30 Gut Aiderbichl Heimat der geretteten Tiere Rund 34 Millionen Haustiere leben in Deutschland. 15 Millionen Katzen und elf Millionen Hunde – einer davon wohnt seit elf Jahren bei mir und hört auf den Namen Paulchen, ein neun Kilo schwerer/leichter Havaneser. Verspielter Familienhund, treue Seele, Gute-Laune-Bengel, großartiger Zuhörer und immer dort, wo auch ich bin. Wenn der Tag seines Ablebens einmal gekommen sein sollte ... daran möchte ich gar nicht denken. Doch ich könnte trotz allen Schmerzes getrost sagen: „Er hat's gut gehabt bei mir. Ich war stets sein bester Freund und immer an seiner Seite.“ Doch nicht alle Tiere haben ein liebevolles Zuhause. Welche Misshandlungen Tiere oftmals erleben müssen – darauf vermag ich nun nicht weiter einzugehen, zu grausam wären die Geschichten. Viel wichtiger ist mir an dieser Stelle, hinzuweisen, dass es für genau solche Tiere eine Anlaufstation gibt: das Gut Aiderbichl. Und wir in Niederbayern haben mit der Zweigstelle in Deggendorf einen Gnadenhof, ganz in unserer Nähe. Vielleicht kennen Sie noch das Pony „Lore“ mit den entzündeten Augen. Dank Gut Aiderbichl Deggendorf ist der Vierbeiner dem Tod gerade noch einmal von der Schippe gesprungen, zumal die Vorbesitzer das Tier aus Gründen der Verzweiflung „erlösen“ wollten. Doch Tierfreunde wussten dies zu verhindern und baten um die Aufnahme auf Gut Aiderbichl in Deggendorf – wo Lore heute voll und ganz wieder Pony sein darf. Lore – und viele, viele weitere Tiere. Im Interview mit Geschäftsführer und Stifutungsvorstand Dieter Ehrengruber durfte ich einen Blick hinter die Kulissen einer Organisation werfen, die tiefsten Respekt verdient. Michael Aufhauser hat 2001 Gut Aiderbichl ins Leben gerufen. Was steckt dahinter und wie hat sich das Projekt seitdem entwickelt? Hinsehen statt wegsehen, handeln und aufklären, schützen und bewahren. Das sind die elementaren Grundsätze von Gut Aiderbichl. Unser Gründer Michael Aufhauser hatte die Überzeugung, dass es unsere Pflicht als Menschen sei, für die Schwächeren einzustehen. Ihnen einen Platz in der Gesellschaft zu geben. Um Qual und Leid von Tieren etwas entgegenzusetzen, entstand 2001 die Idee, einen Ort zu schaffen, an dem Tiere, die Schlimmes erleben mussten, artgerecht und liebevoll betreut werden. Er hat sein ganzes Leben dem Traum von Gut Aiderbichl gewidmet – einem Traum, der vor über 20 Jahren wahr wurde. Wie viele Gnadenhöfe mit wie vielen Tieren betreiben Sie insgesamt und wie sehen Sie die Zukunft von Gut Aiderbichl? Die Vision von Michael Aufhauser, die vor über 20 Jahren mit der Grundsteinlegung zu Gut Aiderbichl Henndorf bei Salzburg ihren Anfang nahm, hat sich zu einer europaweit agierenden Tierschutzgemeinschaft entwickelt. Denn das Leid der Tiere ist kein nationaler Missstand, sondern erstreckt sich über ganz Europa. So ist Gut Aiderbichl stetig gewachsen und zu einer treibenden Kraft für den Tierschutz geworden. Mittlerweile zählen rund 30 Höfe in sechs europäischen Ländern (Österreich, Deutschland, Schweiz, Rumänien, Ungarn und Frankreich) zu Gut Aiderbichl. Auf diesen Höfen bewirken Menschen Großes und kümmern sich an 365 Tagen im Jahr um was Wohl der insgesamt mehr als 6.000 geretteten Tiere. Uns erreichen täglich Hilferufe. Doch auch unsere Kapazitäten sind begrenzt. Es ist jedes Mal ein schwerer Schritt für uns, wenn wir aus Platzgründen eine Absage erteilen müssen. Ein Schwerpunkt für die nächsten Jahre liegt deshalb klar im Ausbau unserer Höfe. Gleichzeitig möchten wir mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit auf lange Sicht eine Bewusstseinsveränderung unserer Gesellschaft – in Bezug auf das Lebewesen Tier – erreichen. Gut Aiderbichl Deggendorf existiert seit 2006. Warum genau dieser Standort, und welche Tiere sind dort beheimatet? 2006 bot Bernd Funda von der HattoEgerer-Stiftung Deggendorf Gut Aiderbichl eine langfristige Zusammenarbeit an. So konnte ein weiterer Gut Aiderbichl Begegnungshof entstehen. Inzwischen haben hier über 300 Tiere ein
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