Bauen und Wohnen 2023

20 Sanitär, Heizen und Energie 21 Sanitär, Heizen und Energie Luft raus Gluckernde, lauwarme Heizkörper entlüften Hat im letzten Winter das Wasser in der Heizung gegluckert? Oder wurde diese nur teilweise warm? Dann ist jetzt Zeit für das Entlüften. Nicht immer müssen die Heizkörper zum Start der Heizsaison entlüftet werden – man hört und fühlt es, wenn es nötig wird. Doch woran erkennet man, dass ein Heizkörper entlüftet werden sollte? Wenn der Heizkörper trotz voll aufgedrehtem Thermostatventils vor allem im oberen Bereich nicht richtig warm wird oder wenn Wasser darin gluckernde Geräusche von sich gibt, dann befindet sich Luft in den Leitungen, die man ablassen muss. Mit einem Vierkantschlüssel das Ventil an der Seite des Heizkörpers aufdrehen und so lange offenlassen, bis nur noch Wasser nachkommt. Das Ventil aber nicht ganz herausdrehen. Das Wasser fängt man mit einer Schüssel auf. Kommt viel davon heraus, bevor man das Ventil schnell wieder verschließen kann, muss man das Heizungswasser wieder auffüllen. Erkennbar ist ein Druckabfall am Manometer an der Anlage im Keller. Es ist ratsam, vorher schon den Wasserdruck an der Heizungsanlage zu überprüfen und gegebenenfalls direkt Wasser nachzufüllen. Außerdem sollte man vor dem Entlüften, falls möglich, die Umwälzpumpe der Heizung ausschalten. Wasser nachfüllen geht direkt an der Anlage – und am besten so, dass nicht wieder neue Luftblasen eingeschlossen werden. Deshalb den Schlauch für das Einlassventil der Heizanlage zunächst erst mal mit Wasser füllen. Dafür nur kurz den Wasserhahn aufdrehen. Dann erst kommt der Schlauch an das Ventil. Nun werden nacheinander der Hahn und das Ventil am Gerät geöffnet. Wie viel Wasser aufgefüllt werden muss und wie hoch der Wasserdruck sein sollte, ist nicht nur abhängig von der jeweiligen Heizungsanlage, sondern auch von ihrer Lage im Gebäude und dessen Höhe. Entweder zeigt das Manometer den optimalen Wasserdruck mit einem grün gekennzeichneten Bereich an oder man findet die bar-Angabe in der Bedienungsanleitung. Bei modernen Anlagen kann das anders aussehen – es kann etwa sein, dass man statt Leitungswasser spezielles Heizungswasser nutzen muss. Steht dazu nichts in der Bedienungsanleitung, sollte man seinen Heizungsinstallateur um eine Anleitung bitten. -dpa/tmnMit einem Vierkantschlüssel lässt sich das Ventil am Heizkörper öffnen. Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn Wärmepumpen – zwischen Wunsch und Wirklichkeit So funktioniert sie und das sollten Bauherren vor einer Entscheidung wissen Die Kosten für Gas und Öl als wichtigen Wärmelieferanten sind gestiegen. Gleichzeitig treten immer schärfere Vorschriften zur Reduzierung des klimaschädlichen Kohlendioxids in Kraft. Die strombetriebene Wärmepumpe, tritt als Wärmequelle für Haus und Wohnung in den Vordergrund. Weitere Steigerungen bei den Öl- und Gaskosten sind wahrscheinlich. Zudem treten immer schärfere Vorschriften zur Reduzierung des klimaschädlichen Kohlendioxids in Kraft. Der Abschied von fossilen Energieträgern wird Immobilieneigentümern und Mietern damit einfach gemacht. Doch wie funktioniert die Wärmepumpe eigentlich? Wie Dipl.-Ing. Thomas Weber, Bauherrenberater im Verband Privater Bauherren (VPB) aus Fulda erläutert, funktioniert sie ähnlich wie ein Kühlschrank – nur eben umgekehrt. Das Funktionsprinzip: Sie besteht im Wesentlichen aus drei Teilen: Die Wärmequellenanlage entzieht entweder dem Boden, dem Grundwasser oder der Luft die Wärme. Die eigentliche Wärmepumpe macht die gewonnene Wärme nutzbar und das Wärmeverteil- und Speichersystem, der Name verrät es, sorgt für die Verteilung und Speicherung. Wärmepumpen nutzen ein Kältemittel, das bereits bei sehr geringen Temperaturen verdampft. Die hierfür notwendige Energie holt sich die Anlage aus der Umwelt. Die Wärmepumpe verdichtet die gewonnene Energie, bis die gewünschte Heiztemperatur erreicht wird. Nun wird die Wärme abgegeben – das Kältemittel kühlt ab und wird flüssig. Der Kreislauf beginnt von neuem. Leistungszahl zeigt die Effizienz: Für den Betrieb der Wärmepumpe ist elektrische Energie notwendig. Optimistisch sind die Hersteller von Wärmepumpen, die ihren Produkten eine hohe Effizienz bescheinigen. Für eine Kilowattstunde Strom erhielte man drei bis fünf Kilowattstunden Heizenergie, so ihre Überzeugung. Bauherrenberater Thomas Weber ist hier vorsichtiger: „Diese Berechnungen basieren meist auf idealen Voraussetzungen – es kommt, wie immer beim Bauen, hier auf die individuellen Gegebenheiten an. Dazu kommt bei den Pumpen, die die Luft nutzen, ein Thema hinzu, das viele nicht bedenken: Geräuschlos arbeiten diese Maschinen nicht und es gibt klare Vorschriften, was die Abstandsflächen zu den Nachbarn angeht. Das kann das Projekt des Einbaus der Technik erschweren. Der Aufbau im Keller des Hauses kann da ein Ausweg sein. In jedem Fall sollte das von unabhängigen Fachleuten, die keine Technik verkaufen, zuvor geprüft werden“, warnt Weber. So passt sie ins Konzept: In bestehenden Wohngebäuden stellt sich die Frage nach der Effizienz der Wärmepumpentechnik. Denn die Pumpen liefern mit meist um die 35 Grad vergleichsweise niedrige Heiztemperaturen, die idealerweise mit trägen Heizsystemen wie Fußboden- oder Wandheizungen verteilt werden. Die öl- oder gasbetriebene Brennwertheizung produziert um die 65 Grad heißes Wasser zum Heizen. Ist diese Temperatur nötig und kann nicht niedriger sein, kann der Einsatz einer Wärmepumpe mitunter zu horrenden Stromkosten führen. Also muss die Bausubstanz ertüchtigt werden. Dämmen, Fenster erneuern, Leitungen isolieren – die Liste möglicher und notwendiger Maßnahmen ist lang, wenn der Altbau fit für die umweltfreundliche Technik gemacht werden soll. „Hier ist ein umfassendes Konzept und eine gute Planung unverzichtbar“, rät Bauexperte Thomas Weber (VPB) und warnt vor voreiligen Schritten: „Bei umfassenden Maßnahmen sollte nicht an der Planung und vor allem auch nicht an den notwendigen Kontrollen durch unabhängige Experten gespart werden.“ -pmEine Wärmepumpe tritt als Wärmequelle immer mehr in den Vordergrund. Foto: Imago/Daniel Reinhard Ihr zuverlässiger Klimaund Kältespezialist seit 1999 in Cham und Umgebung für individuelle Beratung, fachgerechte Montage und Rundum-Service. 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