58 gebaut. 36 PS haben sie unter der Haube. Ab 1962, das war die G-Reihe bei Güldner, kam dann teils der Allradantrieb, der Schnellgang. 32 km/h und 75 PS – im Übrigen die laut Martin bei den Oldtimerfans bekannteste und beliebteste Reihe. Er kennt die Mutter einer jeden Schraube „Und wenn du die Traktoren 'pimpst', also zum Beispiel neu lackierst ... dann“, so Martin, „mache ich das alles im Alleingang. Ich zerlege alles, jedes kleinste Detail und bring es zum Lackierer oder lackiere es hier selbst auf dem Hof. Ich hab vieles mit der Flex abgeschliffen, damit ich anschließend die neue Farbe auftragen kann. Alles hab ich lackiert, wie Pedale und Handbremsen, dann hab ich neue Bolzen gekauft, Schrauben.“ Wie er zu dieser Leidenschaft kam, haben wir ihn gefragt. „Angefangen hat alles mit 16 Jahren, jetzt bin ich 33. Ich hab’ von meinem ersten Lehrlingsgehalt direkt ein paar Güldnersachen gekauft, nach und nach standen dann der 75er und der 40er Güldner auf'm Hof, und ein alter A20. Und dann wurden es immer mehr. Ich dachte, dass ich einfach alle haben musste – und jetzt hab ich alle. Es gibt keinen Güldner, den ihr hier nicht auf dem Gelände anschauen könnt.“ Oldies but Goldies Und weiter geht's. Das Areal ist riesig. Vorbei an Durchförderfahrzeugen, an vollhydrostatischen und stufenlos angetriebenen Maschinen. Vorbei an Traktoren, die 1957 entwickelt wurden, einen 11-PS-Motor mit zwei Hebeln haben – für vorwärts und rückwärts. 1960 ging die Entwicklung weiter: Von Hebeln zu Pedalen, ähnlich wie man das noch heute beim Stapler kennt. „Mein erster Güldnerstapler, den ich gekauft habe, war Baujahr 1958“, erzählt uns Martin. „Der hatte zwei Tonnen Hubkraft, der schwerste war einer mit 40 PS und 2,5 Tonnen Hubkraft. Das sind eigentlich noch heute topmoderne Geräte, weil die Technik noch genauso funktioniert wie damals.“ Insgesamt hat die Firma Güldner rund 100.000 Stück an Motoren gebaut, in jeweils recht überschaubarer Anzahl. Mal 149, mal 200, mal 16 Stück. Martin schätzt, der erfolgreichste war einer der 45er Reihe. Von dem wurden ungefähr 1.400 Stück produziert. Niederbayern international „Und welche Herkunftsländer haben deine Maschinen so?“, fragen wir nach. „Die kommen von überall her. Ungarn, Frankreich, Niederlande, Österreich, Australien.“ „Deutschland?“ „Auch! Einen hab ich aus der Nähe von Landshut gekauft.“ „Und wie geht’s mit deinem Güldnermuseum weiter?“, wollen wir wissen. „Der Plan ist, auf dem Grundstück ein Haus mit einer Bodenfläche von knapp 600 Quadratmetern zu bauen, zwei Etagen. Das Erdgeschoss will ich als Museum nutzen. Und oben wollen meine Frau und ich dann einziehen. Nur zieht sich leider die Genehmigung wie ein Kaugummi. Ich will endlich anfangen, aber die Behörden blockieren uns da mit Kleinkram. Aber schauen wir mal, wann wir einziehen können. Ich bin ja optimistisch.“ Und wir sind's auch – und wenn die zwei dann eingezogen sind, kommen wir wieder. Spätestens dann, wenn das große Dorffest steigt. Von Torsten Widua Bild oben: © Martin Huber / unten: © Torsten Widua
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