person festhalten kann (Wurfretter). Ein sogenanntes Spineboard/Combicarrier – eine Art © Torsten Widua
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