21 Gesundheitsführer „Nesteln“ und „Todesrasseln“ So kündigt sich der Tod an Der Sterbeprozess ist etwas, das nach und nach passiert. Was geschieht in dieser letzten Lebensphase, und wie zeigt sich der nahende Tod? Jemand „kommt ans Liegen“, so nannte man es früher in der Heimat von Karin Scheer, im Rheinland. Die Pastorin leitet die Hospizarbeit im Uniklinikum Essen und ist Vorstandsmitglied im Deutschen Hospiz- und PalliativVerband. „Das hieß: Man kommt nicht mehr auf die Beine, man bleibt im Bett liegen“, sagt sie. Hat ein sehr alter oder kranker Mensch wenig Appetit und lassen die Kräfte deutlich nach, können aber auch das Anzeichen dafür sein, dass es langsam zu Ende geht mit dem Leben eines Menschen. Nesteln und Rasseln als typische Phänomene Ob ein Sterbeprozess einige Stunden oder Tage dauert, ist ganz individuell. In der letzten Phase vor dem Tod sind Sterbende laut Karin Scheer oft sehr unruhig. Typisch sei das „Nesteln“, darunter versteht man ein In-die-LuftGreifen mit den Händen. Meist seien diese Menschen dann auch nicht mehr ansprechbar. Ein weiteres Anzeichen dieser letzten Phase ist das sogenannte „Todesrasseln“. Dieses geräuschvolle Atmen von Sterbenden kommt daher, dass der- oder diejenige den Speichel nur noch schwer schlucken kann. „Die Muskulatur funktioniert nicht mehr so gut, der Speichel sammelt sich am Kehlkopf“, erklärt Karin Scheer. „In der Regel führt es beim Sterbenden aber nicht zum Leiden.“ Für Angehörige kann es dennoch erschreckend sein. Fingerspitzen färben sich bläulich Irgendwann ist der letzte Atemzug genommen, der Mensch ist gestorben. Der Tod zeigt sich nicht nur an der ausbleibenden Atmung, sondern zum Beispiel auch an den Fingerspitzen. „Sie werden bläulicher“, sagt Karin Scheer. Nach kurzer Zeit bilden sich Leichenflecken auf der Haut. Sie entstehen, weil das Blut nicht mehr durch den Körper gepumpt wird, sondern sich ansammelt. Was Angehörige oft irritiert: Dass der Körper auch nach dem Tod noch Geräusche machen kann. „Die Muskulatur des Darmes lässt nach, und es kann auch noch etwas herauslaufen“, sagt Karin Scheer. „Daher wird ein toter Mensch am Ende auch noch einmal gewaschen.“ Für die Angehörigen ist der Sterbeprozess eine große Herausforderung. „Man möchte etwas tun und fühlt sich so hilflos“, weiß die Leiterin der Hospizarbeit. „Die Hospizbewegung sagt daher: „Wir lassen euch nicht alleine, wir sind da, um die Kennzeichen des Todes zu erklären und gemeinsam auszuhalten.“ (dpa/tmn) Liegt ein geliebter Mensch im Sterben, haben Angehörige oft das Bedürfnis, ihm die Hand zu halten. Foto: lev dolgachov/ccvision Patientenverfügung Konkrete Angaben zur Beatmung machen Wenn ich meinen Willen nicht mehr äußern kann – welchen Behandlungen stimme ich zu? In einer Patientenverfügung sind konkrete Formulierungen das A und O. Auch wenn es um künstliche Beatmung geht. Künstliche Beatmung: Wer diesen Begriff hört, denkt womöglich an wochenlanges Koma, an einen Schlauch in der Luftröhre, angeschlossen an ein Beatmungsgerät. Und hat vielleicht den Impuls: Das möchte ich auf gar keinen Fall. Wer eine künstliche Beatmung in der Patientenverfügung für den Ernstfall ausschließen will, sollte jedoch im Blick haben, dass es auch die sogenannte nicht-invasive Beatmung gibt. Darauf macht der Verband pneumologischer Kliniken (VPK) aufmerksam. Die Lungenärzte raten daher dazu, die eignen Wünsche in der Patientenverfügung konkret zu formulieren. So ist es möglich, eine invasive Beatmung auszuschließen, die nicht-invasive aber zuzulassen. Wer sich unsicher ist, kann zum Beispiel im Gespräch mit der Hausärztin mehr Klarheit bekommen. Die nicht-invasive Beatmung gilt laut dem VPK als schonender. Sie funktioniert über eine Mund-Nasen-Maske, die abgesetzt werden kann. Anders als bei der invasiven Beatmung wird kein Schlauch in die Luftröhre eingeführt. Allerdings kann die nicht-invasive Beatmung nicht in allen Fällen zum Einsatz kommen. (dpa/tmn) Künstliche Beatmung im Ernstfall? Viele Menschen schließen das in einer Patientenverfügung per se aus. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Arten. Foto: Marijan Murat/dpa/dpa-tmn Palliativmedizin Dr. med. J. Ippenberger Klinik Mallersdorf, Tel. 08772/981-657 84066 Mallersdorf-Pfaffenberg Dr. med. C. Müller Klinikum St. Elisabeth Straubing GmbH 94315 Straubing, Tel. 09421/710-1420 BARMHERZIGE BRÜDER Klinikum St. Elisabeth Straubing Palliativmedizin im Klinikum Ärztliche Leiterin: Dr. med. Carmen Müller Telefon: (0 94 21) 7 10 - 14 20 palliativ-station@klinikum-straubing.de Palliativmedizinische Sprechstunde: Klinikum St. Elisabeth Straubing GmbH St.-Elisabeth-Str. 23 www.klinikum-straubing.de/ palliativstation Palliativmedizin Palliativbegleitung Azlburger Straße 19 94315 Straubing Telefon (0 94 21) 9 62 82 90 Telefax (0 94 21) 9 62 82 91 www.pallidomo.com Spezialisierte ambulante Palliativversorgung Straubing-Bogen Wir schaffen den Schwerstkranken und Sterbenden einen würdigen Lebensraum, wir begleiten zuverlässig in kritischen Situationen. Zu Hause leben ... bis zuletzt. Pathologie PD Dr. med. K. Schmid 94315 Straubing, Tel. 09421/785410 Plastische ästhetische Chirurgie Dr. med. C. Conz 94315 Straubing, Tel. 09421/180689 Dr. med. Klaus Lang 94315 Straubing, Tel. 09421/180689
RkJQdWJsaXNoZXIy MTYzMjU=